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Kevin Blechdom

Alben, die hintenherum in’s Ohr kriechen, sind mir die Liebsten. Das Album von Frau Blechdom ist so eins. Banjo, überdrehter Gesang, Selfmade-Software in MAX/MSP und Lyrics zwischen Bad Taste und Protest schmieden aus Sound-Molekülen ein komplett eigenständiges Album irgendwo zwischen Nerv und Freude. Da braucht es schon etliche Anläufe, bis man tickt, wo und wie die Musik zusammenpasst. Die hohe Kunst dieses Albums besteht darin, Abwechslungsreichtum mit vielen kleinen Verrücktheiten zu paaren, ohne sich völlig gegen Hörbares zu sperren. Der Hörer begibt sich dadurch Song für Song auf die Suche nach den versteckten Hits.

Und überhaupt: Ist es nicht sympathisch, wenn der Hintern dazu benützt wird, die eigenen Cover zu bedrucken? Blechdom hat mit ihrer alten Band Blectum from Blechdom eine 10 Inch auf Dial Records veröffentlicht, wo sie genau das gemacht haben: Jedes einzelne Cover wurde von Blectums bemaltem Hintern verfeinert. Klingt zwar nicht schön, ist es aber.

Sendung vom 31.08.2003
01. Kevin Blechdom – oh oh oh oh ah (Chicks On Speed Records)
02. Angie Reed – I don’t do dirty work, sucka! (Chicks On Speed Records)
03. Kevin Blechdom – I am nastay (Chicks On Speed Records)
04. Angie Reed – Habibi (Chicks On Speed Records)
05. Yeah Yeah Yeahs – Man (Press Up/Polydor)
06. Kevin Blechdom – Bucktoof rebound (Chicks On Speed Records)
07. Yeah Yeah Yeahs – Rich (Press Up/Polydor)
08. Koufax – Let us know (Motor)
09. Elbow – Whisper grass (V2)
10. Monta – Is it over (Rewika/Blickpunkt Pop)
11. Rafael Toral – rdm (Tomlab)
12. Ween – So many people in the neighborhood (Rough Trade)

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