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2009

Flaneur – Der Kongress

Der Flaneur protestiert. Gegen Eile und Effizienz. Gegen Arbeit und kapitalistische Verwertungslogik. Gegen Zeitökonomie. Er steht für Müßiggang, Nicht-Verwertbarkeit, Entzug und Risiko. Für Sich-Zeit-nehmen, Ziellosigkeit und für den Blick auf das Schöne. Der Flaneur ist eine Sehnsuchtsfigur. Und die Sehnsucht nach ihm befördert uns in ein Feld zwischen Beschleunigung und Entschleunigung, Gehen und Verweilen, Müssen und Nicht-Müssen, distanziertem Beobachten und teilnehmendem Denken und Handeln. Genau in diesem Zwischenraum begeben sich an zwei Tagen Künstler und Theoretiker auf die Suche nach dem Flaneur und den Taktiken seiner Alltagspraxis. Wo? Auf dem Willy-Brandt-Platz und im urbanen Labyrinth Frankfurts (aus dem Pressetext).

IT`S OK TO HANG AROUND – PICKNICK UND INSELGESPRÄCHE

Dr. Ellen Bareis (Soziologin) erforscht Shoppingmalls als Orte zwischen Nutzung und Kontrolle. Prof. Dr. Frithjof Bergmann (Philosoph, New Work Project) fordert die Freiheit für die Dinge, die man wirklich, wirklich will. Der Flaneur als Tempel in der Zeit beschäftigt Prof. Dr. Hans-Thies Lehmann (Theaterwissenschaftler) und Claudia Plöchinger (Kuratorin). Daniel Häni und Enno Schmidt (Initiative Grundeinkommen Schweiz) und Susanne Wiest (Petition für bedingungsloses Grundeinkommen) überprüfen  die Möglichkeiten der Flanerie nach der Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens. Dr. Dagmar Reichert (Kulturgeographin) geht mit ihren Gästen den gemeinsamen Versuch eines Flaniervortrags ein und Anke Zechner und Serjoscha Wiemer (Medienwissenschaftler) sehen Potential in der Leere von Langeweile und Zerstreuung.

FM 92,9

Klaus Walter (Autor / DJ) und Armin Chodzinski (Künstler / Publizist) begleiten ihre Gäste mit einer Radiospur zum und durch den Kongress, bestehend aus Musik, Expertentalk und Call-In für die Kongressteilnehmer. Experten auf der Radiospur sind Prof. Dr. Martin Seel (Philosoph) mit seiner Phänomenologie des Lassens und Prof. Dr. Benno Werlen (Geograph) zum Verhältnis von Handlung und Raum. Zu hören über per Pfand erhältliche und mitgebrachte Taschenradios auf 92,9 – exklusiv auf dem Kongressareal.

Und vieles mehr. Das detaillierte Programm mit Zeitplan gibt’s unter FLANEUR – DER KONGRESS

Freitag 5. Juni – Beginn: 16.00 Uhr | Samstag 6. Juni – Beginn: 14 Uhr im SCHAUSPIELFRANKFURT

Haargesicht

Haargesicht. Möglicherweise nach einem geglückten Banküberfall. Auch gut fürs High-School-Jahrbuch.


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(Quelle unbekannt)

Rafts

Ausgangspunkt für die Serie »Raft« des Briten Andy Parker sind unhandliche, überflüssige und ausgemusterte Gegenstände aus dem Keller, gemeinhin auch Sperrmüll genannt. Sessel, Mikrowelle, Matratzen, Tische und Schränke – all das bildet die Vorlage für seine technisch ein wenig dahingeschlampten Skulpturen, die er mit Klebeband, Schnüren, Farbe und Karton erschafft. Soweit so langweilig. Spannend wird die Geschichte in dem Moment, in dem er seine Skulptur zu Wasser lässt und den Kräften der Natur aussetzt. Genau darin nämlich liegt das Geheimnis dieser Arbeit. Ahoi Matrosen.

Spithead by Andy Parker, 2006
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