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2003

Wüteriche

Wüteriche allesamt. Pornoheft kommen aus Frankfurt, spielen den Punk, dass es rockt und betrachten sich als Reinkarnation der geisteskranken Butthole Surfers. Songs wie meine Oma liegt im Sarg geben ihnen da völlig Recht. Trend spielen gegen den Trend und gegen das Gefühl — wütend klingt trotzdem jedes der 14 Lieder ihrer neuen CD »das Produkt«. Die Mediengruppe Telekommander hat sich im Medium vergriffen; eigentlich wollte man eine Terrorgruppe gründen, nun singt man eben gegen Panzer. Andere Tragödien besingen The Aim Of Design Is To Define Space. Ihr zuhause liegt auf der Strecke Gosen – Erkner. Zornig geht’s da zu, Berlin-Brandenburgs Jugend ist am Ende (wenn man den Texten des Sängers MC Einhorn Glauben schenken darf). Wunderbare Idee übrigens auch, am Mythos Kippenberger zu rütteln. Hier die komplette Playlist der Sendung von letztem Donnerstag…

Sendung vom 11.09.2003 · Thema: WÜTERICHE · 19 – 20 Uhr · Radio X · zum Livestream
01. Giddy Motors – Eisbär (FatCat)
02. Trend – Ernüchterung bleibt (Plastic Bomb)
03. Mediengruppe Telekommander – Trend (Enduro)
04. The Aim Of Design Is To Define Space – U can dance (R.O.T.)
05. Pornoheft – Bahnhofsklo (Eigenvertrieb)
06. Trend – Großer Saal (Plastic Bomb)
07. Mediengruppe Telekommander – Panzer (Enduro)
08. The Aim Of Design Is To Design Space – It’s a bloody Kippenberger (R.O.T.)
09. Pornoheft – Du Sau (Eigenvertrieb)
10. Trend – Thälmann Tombola (Plastic Bomb)
11. Pornoheft – Meine Oma liegt im Sarg (Eigenvertrieb)
12. Robocop Kraus – Fashion (L’Age D’Or)
13. Robocop Kraus – Apes aping apes (L’Age D’Or)
14. Trend – Sag nicht mehr Gefühl (Plastic Bomb)

The Twang – Countryfication (IxIxEs) & Handsome Hank and his Lonesome Boys (eastwest)

Sommerzeit ist Partyzeit – wenn das Thermometer in ungeahnte Höhen schnellt, werden auch die Machtdosen zu Freiluft- und Sonnenanbetern. Kollege Schubert gibt dann den Dub-Experten (und man sucht instinktiv nach seinen ersten Rastas). Ich bin da etwas bodenständiger und lausche altem Volksliedgut – in Amerika auch Country genannt. Zwei Countryplatten, die mich durch die letzten Wochen begleiteten, seien euch ans Herz gelegt — The Twang und Handsome Hank. Beides Gruppen aus … dem deutschsprachigen Raum.
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Coversongs

Was ist schon das Original, wenn die Fälschung Herzen bricht? 22 Stomper, die aus verknarzten Urfassungen de-arrangierte Heuler machen. »Final Countdown« von Europe beispielsweise gehört ohne wenn und aber zu den Top Five der schlechtesten Lieder aller Zeiten – in der Zorros-Version bekommt das Lied jedoch eine ganz neue Qualität. Oder »Smoke on the water« – bäh, zum kotzen. Das muss sich auch Seà±or Coconut gedacht haben, der dem Lied zu neuem Glanz verholfen hat. They Might Be Giants haben in New York ein Konzert gegeben, in dessen Verlauf sich Radiohörer des live übertragenen Konzerts via Telefon Lieder wünschen durften, die dann spontan von der Band gecovert wurden. Heraus kam mehr als eine Hommage an Nirvanas größten Hit, das Ergebnis ist herrlich. Giddy Motors kommen aus England und covern den »Eisbären«, Kevin Blechdom singt den »Private Dancer« so falsch, dass die psychische Erregung für etwa fünf Stunden Gänsehaut hervorruft und Un Cuerpo Exquisito singen den »Alabama Song«, von dem ja jeder glaubt, er käme von den Doors, betrunken oder bekifft – anders kann ich mir die Schrägheit dieses Songs nicht erklären. Eine Sendung rund um’s Musik covern.
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