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Januar 2004

Warp vs. Gewohnheitsrecht

Da hat man sich gerade daran gewöhnt, mit seinem schlechten Gewissen zu leben, und schon gibt’s einen mustergültigen Vorstoß von Londons beliebtestem Label für elektronische Musik. Warp Records bietet seit wenigen Wochen hochwertige Pay-Per-Track als MP3-Downloads an. Die nervenzereissende Schatzsuche durch die virtuellen Kammern der Filesharing-User nach begehrten Songs gelüstet nach Alternativen

The amusingly named Bleep.com will provide listeners with high quality MP3’s and opts to be the quickest and most reliable source for Warp’s occasionally hard-to-find releases.

Und weiter heißt es

This caters directly to the hearts and minds of file-sharing users who frequently seek rarities, out-of-print recordings, singles and b-sides through peer-to-peer trading networks. A service like Bleep.com eliminates the need for users to host rare files or spend hours scouring for the few rare songs they can’t find or are only available in poor-quality or corrupted files.

Mein Appell lautet: support your virtual record dealer!

(via Pitchfork Media)

Top of the Pops

Es nimmt nicht Wunder, dass ich mit meiner ersten Sendung im neuen Jahr den Freudenbringern des letzten die Ehre erweise. Hornby und ich ticken da doch irgendwie ziemlich gleich. Der erbrachte Einsatz meiner Platten bildet die Grundlage der Bestenliste. Offene Supervisions- und Fallbesprechungsgruppen hatten wenig Einfluss. Auch nicht auf meine Nummer Eins. Jahressieger, Trostspender und Heilsbringer Erlend à˜ye bekommt von mir einen Aufenthalt im Kur & Sporthotel Lauterbad geschenkt, Bin mal gespannt, ob er’s annimmt.
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Jahrmarkt der Eitelkeiten – Folge 2003

Ich frage mich dauernd, was wohl mehr Spaß macht: eine Partei wählen oder die Platte des Jahres? Und was bringt mehr Aufschluss für’s Leben: Das sorgfältige Studieren der privaten Plattensammlung oder der Schmarn der Parteiprogramme? Oder kann man am Ende das eine mit dem anderen überhaupt nicht vergleichen? Ob Matt Elliott als Präsident der Vereinigten Staaten seine Wähler in den Krieg schicken würde? Adam Green wäre sein Verteidigungsminister und Bonnie Prince Billy der Chef der CIA. Vergnügliche Vorstellung! Die alljährlichen machtstrategischen Tourneen unzähliger Musiker durch Europa ergäben nette Wahlpartys. Apropos Wahlen: Die Machtdose hat gepollt. Die Listenerstellung war autonom, überspannt chauvinistisch, hartherzig und straight meinungsbildend. Seelenstriptease und Bekennerschreiben. Wahlpropaganda für’s neue Jahr. Die Liste ist gemacht und der Beginn der Normalität absehbar. Nun seid ihr dran! Die Kandidatenliste entnehmt bitte eurer heimischen Sammlung. Gutes Neues, Genossen!
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Legendenbildung

Viele lange Winterabende könnte man damit verbringen, über den Artikel von THOMAS ASSHEUER zu diskutieren. Was hier bisher nur rudimentär und ohne große Sachkenntnis angeschnitten wurde, bekommt in den Worten des Autors die Größe eines Bildungskanals. Im aktuellen Dossier der Zeit (03/2004) verteilt der Autor Kopfnüsse en masse. Zu unserer laufenden Diskussion passt insbesondere Teil 3 seiner lesenswerten Legenden-Trilogie:

Legende Nummer drei: ARD und ZDF sind ein Hort von Bildung und Kultur.

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