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Der Streit ums Urheberrecht

Die Menschheit kopiert mit etwa dem gleichen Bewusstsein Audios, QuickTimes und dergleichen mehr wie sie das vor 20 Jahren mit Tonträgern wie der Schallplatte gemacht hat. Da der Aufwand in jener Zeit ungleich größer war, beließ man es bei Kampagnen wie »Home Taping Is Killing Music«, die nachdenklich stimmen sollten und daran erinnerten, dass hinter jedem Werk ein Urheber steht. Von einer Kriminalisierung der Musikfans war damals wenig zu spüren. Nun haben sich die Methoden geändert, nicht aber das Bewusstsein, eine neue Generation ist herangewachsen, die Kassetten etc. nicht mehr kennt, und es kann wohl niemand annehmen und unterstellen, beim Kopieren habe man die massenafte Verbreitung im Sinne. Warum sollten sie das wollen? Die Debatte darüber wird hart geführt, wie Frank Schirrmacher im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen ganz richtig konstatiert, allerdings nicht in Regierungskreisen, sondern in Tweets und Foren. Der Grund ist laut Schirrmacher einfach zu benennen, und seines Erachtens »der Kern der ‚Urheberrechtsdebatte‘: Ein Funktionssystem, das Freiheit und Autonomie produzieren soll, verwandelt sich in einem wirklich faszinierenden Regimewechsel bei manchen, vor allem der jüngeren Generation, zu einem Subsystem von ‚Überwachen und Strafen‘.« Die »Verwandlung vom Staatsbürger zum Kriminellen« beleuchtet Schirrmacher in seinem Artikel »Schluss mit dem Hass – Wie kommt es, dass die Produzenten und so viele Rezipienten von Werken der Kunst so aufeinander losgehen?« [Link entfernt wg. LSR – Edit roland] vom 13.05.2012.