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Die besten Alben 2011 – Plätze 2


Gregors No. 2:

Cut Copy – Zonoscope
(Modular Recordings / Rough Trade, VÖ: 11.02.2011)

Bin ich denn der einzige Mensch in diesem Land mit einer Cut-Copy-Feder im Hut und Bauchschmuck aus Glasperlen? Liegt es vielleicht daran, dass Australien mehr als eine Autostunde von Frankfurt entfernt liegt? Nein, Cut Copy ist nichts für uns Deutsche (in Australien war »Zonoscope« übrigens sieben Wochen auf Platz 1 der Albumcharts). Eigenartigerweise verbinde ich kaum ein Alltagserlebnis mit meiner 2, bestenfalls den gescheiterten Versuch, »Take Me Over« auf einer mäßig besuchten Tanzveranstaltung zu etablieren. Außerdem ist »Hanging Onto Every Heartbeat« auf Superfly, dem Pulshalbierer für Menschen mit Bluthochdruck. Ich: »groß!». Meine Umwelt schweigt zu dem Thema. Aber egal. Die Lehre, die ich aus all dem ziehe: Ab ins Land der Flaschenbäume, vielleicht nach Tasmanien?


Sebastians No. 2:

Mogwai – Hardcore will never die, but you will
(PIAS / Rough Trade, VÖ: 11.02.2011)

Dass Mogwai noch einmal in einem meiner Jahrespolls auftaucht, hätte ich nicht für möglich gehalten, erschienen sie mir doch als typischen Band, die man abgehakt hat. Eher zufällig führte ich mir dann – aufgrund unerbittlicher Musikzukommenlasser, vielleicht auch wegen des schlagkräftigen Titels – die neue Scheibe zu Gemüte und musste feststellen: Postrock will never die! Zehn starke Nummern, nie war Mogwai (samt Live-Act) so gut! Diese Platte steht außerhalb jeder musikalischen Trends und wird auch noch in zwanzig Jahren mein Gehör finden!


Rolands No. 2:

Feist – Metals
(Polydor / Universal, VÖ: 30.09.2011)

Feist war für mich bisher: okay. Wahnsinnig erfolgreich und ist einem häufig, in zig Kontexten begegnet – blieb trotzdem vollkommen unnervig. Musik für alle sozusagen. Aber Musik, die nahe dem eigenen Herzen wohnte? Das nun nicht. Hat sich geändert, kompletto. Mit anderen Worten: was für ein Album! oder auch: was für ein Album! Wie hat sie das nur gemacht? Wahnsinnig gut produziert, klar. Vielleicht wesentlicher: hier ist eine Nüchternheit oder Konzentriertheit eingezogen, die jedes Wenn und Aber beiseite legt. Unverstellter, direktester geht kaum. Haltbarkeitsdatum: lang. Sehr lang.

6 Gedanken zu „Die besten Alben 2011 – Plätze 2“

  1. Überragendes Comeback des Jahres haben wir leider nicht als Rubrik, da gehört für mich Mogwai hin. Ganz tolles Album, fast durchgehend…

  2. Jo, Gregor hat recht: zu CC kann ich auch nur schweigen, genauso wie mich Australien (inklusive Tasmanien) nicht interessiert. Dennoch: Danke für das Mogwaiverständnis. Den Zuspruch habe ich mir nicht erträumen lassen. – Und soooooo etwas Bekanntes wie Feist lehne ich prinzipiell ab (ich glaub seit der „Joshua Tree“ von U2 – das war so in der 9. Klasse), zumal´s mal ne Kollegin von mir im Auto aufgelegt hat. Ich denke Mal: Bekanntestes, was Roland je in seinem Poll drin hatte.

  3. So, danke für den Vorlauf, jetzt komme ich:

    2. Mogwai – Hardcore will never die, but you will (PIAS / Rough Trade, VÖ: 11.02.2011)

    3. James Blake – James Blake (Polydor / Universal, VÖ: 04.02.2011).

    4. Bon Iver – Bon Iver (4AD / Beggars / Indigo, VÖ: 17.06.2011)

    5. Jamie Woon – Mirrowriting (Polydor / Universal, VÖ: 27.05.2011)

    6. La Dispute – Wildlife (No Sleep / Cargo, VÖ: 18.11.2011)

    7. Ghost of Tom Joad – Black Musik (Richard Mohlmann / Universal, VÖ: 05.02.2011)

    8. Casper – Xoxo (Sony Music /Four Music, VÖ: 08.07.2011)

    9. Apparat – The Devil´s walk (Mute – Aip, VÖ: 23.09.2011)

    10. Girls – Father, Son, Holy Ghost (PIAS / Rough Trade, VÖ: 09.09.2011)

    Muss zugeben, mein Poll weist erstaunliche Ähnlichkeiten mit Sebs auf, was wahrscheinlich daran liegt, dass er sich – das muss hier mal deutlich gesagt werden – so leicht beeinflussen lässt.

  4. Da wurde (wird) sich – da ich davon ausgehe, dass Paul La Dispute noch bringt – nur zu Apparat noch nicht geäußert, was ich jetzt nachhole: Schönes Album. Dachte am Anfang, dass es in meinem Poll am Ende ganz oben stehen könnte. Nach ner Zeit nahm das Interesse aber ab, da zu überproduziert und – man sollte das Kind beim Namen – etwas zu schmalzig. Ähnliches haben Sigur Ros m.E. schon besser gemacht, und zwar vor Jahren.

  5. Das Mogwai-Album habe ich mir auch jetzt einmal angehört, gefällt mir auch sehr gut (fand das davor auch nicht schlecht), war tatsächlich gar nicht auf meinem Radar.

    Feist. Tja.

  6. salü roland,

    jawoll – das beruhigt mich, dass ein mann vom fach auch das feist-album mag. frohe weihnachten an die machtdose!

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