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2006

Vinyl lebt!

Und wie! Dieser Film beweist einmal mehr, dass Vinyl nicht totzukriegen ist. Freigegeben ab 16 Jahren gemäß Â§1 MSchG. bei Nichtbeachtung erfolgt Hausverbot.

Album Cover Galore!

Short Cuts Ahoi!

Satellitenfernsehen ist out, TV-Nutzung im Allgemeinen hat ausgedient. Ist was für die Unterschicht, für die Armen und Alten. Die Jugend von heute setzt sich ihren Schuss mit einer Flatrate. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass YouTube als Sofortmaßnahme 29.649 Videos gelöscht hat und in den nächsten Monaten wahrscheinlich einige Hunderttausend folgen werden. Bleiben trotzdem noch genug übrig.

Fünf wollen an dieser Stelle empfohlen sein, zum Teil Dauerbrenner in der Blogosphäre, die 27 Minuten eures Lebens in Anspruch nehmen werden. Gemessen an den 211 Minuten, die man in diesem Land durchschnittlich täglich vor der Glotze verbringt, ein Klacks (und eine halbe Ewigkeit, gemessen an der durchschnittlichen Verweildauer auf der YouTube-Couch). »Spin« kam über NUMB rein. Der Film handelt von einem DJ, der mit Hilfe seiner Turntables den Lauf der Geschichte beeinflusst. Katastrophenschutz made by Popkultur.

Der Animationsfilm »Tyger« des brasilianischen Filmemachers Guilherme Marcondes ist eine Verfilmung des gleichnamigen Gedichts von William Blake. Gelungene Interpretation, exzellente Bilder.

Das zweite Video kommt von Beck Hansen. Seine aktuelle Single »Cell Phone’s Dead« wurde von Michel Gondry (»The Science of Sleep«) visualisiert. Feines Teil.

In »Music for one apartment and six drummers« wird Topfschlagen zum musikalischen Prinzip erhoben. Letztlich wird auf alles geklopft und gehauen, was in Küche, Schlafzimmer, Bad und Wohnzimmer so zu finden ist.

»Gone Daddy Gone« schließlich ist das Video zur aktuellen Single von Gnarls Barkley. Regisseur Chris Milk hat der Coverversion des Violent-Femmes-Klassiker einen wirklich guten Anstrich verpasst. Auf seiner Seite unbedingt die anderen Videos checken.

Und ja, wem das Geruckel von YouTube auf die Nerven fällt, der sollte sich unbedingt den Downloadhelper von Firefox zulegen. Mit diesem PlugIn einfach die Clips auf der Platte ablegen und später dann in aller Ruhe schauen. Mac-User müssen die Flash-Files (flv) anschließend mit iSquint in ein MPEG-4 konvertieren, können dann aber die Filme mit ihrem iPod anschauen. Hilfe gibt’s hier.

For your listening pleasure

In der Twilightzone – somewhere in the Ruhrgebeat – herrscht eine Atmosphäre des Sündigen. Eine enorme Anzahl von sinnsuchenden Verlierern, Drogensüchtigen, Schmugglern, Spionen, Prostituierten, Faulenzern und anderen Unglücklichen drängt sich dort in den engen Gassen des virtuellen Viertels. Es gelten besondere Ladenöffnungszeiten. Check it out!

Music too tough to die

Als vor, na ja, vielleicht vierzehn Jahren ein Matratzenladen in der Walter-Kolb-Straße 1 eröffnete, schien es, als hätten die schrillen Neonlichter der Schaufensterbeleuchtung meine Erinnerung an die vielen glorreichen Konzerte in diesen Räumen mit einem Schlag ausgeknipst. Aus. Manchmal, aber nur manchmal erwacht meine Erinnerung daran, volksnah Melancholie genannt. Dann brummt mein Kopf und es wird heiß. Dann wird irgendwie klar, dass das verdammte Negativ der beste Live-Schuppen war, den Frankfurt jemals hatte (ob’s vielleicht einfach nur an der Zeit lag, sei dahingestellt). Von monatlich etwa zehn Konzerten wollte man acht sehen, rannte auf fünf und vergaß von dreien, dass es sie gab. Ich denke kurz nach und komme auf fünf Bands, die ich dort ohne jeden Zweifel besuchte: Die Erde, Boss Hog, Killdozer (zusammen mit den legendären Laughing Hyenas), Urge Overkill und Dead Moon.

Letztere gehen mir schon seit ein paar Tagen durch den Kopf, und das nicht ohne Grund. Vergangene Woche hat die Band aus Portland im Nachtleben gespielt, und plötzlich war alles wieder so, wie vorher auch, wie damals: Die Band oben auf der Bühne, ich davor, der Laden war voll und keiner stand still. Fast hätte ich vergessen, wie gut Dead Moon sind, ihre Lieder, aber auch ihr Logo, der Sichelmond mit Totenkopfgesicht, und ihre umgedrehte Jack-Daniels-Flasche auf der Oberseite der Bassdrum, darauf etwas Wachs und ein Stück Schnur. Und wieder brennt die Kerze. Dass Fred Cole, Sänger und Gitarrist des Trios, früher in Yukon, Kanada, Bären gejagt haben soll, sieht man ihm sofort an. Sein Zottelhaar vermittelt jedoch den Eindruck, irgendwann vom Jäger zum Gejagten geworden zu sein. So sieht ein Yeti aus, der nach Freiheit schreit. Seine Frau Toody Conner trägt Griesgram im Gesicht, dazu elegante, rote Cowboystiefel und ein geschmackvolles Westernhemd, ebenfalls in rot. Man erkennt auch sanfte Gesichtszüge, die einer Waldelfin. Für eine Mikrosekunde schimmern sie sogar durch, lange genug, um meinen Frieden mit ihr zu schließen. Andrew Loomis, der mit dem längsten Haar, ist schätzungsweise 20 Jahre jünger und auf Orangensaft. Seine Drums stehen sechs Zentimeter von der vorderen Bühnenkante entfernt und somit auf gleicher Höhe wie Gitarre und Bass. Sein zerzauster Mähnenkopf hüpft und springt das komplette Konzert über wie ein aufgebrachter Ewok auf den ewiggleichen Akkordfolgen herum. Als ich die drei da spielen sehe, denke ich an früher und kann mich an nichts erinnern. Warum sollte ich auch? Dead Moon sind eine großartige Live-Band. Ihr Sichelmondtotenkopf klebt seit einer Woche auf meinem Monitor.
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Laienpaparazzi

Als Bild-Leser-Reporter kann und soll sich nach dem Willen der Bild-Zeitung zukünftig jeder am Fotografieren von Prominenten und Nicht-Prominenten in kompromittierenden oder privaten Situationen beteiligen. BILDblog hat den Spieß einfach umgedreht: Fotografiert Kai Diekmann! heißt ihr aktuelles Experiment. Ihre Forderung:

Werdet BILD-Chef-Reporter, fotografiert Kai Diekmann — egal, ob am Nebentisch oder auf der anderen Straßenseite. Sagt’s Euren Freunden und Bekannten weiter (insbesondere denen, die auch Freunde und Bekannte von Kai Diekmann sind oder Freunde und Bekannte von Kai Diekmann kennen), schickt die Schnappschüsse an 4141[at]BILDblog.de