LCD Soundsystem + Chromeo
Und wieder mit sechswöchiger Verspätung an die Playlist gesetzt. Das steht wie eine Eins für Beständigkeit. Geht ja sowieso mehr darum, den ein oder anderen Song, das ein oder andere Album in Verbindung mit dem einen oder anderen Musiker in Worte zu kleiden. Wer hört schon die Machtdose auf Radio X? Den Anfang macht diesmal das Stück »All my friends« im John-Cale-Cover. Mit acht Minuten geschätzte sieben Mal so lang wie das Original von LCD Soundsystem und herausragend alttoll dank durchdringender Zeitlosstimme (in Wirklichkeit ist das Lied übrigens sieben Sekunden kürzer). Cale war bis 1968 Teil von Velvet Underground. Danach hat er vornehmlich als Solokünstler von sich reden gemacht, u.a. als Vertreter der Minimal Music. Mit »All my friends« hat LCDS-Macher James Murphy gleich zwei 7«s auf den Markt geworfen. Single #1 enthält neben dem Original die John-Cale-Version, Single #2 enthält eine von Erol Alkan produzierte Franz-Ferdinand-Fassung sowie ein LCD-Cover von Joy Division’s »No Love Lost« auf der Flipside (alle Songs sind übrigens auch auf CD zu haben). Warum die FF-Version in der Hörermeinung zahlreicher Internet-Foren den Vorzug erhält, ist mir ein Rätsel. John Cales hypnotisch-trippige Darbietung liegt für mich klar vorne. Und überhaupt. Was gibt es Schöneres als das Original? Richtig! Ein gutgemachter Coversong. Ende des Jahres wird dann wahrscheinlich wahr, was ich seit Februar vermute: Das LCD Soundsystem wird mit dem Album »Sound of Silver« zum bereits zweiten Mal meine Hitliste anführen und zum dritten Mal in die Top Ten rutschen (2003 hat sich die 12« »Loosing my Edge« ebenfalls in die Albumcharts gemogelt). Das hat zuvor noch niemand geschafft. Demnächst folgt vermutlich ein Preis für’s Lebenswerk, denn: Ich mag das Zeug!
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