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Jahresbilanz 2008

Tja. Nun. Da ist sie nun, unsere Bestenliste für 2008. In diesen schnellebigen Zeiten wollten wir halt mal ein Zeichen setzen. Nee, gelogen. Aber was will man machen, ne.

Wir hoffen trotzdem, dass unsere Listlein Euch noch Freude und Inspiration liefern. Und wie immer: unbedingt selbst mitmachen! – d.h. noch Eure eigenen Anmerkungen / Listen in die Kommentare hauen. Jeder Kommentierende kriegt auch was, nämlich unsere wirklich schöne Wald-Kompilation. Und wir losen unter Euch dann wieder aus, wer uns das Thema dann für die Gewinn-Kompilation für dieses Jahresende vorgibt.

Jetzt aber mittenmang rein:

ROLANDS Best of 2008: Lange

The Raconteurs - Consoloers of the Lonely 10. The Raconteurs – Consoloers Of The Lonely (XL Recordings) MySpace

Wer hätte gedacht, das ledzeppelinesker Testosteron-Bluesrock mich je erreichen könnte? Auch Jack White ist nicht unbedingt einer meiner Superhelden, aber in der hier mit ebensolchem Präfix bedachten Gruppe reichts locker für Platz 10.

Tapes 'n Tapes - Walk it Off 9. Tapes ’n Tapes – Walk it Off (XL Recordings) MySpace

Wie bei den Raconteurs herrscht auch hier der Fluch der zweiten Platte vor, heißt: die meisten, die den Erstling schätzten, mochten den Nachfolger nicht oder weniger. Geht mir nicht so, stattdessen wirkts irgendwie „gereinigter“ und schunkelt schön zackig. Gibt ja genug energetische Bands, die im Gegensatz hierzu allein auf Energie und eben nicht Eingängigkeit setzen.

Foals - Antidotes 8. Foals – Antidotes (Transgressive Records) MySpace

Im diesjährigen Gesamtweltcup die Abfahrts-Sieger. Einfach rein und runter, gitarrenstromabwärts. Das Wasser ist dann gar nicht so wild und trägt einen leicht, weil die Strecke produktionsseitig doch recht clever begradigt wurde.

School of Seven Bells – Alpinism 7. School of Seven Bells – Alpinisms (Ghostly International) MySpace

Man sollte die Kurzempfehlungen in unserer Seitenspalte beherzigen, durfte ich hier mal wieder lernen. Vor grauen Zeiten gabs ja mal die Schuhanstarr-Ersatzbezeichnung »Dreampop« – die mir hier sehr passend scheint, dazu in harmonischem Zwillingsgesang, wie für mich gemacht. Würde ich das Album schon etwas länger kennen, wäre es wohl noch weiter oben in der Liste.

The Notwist - The Devil, You + Me 6. The Notwist – The Devil, You + Me (City Slang) MySpace

Die Brillianz von „Neon Golden“ lag unter anderem darin, so nah es gerade noch geht ans nervige Muckertum heranzurücken, aber eben nicht hinüberzureichen. Demnach konnte es also in Richtung Verkomplizierung nicht weitergehn. Erwartet hatte ich dann mehr so Zurück-zum-Rock, stattdessen pendelt das woandershin, und ragt in seiner Unspektakulärtheit wieder haarscharf, diesmal ans Resignative heran – was dann aber jede Menge Raum für spätere Entfaltung lässt.


Lightspeed Champion - Falling Off The Lavender Bridge 5. Lightspeed Champion – Falling Off Lavender Bridge (Domino) MySpace

Lightspeed Champion ist Devonte Hynes, ein nerdischer Faun, der Musik macht, die nicht in Frage kommt für mich, eigentlich. Ich meine: Slidegitarren! Und Country, also fast. Jetzt aber: eine Platte, die einen durchs ganze Jahr begleitete, fast ohne jeden Abnutz.

Syd Matters - Ghost Days 4. Syd Matters – Ghost Days (Because Music) MySpace

Syd Matters sind Langschläfer und verlassen auch für ihre Musik nicht das Schlafzimmer. Direkt nach dem Aufstehn, mit Zauselhaar, im Speckhemd, das Gähnen noch im Schlund wird losgelegt. Das Halbschlafige wird so noch rüber in die Lieder gerettet und vielleicht werden sie ja deshalb so schön.

Vampire Weekend - Vampire Weekend 3. Vampire Weekend – Vampire Weekend (XL Recordings) MySpace

Es herrscht allgemein Konsens darüber, dass dies die Konsensband für 2008 ist. Was hoffentlich jetzt nicht alles sagt, sondern lassen Sie mich wenigstens ergänzen: ich muss schon sehr lange zurückdenken, bis mir etwas einfällt, das einem auf Anhieb und einfachmusikhalber so unbeschwert bzw. schlicht sympathisch entgegentrat.

Tokyo Police Club - Elephant Shell 2. Tokyo Police Club – Elephant Shell (V2) MySpace

Wäre ich Teenager heute, wäre das meine Band der Zeit, zum dauernden Konzerthinfahrn und Mithopsen und Spaßhaben. Man kann es ja nicht oft genug sagen, anscheinend: das wichtigste bei Musik sind dann ja doch die Melodien. Und junge Menschen da draußen, hört Euch das an, weil: Melodien – das können die! Starschnitt, Starschnitt!

Gus Black - Today Is Not The Day... 1. Gus Black – Today Is Not The Day… (India) MySpace

Und letztes Jahr war dann plötzlich alles auf Leonhard Cohen, als unhinterfragbare Respektsreferenz hatte er Johnny Cash abgelöst. Seine Tournee provozierte Konzertberichte, die von Erweckungserlebnissen sprachen, an Weihnachten fanden sich zwei »Hallelujah«-Cover-Versionen auf den beiden vorderen Plätzen der britischen Charts usw. Das alles durchaus mit gutem Recht – wovon man sich auch überzeugen kann, wenn man sich Gus Blacks Album anhört, das als Leonhard Cohen in Jung Rip-Off durchgehen dürfte. Was aber geradezu auf fantastische Weise funktioniert, und zwar so: möglichst spartanisches Setting, leichter Hall in Instrumentierung und Stimme, Fastsprechen als Singen, zwei depressiv-morbid miteinstimmende Chorfrauen als Begleitung und fertig. Aber man kann kaum schmerzensreicher und schöner sterben als hier, Geisterbeschwörung inklusive. Platte des Jahres, ohne jeden Zweifel.

ROLANDS Best of 2008: Kurze last.fm playlist
1. Bon Iver – Re: Stacks
2. Fleet Foxes – Blue Ridge Mountains
3. Bon Iver – Skinny Love
4. Black Devil Disco Club – With Honey Cream
5. MGMT – Time To Pretend
6. Partial Arts – Telescope
7. +/- – Tired Eyes
8. Gustav – Alles renkt sich wieder ein
9. The Ting Tings – Keep Your Head
10. Friendly Fires – On Board

GREGORS Best of 2008: Lange

Robert Forster - The Evangelist 10. Robert Forster – The Evangelist (Tuition) MySpace

In üblen Zeiten braucht es Menschen wie Robert Forster, die hoch oben auf dem Berge stehen, das Halleluja unter’m Arm, die unwiderstehliche Macht des Bösen von uns haltend, den Tod, die Laster. Es menschelt hier und da. Nicht sexy, aber grundsolide. Forsters unfreiwillige, schwierige und überraschend gelungene Fortsetzung des Go-Betweens-Gesamtwerks.

Fleet Foxes - Fleet Foxes 9. Fleet Foxes – Fleet Foxes (Bella Union) MySpace

Rutscht hier grad so rein, weil’s im Sommer nicht so recht konnte und wollte. Die Tatsache, dass seit Monaten über keine andere Band geredet wird, hat da auch nichts dran geändert. Es war der Ausflug ins Spreewaldgurkenland im bitterkalten Dezember – die Einöde und der anmutig schöne Raureif, die Pflege, die Stille, der Fisch: Es ist oft das Auge, das dem Ohr die Freundschaft reicht. Beste Freunde jetzt seit Kurzem. Weil: Der Klang, die Melodie, von beidem gibt es reichlich.

Quiet Village - Silent Movie 8. Quiet Village – Silent Movie (Studio !K7) MySpace

Joel Martin und Matt Edwards sind Samplehuren. Kritiker sprechen gar davon, es sei nicht ihr Verdienst, was da zu hören ist. Erklären wir doch einfach das Sampling zur Kunst und gut ist. Feinste Arrangements, die hier Spur um Spur zusammen geschoben wurden zu Gevatter Kurzweil. Erleben Sie auf knapp sechzig Minuten die vermeintlich prächtigste Zitatschatzsammlung der Musikgeschichte, ein Schnipsel hier, ein Schnipsel da, amorph, organisch und kurz vor der Bildwerdung. »Silent Movie« ist eine Odyssee durch die antike Welt der Sounds. Alles, was klingt. Sie sprechen von Mood Music, wir von einem Bastard an Harmlosigkeit. Entspannter geht nicht.

TV On The Radio - Dear Science 7. TV On The Radio – Dear Science (Interscope Records) MySpace

Nicht alle Sprachen haben ein eigenes Zahlwort für die Drei. Von einem dritten Album zu sprechen, fällt dort besonders schwer, und von einem schwierigen dritten, nachdem das zweite in der Tendenz schlecht war, zu steif, zu gewollt, sowieso. TV On The Radios neuster Coup nach »Desperate Youth, Blood Thirsty Babes« und »Return To Cookie Mountain« ist so ein Drittwerk, das den hohen Erwartungen der Kritik über Gebühr standhalten musste. Schließlich trat ein, was Kunst so wundervoll macht: Packt dich nach wenigen Hörsekunden an den Ohren, macht sie groß und gleich noch größer, damit auch ja alles reinpasst, was die Herren Adebimpe, Malone und Sitek sich diesmal ausgedacht haben. Die Ohren, die Füße und der Verstand – alle machen mit.

Murder - Stockholm Syndrome 6. Murder – Stockholm Syndrome (DevilDuck Records) MySpace

»Whe The Bees Are Sleeping« war der hervorragende und überaus sympathische Ersteindruck der beiden Dänen Jacob Bellens und Anders Mathiasen. Meine »Single der Woche« und dergleichen mehr. Das Album zur Single ist in Dänemark schon etwas länger draußen, nur der Rest der Welt nahm keine Notiz. Nominiert für den dänischen Kritikerpreis »Steppeulven« in der Kategorie »Hope Of The Year«, hat es bis 2008 gedauert, bis das Album nun endlich auch hierzulande veröffentlicht wurde. Außenseiter-Album des Jahres in der Kategorie Folk Noir im Dienste der Schwermütigkeit. Da steckt viel Johnny Cash drin und hey, wer kann das schon von sich behaupten?

Kelley Polar - I Need You to Hold on While the Sky 5. Kelley Polar – I Need You to Hold On While The Sky (Environ) MySpace

Seinen Lebensunterhalt verdient Michael Kelley alias Kelley Polar bei den Apple Hill Chamber Players in New Hampshire. Der Violist hat seine Liebe zu Disco wohl während seines Musikstudium an der renommierten Juilliard School in New York entdeckt. Kommt schon mal vor, dass man auf den Straßen Manhattans den richtigen Leuten über den Weg läuft, in diesem Fall Metro Area’s Darshan Jesrani und Morgan Geist. Auf deren Haus- und Hoflabel Environ eingecheckt, die ein oder andere Kollaboration gesponnen und ein zweites Mal immatrikuliert: Studiengang Plattenhören. Seit 2005 eine feste Größe unter den Discoerneuerern. Außenseiter-Disco, wie die De:Bug mal schrieb. (Platz Fünfeinhalb geht übrigens an das Album »Double Night Time« von Morgan Geist [Environ].)

M83 - Saturdays = Youth 4. M83 – Saturdays = Youth (EMI) MySpace

Auf der Vier ein echter Knüller: Saturdays = Youth. Immerhin schon sein fünftes Album in sieben Jahren. Hier und sonst nirgendwo hat Shoegazing sein Zuhause. Der französische Falsettist M83 aka Anthony Gonzalez dramatisiert Stein auf Stein, von einem zum anderen Ton, mit flächenbauenden Synths, galoppierenden Percussions und einer Überdosis Adrenalin. Es schwingt ungefähr so: swing, swing, swing… Die Weltschöpfung ist eine Hochzeit von Himmel und Erde, draußen, in der Spiralgalaxie M83.

PeterLicht – Melancholie und Gesllschaft 3. PeterLicht – Melancholie und Gesllschaft (Motor) MySpace

Roland hat über Tokyo Police Clubs »Elephant Shell« gesagt, was mir beim PeterLicht-Hören immer durch den Kopf geht: Das Wichtigste bei Musik sind dann ja doch die Melodien. Vergessen wir einfach mal für einen kurzen Augenblick das allzu kluge Geschwätz auf Melancholie und Gesellschaft. Klar, PeterLicht artikuliert und phrasiert, wie man perfekter kaum phrasieren und artikulieren kann, der alte Welterklärer. Das erklärt aber noch lange nicht, warum seine Grinsebackenmelodien diese unverschämt geniale Mitsummqualität haben. Untermauert mit diesem Platz seinen Anspruch, der bedeutendste deutsche Singreiter der Gegenwart zu sein.

The Miserable Rich - 12 Ways to Count 3. The Miserable Rich – 12 Ways To Count (Hazelwood) MySpace

Wieder den Zugang über ein außergewöhnliches Lied gefunden. Diesmal über »Pisshead«, der großartigen, gepfiffenen, dem Inhalt des Songs komplett entgegenlaufenden Singlehymne ihres Debüts »12 Ways To Count«. In der Rezeption wird die Musik von Miserable Rich gerne als Kammerpop zwischen Folk und Artpop bezeichnet, was durch das Fehlen des Schlagzeugs und der außergewöhnlichen Besetzung von Cello, Violine, Kontrabass und Gitarre nicht anders zu erwarten war. Konnte mich dem Album gar nicht entziehen, weil die Traumfrau an meiner Seite nichts anderes gehört hat in ’08. Der Soundtrack zahlreicher dîners. Das Album legt übrigens Zeugnis davon ab, wie gut die Nachbarschaft in Sachsenhausen funktioniert. Von dort kam der Tipp!

School of Seven Bells – Alpinism 3. School of Seven Bells – Alpinism (Ghostly International) MySpace

So, so. Von mir gibt es dieses Jahr also keine Eins. Bei Platz 3 ist Schluss. 2008 war kein gutes Jahr. Vor allem kein Albenjahr (vielleicht ist das Problem hausgemacht, will ich nicht ausschließen). Man sieht es dieser Liste nicht unbedingt an, es sind aber vor allem die elektronischen Lebensaspekte, die mich anregen, heiß machen, vielleicht sogar glücklich. 2008 war nicht das Jahr von Elektronika mit ihren verschiedenen Spielarten, behaupte ich jetzt einfach mal. Nicht auf Albumlänge. Ich persönlich bin vor allem den musikalischen Weichheiten erlegen gewesen: Dreampop, Shoegaze, dem Wimpsein im Allgemeinen. Air France, M83, Stereolab, Wild Beasts etc. School of Seven Bells sind die große Unbekannte im deutschen Indiekinderzimmer, keine Feierei, kein Hype, eher ein schöngeschriebener Geheimtipp. Wer den Berg besteigt, führt den Güpfel mit sich. Dranbleiben!

GREGORS Best of 2008: Kurze last.fm playlist
1. Empire of the Sun – Walking On A Dream (Virgin)
2. Kelley Polar – A Feeling Of The All-Thing (Environ)
3. Morgan Geist – Detroit (Environ)
4. M83 – Skin Of The Night (Virgin)
5. Air France – Collapsing At Your Doorstep (Sincerely Yours)
6. Erykah Badu – The Healer (Universal Motown)
7. The Glimmers – Physical (glimmertwins com)
8. Deerhunter – Nothing Ever Happened (4AD)
9. The Parties – Yours And Mine (Rainbow Quartz)
10. Fleet Foxes – Blue Ridge Mountains (Bella Union)
11. Foals – The French Open (Transgressive Records)
12. Gustav – Verlass die Stadt (Chicks On Speed)
13. Kaiser Chiefs – Addicted To Drugs (Universal)
14. Wild Beasts – The Devil’s Crayon (Domino)
15. 1000 Robota – Hamburg brennt (Tapete)
16. Polarkreis 18 – Allein allein (Vertigo/Universal)
17. JaKönigJa – Du giltst an allen Orten (Buback)
18. Jape – Floating (V2)
19. Old Splendifolia – kullern (Plop Records)
20. Stereolab – Three woman (4AD/Beggars)

GREGORS Best of 2008: Remixe
1. Hercules & Love Affair – Blind [Frankie Knuckles Remix] (DFA)
2. Kaiser Chiefs – Never Miss A Beat (Cut Copy Remix)
3. The Whitest Boy Alive – Golden Cage [Fred Falke Remix] (Modular Recordings)
4. Simon Baker – Plastik [Todd Terje Türkatech Mix] (Playhouse)
5. Solomun vs. Ost & Kjex – Federgewicht [Oslo Version] (Diynamic Music)
6. Deerhunter – Octet [Simian Mobile Disco Re-Edit] (MP3)
7. Woolfy vs. Projections – Return of Starlight [Invisible Conga People Remix] (Permanent Vacation)
8. Stricken City – Lost Art [Gold Panda Remix]
9. Munk – Live Fast! Die Old! [Headman Remix] (Gomma)
10. James Yuill – No Surprise [The Operators Remix] (MP3)
11. Bruce Springsteen – I’m On Fire [Cousin Cole’s Bad Desire Mix] (Flamin‘ Hotz)

SEBASTIANS Best of 2008: Lange

20. The Shortwave Set – Republica Sun Machine
19. British Sea Power – Do You Like Rock Music?
18. Bang Gang – Ghosts From The Past
17. Fuck Buttons – Street Horsing
16. Okkervil River – The Stand-Ins
15. Foals – Antidotes
14. Get Well Soon – Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon
13. Bohren und der Club of Gore – Dolores
12. Slut – Still No.1
11. Sigur Rós – Með suð í eyrum við spilum endalaust

Haydn – In Field & Town 10. Haydn – In Field & Town (Affairs of)

Das war die richtige Singer/Songwriter-Platte zum Jahresausklang: Glöckchen erinnern an Weihnachten und die leicht klagende Stimme verdeutlicht einem, dass man auch dieses Jahr seine Wünsche nicht erfüllt bekommen hat, wenngleich eben nur verhalten, da man sich ja dran gewöhnt hat. Immerhin besänftigen die gemütlichen Songs derartig, dass man schon mit den ersten Takten den imaginären Kamin anzünden möchte. – Das erscheint alles nicht sonderlich aufregend, aber sehr menschlich und genau das suche ich manchmal.

I Am Kloot – Play Moolah Rouge 9. I Am Kloot – Play Moolah Rouge (Skinny Dog) MySpace

Bleiben wir beim Unspektakulären. Diese Platte muss man sich mindestens fünfmal anhören, um an ihr Gefallen zu finden. Zunächst nimmt man nur altmodische/-n (Indie-)Bluesrock oder -Balladen mit rauchigem Gesang, mal verfeinert von einer Hammondorgel oder einem Klavier, wahr. Nach und nach bekommen die Songs aber eine Seele, wenngleich jeder Ton perfekt sitzt: Ein kurzes Album, was im Ganzen besticht. Es gibt, hat man Gefallen daran gefunden, keinen Grund, ein Lied zu überspringen.

Lightspeed Champion - Falling Off The Lavender Bridge 8. Lightspeed Champion – Falling Off Lavender Bridge (Domino) MySpace

Süßer habe ich Slide-Gitarren kaum ertönen hören! Welche wundervolle Melodien! Da schmiegen sich einem Follk/Country-Indie-Pop-Songs um die Öhrchen, dass es einem ganz wohlig wird. Und das Ganze ist so dick aufgetragen, dass es – nimmt man noch das extravagante Äußere des Meisters dazu – nebenbei auch noch zutiefst ironisch erscheint und deshalb gut verdaulich ist.

dEUS – The Vantage Point 7. dEUS – The Vantage Point (V2/Cooperative Music) MySpace
5 Veröffentlichungen = 5 Großtaten: Mit dieser Scheibe bestätigt dEUS sich für mich als eine Lieblingsband. Einmal mehr werden diverse Stile mal aggressiv(-elektronisch), mal eher melancholisch verarbeitet und fast immer mit netten Refrains zum Mitsingen versehen. Normale Gehörgewohnheiten werden genau im richtigen Maße missachtet, und zwar so, dass ein ästhetischer Mehrwert entsteht.

Vampire Weekend - Vampire Weekend 6. Vampire Weekend – Vampire Weekend (XL Recordings) MySpace

Einmal gehört und gleich als überaus sympathisch empfunden: Elf nette recht kurze Songs, die in innovativer Weise einfachen – an „The Chills“ erinnernden – Gitarrenpop mit afrikanisch anmutender Rhythmik verbinden. Die gesamte Platte erscheint ohne Schwachstellen, aber durchweg zum Mitschunkeln und mit einem Überhit (Oxford Comma). Ideal, um einen vernebelten Wintertag zu versüßen!

Blood Red Shoes – Box Of Secrets 5. Blood Red Shoes – Box Of Secrets (V2) MySpace

Dieses Album ist – wenngleich es damals Grunch gar nicht gab – mein diesjähriges Tribut an meine Pubertät. Gitarre und Schlagzeug raus und mal über 40 Minuten abgerockt, dass einem die Ohren schlackern! Und immer noch eins drauf, wenn man nicht weiß, wie es weitergehen könnte – herrlich!

The Notwist - The Devil, You + Me 4. The Notwist – The Devil, You + Me (City Slang) MySpace

Kaum ein Album habe ich dieses Jahr mit größerer Spannung erwartet! Die ersten Hördurchgänge erzeugten bei mir jedoch erst einmal ein längliches Gesicht. Zu ambitioniert erschien mir das alles. Nach und nach war es mir dann aber möglich, die Güte nicht nur zu begreifen, sondern auch zu empfinden, was nicht ganz leicht ist. Denn auf dieser Scheibe wird einerseits mittels scheinbarer Künstlichkeit viel umgangen, um Sympathie zu erzeugen, anderseits werden verträumte Melodien wie am Fließband geliefert und freilich viel Abwechslung aus gebrechlichen Gitarrenschichten, flirrender Elektronik, pathetischen Streichern, Glockengeklimper usw. Heute, am Jahresende, erscheint mir die Platte überhaupt nicht mehr artifiziell, sondern vielmehr – suche ich eine geeignete Metapher – wie der große Bazar in Istanbul.

Robert Forster - The Evangelist 3. Robert Forster – The Evangelist (Tuition) MySpace

Ehre, wem Ehre gebührt! Dass es jemand, dem ich in meiner Jugend meine Beachtung geschenkt habe, welche Unglücklichen von mir gewöhnlich – selbst bei besten Kritiken (z.B. Nick Cave, Morrisey) – heute mit konsequenter Missachtung bestraft werden, bei mir in den Jahrespoll schafft, muss Außergewöhnliches geleistet haben. So wie damals 1988 in der Batschkapp, als, nachdem der Saal schon erleuchtet war, die Band (Go-Betweens) wegen des tosenden Beifalls noch einmal auf die Bühne kam. (Was ich seither nie mehr erlebt habe.) Woran liegt´s? Es scheint wohl Vater Tod zu sein, der sich in den – besser als im aktuellen Spex kann man es wohl nicht ausdrücken – Haiku-artigen Texten und der spartanischen Musik derartig offenbart, dass meiner Empfindung nach das mit Abstand emotional bewegendste Album des Jahres entstanden ist.

PeterLicht – Melancholie und Gesllschaft 2. PeterLicht – Melancholie und Gesllschaft (Motor) MySpace

»Abendstille. Aufräumarbeiten nach 100 Jahren Selbstverwirklichung / Vor dem Schlafengehen noch etwas Holocaust und dann ab in die Bubumaschine / der Mensch ist unsichtbar«. – Ich habe befürchtet, dass nach den im 06er-Poll abgefeierten prognostischen »Lieder[n] vom Ende des Kapitalismus« nichts mehr möglich ist, doch stattdessen legt PeterLicht das treffende Album zum richtigen Zeitpunkt hin. Mutig wird hier das kritisiert, was zu verachten ist (»Marketing«, »Stilberatung/Restsexualität«, »Trennungslied«), aber aus Gewohnheit nicht mehr angeprangert wird. Präzise poetische Bilder (z.B. in »Beipflichten«, »Räume räumen«, »Heimkehr«), die oft an moderne Gemälde erinnern, erwecken Assoziationen an das, was man immer schon gedacht hat, aber nie auszudrücken vermochte: Romantische Ironie, die erneut so sehr mit der – gegenüber den Vorgängeralben unspektakuläreren, aber nach Eingewöhnung treffenderen – Musik korrespondiert, dass beides nicht zu trennen ist.

1. Wolf Parade – At Mount Zoomer (Sub Pop Records) MySpace

Dieses Album erzeugt bei mir – auch noch einmal angestachelt durch einen grandiosen Live-Act – nichts weniger als durchgängige Euphorie. Der authentisch-manische Gesang, die – auch wenn es mal durch Jam-Session-artigen Sumpf geht – fast durchweg auf ein fulminantes Finale zusteuernden Songs von manchmal epischer Länge, die eigenwillige Mischung aus progigen Gitarren und asketisch anmutendem Keyboard, lässt mich nach gefühlten 20 Minuten tatsächlich »At Mount zoomer« fühlen. Für mich das beglückendste Album in diesem Jahr! – Und schön, dass es bei der Listenflut immer wieder ein Pöllchen gibt, dass einem zutiefst aus den Herzen spricht: Most Underrated Album: 01. Wolf Parade: At Mount Zoomer (Pitchfork-Leser).

SEBASTIANS Best of 2008: Kurze last.fm playlist
20. Fuck Buttons – Sweet Love For Planet Earth
19. Wolf Parade – Kissing The Beehive
18. The Shortwave Set – Harmonia
17. PeterLicht – Heimkehrlied
16. British sea power – Waving Flags
15. Deichkind – Ich und mein Computer
14. Nada Surf – I Like What You Say
13. Tegan and Sara – The Con
12. Sigur Rós – Vid spilum endalaust
11. PeterLicht – Räume räumen
10. Tiger Lou – Coalations
9. The Notwist – Gravity
8. Hayden – Worthy Of Your Esteem
7. Blood red shoes – I Wish I Was Someone Better
6. Wolf Parade – California Dreamer
5. Sigur Rós – Inni mêr syuqur vitteysingur
4. Get well soon – If this hat is missing
3. Lightspeed champion – Tell me what its worth
2. Vampire Weekend – Oxford Comma
1. PeterLicht – Marketing

SEBASTIANS Best of 2008: Konzerte
10. Boris – Stuttgart, Schocken
9. Stereolab – Schorndorf, Manufaktur
8. dEUS – Melt
7. Black Rebel Motorcyle Club – Southside
6. Shellac – Berlin, Maria am Ufer
5. The Notwist – Melt
4. Shantell and Bucovina Orchestra – Southside
3. Bohren und der Club of Gore – Schorndorf, Manufaktur
2. PeterLicht – Schorndorf, Manufaktur
1. Wolf Parade – Schorndorf, Manufaktur

30 Gedanken zu „Jahresbilanz 2008“

  1. Gregor hat drei 3. Plätze bei den Lps. Ich kann mich auch zu nix entscheiden. Ohne Reinfolge:

    LPS
    Dwele – Sketches Of A Man (2008 Koch Records)
    Vampire Weekend – Vampire Weekend (2008 XXL)
    Battles – Mirrored (2007 Warp)
    Hudson Mohawke – Hudsons Heeters Vol.1 (2007 CD-R)
    Raphael Saadiq – The Way I See It (2008 Sony BMG)
    Cupp Cave – Garbage Pail Beats (2008 Thin Consolation)
    Flying Lotus – Los Angeles (2008 Warp)
    Dorian Concept – A Trebleo Beat Tape (2008 Trebleo)
    Black Monk & Ras G – Day & Night EP (2008)
    14KT – The Golden Hour (2008 A-Side Worldwide)
    Nicolay & Kay – Time:Line (2008 Nicolay Music Records)
    Elzhi – The Preface (2008 Zhifi Music)
    Del – Eleventh Hour (2008 Def Jux)
    The Cool Kids – The Bake Sale (2008 Chocolate Industries)
    Madlib – Beat Konducta Vol. 6: Dil Withers Suite (2008 Stonesthrow)
    Onra – Chinoiseries (2008 Favorite)
    Dagha – The Divorce (2008 Lewis)
    Samiyam – Rap Beats Vol.1 (2008 CD-R)
    Black Milk – Tronic (2008)
    Freddie Foxxx – Crazy Like A Foxxx (Re-Release 2008)
    The P Brothers – The Gas (2008 Heavy Bronx)
    Dizzee Rascal – Maths N English (2008 Def Jux)

    Singles
    Dorian Concept – The Fucking Formula (2008 Nod Navigators)
    Dwele – A Few Reasons (Truth, Pt. 2) (2008 Koch Records)
    Battles – Tonto (2007 Warp)
    Battles – Tras (2004 Cold Sweat)
    Baron Zen – Burn Rubber (Dam Funk Remix) (2007 Stonesthrow)
    Raphael Saadiq – 100 Yard Dash (2008 Sony BMG)
    Al Green – Lay It Down (2008 Blue Note)
    Q-Tip – Move (2008 Motown)
    Jazzanova – So Far From Home (feat. Phonte Coleman) (2008 Sonar Kollektiv)
    Flying Lotus – Grapesicles (Samiyam Remix) (2008 Warp)
    1982 – Thugaton (feat. Lil`Fame) (2008)
    The Roots – Rising Down (feat. Styles P, Mos Def & Dice Raw) (2008 Okayplayer)
    Buff1 – For U (M-Phazes Remix) (2008 Destra Music)
    Vordul Mega – AK-47 (feat. Vast Aire) (2008 Backwoodz Studioz)
    Elzhi – Save Ya (feat. T3) (2008 Zhifi Music)
    John Robinson – There She Goes Again (feat. Jah Orah) (2008 Beatvizion Music)
    J Dilla – No One Knows (2008 MCA Unreleased)
    Large Pro – Rockin Hip Hop (2008 Gold Dust)
    Rashid Hadee – Surrender (2007 Neblina)
    Sepalot – Did It again (feat. Saigon) (2008 Compost)
    Devin the Dude – I Cant Make it Home/I Dont Chase Em (2008 Razor & Tie)
    Damu The Fudgemunk – Colorful Storms (Full Instrumental) (2008)
    Mayer Hawthorne & The County – Just Aint Gonna Work Out (2008 Stonesthrow)
    Ludacris – MVP (2008)
    Busta Rhymes – Dont Touch Me (Throw Da Water On Em) (2008)
    Method Man & Redman – Broken Language 2008 (2008)

  2. Hey Dave, das ist Kraut und Rüben, keine Tendenz, nix. Was greif ich mir da denn jetzt raus? Dwele?

  3. Weiteres:
    Mit folgenden (Hype-)Alben habe ich mich zwischen den Jahren noch einmal intensiver beschäftigt und kam zu folgendem Ergebnis:
    Bon Iver: Roland hat Recht. Die Tracks 1 und 3 sind umwerfend, wobei ich „Skinny Love“ klar den Vorzug gebe (hätte Top 5 verdient), der Rest ist ganz nett.
    Fleet Foxes: Für mich der unverständlichste Hype. Nette Hintergrubndsmusik, mehr nicht.
    Hot Chip: Klar besser als das letzet Album. Furioser Beginn, dann lässt´s nach. „Ready for the Floor“ hätte aber auf jeden Fall eine Top-20- Platzierung verdient gehabt.
    Why: Tolles Album (Top 20), „The hollows“ hätte es auch in den Poll verdient.
    Portishead: Kurios, wie wenig dieses Ultra-Konsens-Album hier bedacht wurde. Klar, das ist gute Musik, allerdings a bissl zu perfekt: daBEI STICHT:: „Machine gun“ zugegebenermaßen ein

  4. Sorry, der letzte Kommentar stammt von mir. Weiter:
    Dabei sticht „Machine gun“ heraus, genial einfach!
    TV on the Radio: Die Mischung aus Elektro, Funk, Prog usw. ist schon recht unerhört, lässt mich aber insgesamt kalt. Vielleicht auch , weil´s zu perfekt ist?
    M83: Bin ich erst zum Jahreswechsel drauf gestoßen. Als alter Shoegazer gefällt es mir natürlich: Klarst Top 20.
    Gustav: „Abgesang“ (der erste Song) ist grandios, der Rest nett. Die Texte haben zum Teil sehr hohes Niveau, die Melodien nicht ganz.
    MGTM: Vieieiel zu durchschaubar. Ne typische Intro-Band eben!
    Kann mir nullst vorstellen, dass die noch einmal ne Platte machen, die beachtet wird.
    Entäuschendstes Album: Death cab for cutie – Das ist ja wohl mal oberpeinlich: Sonst sooo schöner Pop und jetzt???

  5. Michaels best of 2008

    1 The Apples – opes eyes
    2 Antony and the Johnsons – epilepsy is dancing
    3 Sigur Ros – Med Sud I Eyrum Vid Spilum Endalaust
    4 Foals – two steps, twice
    5 Air – pocket symphony
    6 The Notwist – the devil you and me
    7 Worldinferno friendship society – brother of the mayor of bwater
    8 Morgan Geist – ruthless city
    9 Bloc party – intimacy
    10 Back kids – I’m not gonna teach you
    11 5’NIZZA (Neuentdeckung 2008, hat sich leider 2007 aufgelöst)

    Michaels best of 2008: concerts

    Folklore im Garten The apples
    Frankfurt Jahrhunderthalle Feist
    Phonopop die Türen
    Melt Stereo MCs
    Melt blood red shoes
    Phonopop Worldinferno f.s.
    Schlachthof Wiesbaden Worldinferno f.s.

  6. Im alter fallen mir anscheinend nicht nur die haare, sondern auch die tage aus, an denen mich in in plattenläden plattenkaufend herumtreibe.
    Kann daher nicht sagen, dass 2008 ein schwaches jahr war, sondern für mich eben nur ein jahr, in dem ich anscheinend wenig platten gekauft habe, oder mich jetzt nicht an im letzten jahr gekaufte platten erinnern kann, was nicht die schuld jener platten sein soll.
    Da ich mal wieder eigentlich nichts aus den bisherigen jahresbestenlisten kenne, hier mein gitarrenpoll für das jahr 2008:

    1:hex dispensers, the – st (aliens snatch! Records)
    ein freund meint nach dem ersten mal hören, da könne er sich auch ne ramones kaufen. Stimmt wahrscheinlich, mich haben die hex dispensers aber mit ihrer 7″ „lose my cool“ derart umgehauen, dass ich mir umgehend am nächsten tag das nicht minder umhauende 12“ meisterwerk zugelegt habe. 10 lieder auf zwei seiten, 45 rpm, badabing badadoom’n’roll.

    2:brimstone howl -we came in peace (alive records)
    brimstons howls zweite platte. Zwingend im besitz habend müssende platte.
    Oldschoolistische gitarrenmusik von auch live begeisternden jung amis.

    3:trend-vier (sounds of subterrania!/vinyl)
    mein lieber machtdose poll, es ist ein skandal, dass diese platte hier zum ersten mal in der top ten erscheint. Die dritte trend platte ist eine 12 mal ratzfatz hitbestückte monsterplatte!!!!!ein zwingend im dauerbetrieb gehörend platte.reine ohrwummerwürmer.

    4:turpentine brothers -st (aliens santch!records)
    auch die zweite platte, nach zahlreichen 7“ ein platte, die im letzten jahr aufgenomen, von mir erst in diesem jahr in bestiz ergriffen wurde, wobei ich schon länger von ihr wusste.schöne krachige platte, eben turpentine brotheresk.

    5:captain planet- wasser kommt wasser geht (unterm durchschnitt)
    soweit ich weiss ne hamburger band, über die ich im plattenladen gestolpert bin.
    Deutsche texte, wunderbar verspielte gitarren, die der eigentliche kaufgrund waren, weil ich ja auf texte so gut wie gar nicht achte. Klassischer gitarren-indie. Leicht rotzig, leicht emo-esk.

    6:smoke blow – colossus (pias)
    ne neue platte und nen klare pollstammplatz. Stonerprollpunkrock,immer etwas discoesker wie zuvor, aber immernoch dreckig genug.

    7:flight of the conchords-st (sub pop/HBO)
    für mich beinah schon zu elektronisch, weil mit vielen nicht gitarreninstrummenten produziert. Die platte zur gleichnamigen HBO serie mit der gleichnamigen band als hauptdarsteller. Bin über diese serie auf imdb gestolpert und wurde umgehend fan. Die stimmung dieser band, die beiden hauptdarsteller mit ihrem manager murray „present“, nimmt dich sofort in beschlag, und sobald sie unvermittelt „the most beautiful girl“ anstimmen, bin ich für den fernsehsender dankbar, der das potential dieser serie und der jungs erkannt hat, und das in der form produzieren hat lassen. Die platte ist ne sammlung der in der serie auftauchenden stücke, der stimmung der serie entsprechend natürlich auch in vinyl erhältlich, allerdings absurd teuer. Die stücke selbst sind tolle popperlen, die sich oft an berühmten vorbildern orientieren, und es ist eine der wenigen platten, bei der ich tatsächlich auf die texte achte. Wenn ihr sie hört, wisst ihr warum.

    rock bless euch,
    the woelfchen

  7. Hier meine Top 10 aus 2008 (Artist * Song (LP, Year)):

    Robert Forster * ganze LP (The Evangelist, 2008)
    Sophie Zelmani * Yeah, Okey (The Ocean and me, 2008)
    Drive-by truckers * Perfect timing (Brighter than creation’s dark, 2008)
    Spiritualized * Soul on fire (Songs in A&E, 2008)
    Silverjews * Suffering jukebox (Lookout Mountain, Lookout Sea, 2008)
    The Felice brothers * Whiskey in my whiskey (The Felice brothers, 2008)
    Heavy Trash * That ain’t right (Going way out with heavy trash, 2007)
    Soulsavers * Revival (It’s not how far you fall, it’s the way you land, 2007)
    Eilen Jewell * Thanks a lot (Letters from sinners & strangers, 2007)
    Raphael Saadiq * Love that girl (Way I see it, 2008)

    ***

    Außerdem 2 tolle Compilations:
    Theme time radio hour with your host Bob Dylan, Ace Records 2008
    More dirty laundry, Trikont 2008

    ***

    Und 3 großartige Konzerte:
    Robert Forster * Mousonturm Frankfurt 30.09.08
    Sophie Zelmani * Mousonturm Frankfurt 28.09.08
    Solomon Burke * Hugenottenhalle Neu Isenburg 02.12.08

    ***

    Immer wieder gerne gehört:
    John Phillips – Topango Canyon (John Phillips (John the Wolfking of L.A.), 1970

    ***

    Bo Diddley * R.I.P.

    ***

    Beste Grüße
    Kirstin

  8. TTMG aka. Tillchen

    Dieses Jahr war bei mir, oral-musikalisch kein sonderlich intensives. Ich will dennoch versuchen eine Art Albem „Best of 2008“ anzuführen:

    X- Peter Fox: Stadtaffe

    IX- Moby: Last Night

    VIII-M.I.A. Kala (Expanded Version)…ich weiß, Kala ist von 2007, da ich aber erst ’08 richtig darauf aufmerksam geworden bin ist die Platte im Poll

    VII- Hot Chip: Made in the Dark

    VI- Slut: Still no. 1

    V- Lightspeed Champion: Falling of the Lavender Brige

    IV- Deichkind: Arbeit Nervt!

    III- Peter Licht: Melancholie und Gesellschaft

    II- Portishead: Third

    II- Vampire Weekend: Vampire Weekend

    Eine „I“, war dieses Jahr nicht drin.

    Filme „Top of the Pops“ 2008:

    Reihnenfolge ist nicht wertend

    No Country for old Men

    Vicky Christina Barcelona

    Batman- The Dark Knight

    Interview

  9. okay, wenn´s um Filme geht, meine Top 3:
    1. Kirschblüten – Hanami (das hat´s gemenschelt)
    2. Vicky Christina Barcelona (hätte nicht gedacht, dass ich einen WA-Film noch einmal so gut finde)
    3. Control (war ich zweimal drin!)
    Ist „Interview“ ein Film?

  10. Knappe Jahreskompilation eines Nicht-Nerds, gänzlich subjektiv, meteorologisch und autobiographisch

    1. Wolf Parade „At Mount Zoomer“
    Das Album des Sommers, zum Autofahren entlang italienischer Küstenstraßen und ein Abgesang auf das Radio, gleichsam eine Vorahnung dessen, was gegen Ende des Jahres sich ereignen sollte: „I thought I might have heard you on the radio, but the radio waves are like snow.“
    2. Hercules & Love Affair
    Zu nichts besserem konnte man aus dem langen Winter ins heisse Frühjahr hineintanzen.
    3. Fleet Foxes „Ragged Wood“
    Die Zeit war beim Erscheinen noch nicht reif, das Wetter hat sie eingeholt und dann hörte man den Schnee knistern ganz tief unter den warmen Melodiewellen und sehnte sich über den Dächern der Stadt nach den Blue Ridge Mountains.
    4. The Notwist „The Devil and You and Me“
    5. Crystal Castles
    Ende letzten Jahres ließ die Singleversion von „Air War“ einfach ein bisschen Nintendo-inspirierten Pop erahnen, doch das Album entfaltete wunderschöne kristalline Klanglandschaften. Und „Magic Spell“ ist das beste Lied zur vergeblichen Parkplatzsuche in innerstädtischen Wohngebieten.
    6. Norman Palm „Songs“
    Der hingebungsvollste und mit Abstand sympathischste Gitarrenpop des Jahres. Und als Buchversion das definitiv beste Albumcover!

  11. Wolf Parade noch einmal Nummer 1? Solch guten Geschmack gibt es wohl nur bei Machtdoseleser/-innen! Gratulation!

  12. Servus!

    Bei der von mir im letzten Jahr am meisten gehörte Platte handelt es sich laut meinem itunes-Zähler um: Wipers – „Over the Edge“ (1983). Also landet sie nicht im 2008er-Poll, sondern wird von mir zur „Besten 25 Jahre alten Platte aller Zeiten“ gewählt.

    Ansonsten hat mich 2008 zuverlässig enttäuscht. Feste Größen wie Smoke Blow, Trend, Guns’n’Roses oder AC/DC müssen im Poll leider draußen bleiben, weil sie m.E. nicht ordentlich genug abgeliefert haben. Ein paar Highlights gab’s aber schon, so wie diese hier (die Begründung folgt auf den Link):

    Thee Oh Sees – The Masters Bedroom is Worth Spending a Night In
    de.youtube.com/watch?v=AascBdl4mSg&feature=related

    The Brian Jonestown Massacre – My Bloody Underground
    de.youtube.com/watch?v=xLi2bhZFxII&feature=related

    Fucked Up – The Chemistry of Common Life
    de.youtube.com/watch?v=yAwSnxIXank&feature=related

    Jay Reatard – Matador Singles 08
    de.youtube.com/watch?v=3zOA8i9UnEQ

    The Kills – Midnight Boom
    de.youtube.com/watch?v=JkEwk7wZVV8

    Sic Alps – U.S. ez
    de.youtube.com/watch?v=bUEF5quy4LI

    The Ettes – Look At Life Again Soon
    de.youtube.com/watch?v=hifoNO7d9gs

    Times New Viking – Rip it Off
    de.youtube.com/watch?v=fI5QPTKRlGM

    The Duke Spirit – Neptune
    de.youtube.com/watch?v=IjYel-IZVJ0&feature=related

    The Raveonettes – Beauty Dies E.P. & Sometimes They Drop By E.P.
    de.youtube.com/watch?v=jXxfLrnZasc&feature=related

    In diesem Sinne,

    Cheers,

    Daniel

  13. @curtis lustigerweise habe ich flight of the conchords, also als tv-serie, auch gerade so vor zwei Wochen erst entdeckt. Hohes Sprüchenachplapperpotenzial

  14. – Oh, The Ravenottes hamm diese Jahr was Neues rausgebracht! Muss ich mir gleich besorgen. In diesem Sinn noch einmal ein Dank für den „Lust Lust Lust“-Tip letztes Jahr!
    – Und bei meiner Top-3 der 08er-Filme muss ich noch einen ergänzen, und zwar die zweite Nummer 1: „Waltz with Bashir“ (gestern erst gesehen)

  15. @Sebbl: die Raveonettes haben letztes Jahr sogar vier EP’s rausgebracht, zusätzlich zu den genannten noch eine mit Remixen und eine Weihnachts-EP… Besorg sie dir mal, bin Dir dabei auch gerne „behilflich“!

  16. Alben: (Brainstormed)

    Why? – Alopecia
    Anathallo – Canopy Glow
    Mirerable Rich – Twelfe Ways to Count
    Soulphiction – Do you Overstand?
    Station 17 – Goldstein Variationen
    Elbow – The Seldom Seen Kid
    Bloc party – Intimacy
    The Kills – Midnight Boom
    PeterLicht – Melancholie und Gesllschaft
    Lukestar – Lake Toba

    Filme:
    Waltz with Bashir
    Berlin Calling
    (My Bluebarry Nights – Ende07?)
    Abgedreht
    Control
    Schmeterling & Taucherglocke
    Dark Knight
    No Country For Old Men
    Vicky, Christina, Barcelona

  17. Hier meine Lieblinge aus dem Jahr 2008:

    Wie immer geht es in meiner Liste nicht um das Veröffentlichungsdatum,
    sondern einzig um die besten Songs, die ich in 2008 entdeckt habe.
    Es gibt einfach noch zu viel gute ‚alte‘ Musik zu entdecken und weiterzureichen.
    …und was wäre mein musikalisches 2008 ohne z.B. Ace Of Spades von O.V. Wright

    (Chronologische Reihenfolge nach Veröffentlichungsjahr)

    Silver Jews – Suffering Jukebox (Lookout Mountain, Lookout Sea, 2008)
    Spiritualized – Soul On Fire (Songs in A&E, 2008)
    Drive-By Truckers – Perfect Timing (Brighter Than Creation’s Dark, 2008)
    Bon Iver – For Emma / Skinny Love (For Emma, Forever Ago, 2008)
    The Felice brothers – Whiskey In My Whiskey (The Felice Brothers, 2008)
    Heavy Trash – That Ain’t Right (Going Way Out With Heavy Trash, 2007)
    The Raveonettes – Dead Sound (Lust Lust Lust, 2007)
    Eddie Spaghetti – Some People Say (Old No. 2., 2005)
    Scala & Kolacny Brothers – Creep (Scala on the rocks, 2005)
    Popchor Berlin – For My People (Die Popchor-CD #1., 2002)
    Sophie Zelmani – Time To Kill (Time to kill, 1999)
    Pussy Galore – Dick Johnson (Dial M for Motherfucker, 1989)
    Lee Moses – Bad Girl pt. 1 (Time And Place, 1971)
    O.V. Wright – Ace Of Spades (Eight Men, Four Women, 1967)

    Bo Diddley – You Can’t Judge A Book By The Cover (1962)
    „You can’t judge an apple by looking at a tree,
    You can’t judge honey by looking at the bee,
    You can’t judge a daughter by
    looking at the mother,
    You can’t judge a book by looking at the cover…“

    „Bo Diddley Put the Rock in Rock ’n‘ Roll“ (1928 – 2008 R.I.P.)

    *

    Zusatzzahl:
    Großartige online Radiostation.
    24 hour online Hawaiian music! http://www.hawaiianrainbow.com/listen.html

    Beste Grüße an die Machtdose,
    Spitzenblog!
    Ralf

  18. @scotti: Danke für den Hinweis. Habe mir die EPs besorgt. Überzeugen mich aber nicht so wie „Lust Lust Lust“. (Aber das haben EPs ja oft an sich.) Meine Platte des Jahre 09 ist derzeit „Glasvegas“. Werden ziemlich gehypt, gefällt mir aber trotzdem. Fast jedes Lied ein Hit, stellenweise a bissl wie „Seachange“!

  19. So, ich würde sagen, der Countdown läuft. Wer jetzt noch nicht dabei ist, verpasst die Chance auf den Mix, und der ist gut. In drei, vier Tagen machen wir den Deckel drauf, Leute! Unser aktueller Champion Stephan L. hat sich hier übrigens ebenso wenig blicken lassen wie Vorjahressieger Carsten F., von Pyro L. mal ganz abgeshen. Tss tss. Undank ist der Welten Lohn. Man könnte fast meinen, wir verschrecken die Leute mit unserem Gewinn. Und dass hier regelmäßig die Raveonettes abgefeiert werden, passt mir überhaupt nicht. Große Haie? Kleine Fische! Ihr seid alles gottverdammte Rocker. Mensch. Weiter geht’s!

  20. Ich kann hier noch die Hitliste des vermutlich jüngsten Machtdose-Hörers beisteuern. Hugo hat die meiste Zeit des Jahres hausgemachten Dubstep gehört (wenn man Klaus Walters Theorie über Dubstep folgen will) und dann in den letzten beiden Monaten von 2008 folgende Vorlieben entwickelt (in alphabetischer Reihenfolge):

    The Beatles – alles
    Beastie Boys – Finger Lickin‘ Good
    Belle & Sebastian – The BBC Sessions
    Crosby, Stills & Nash – Judy Blue Eyes
    Debussy – Klavierwerke
    Lambchop – OH (Ohio)
    The Notwist – The Devil, You & Me
    Ravel – Works for Solo Piano

  21. Musikalische Früherziehung im besten Sinn. Sehr schön! Wriklich überraschen tun mich dabei die Beastie Boys. Bei welcher Gelegenheit wird den zu dieser Platte gegriffen?

  22. la vérité: 2008 war ein jahr fast ohne musik für mich. viel mehr aus technischen gründen als aus überzeugung.
    jedoch haben ein paar melodien mich begleiden und grosse freude bereitet.
    mein heldalbum des jahres geht definitiv an:
    The Miserable Rich – 12 Ways To Count (Hazelwood)
    tja, dann fand ich noch gut:
    Murder – Stockholm Syndrome (DevilDuck Records)
    hot chip- Made in the Dark
    als single verleihe die goldene gurke an:
    Empire of the Sun – Walking On A Dream
    mit der hoffnung, dass 2009 musikalischer wird!

  23. @Greg: Man kann sich seine Freunde und deren Geschmack leider nicht aussuchen! Aber irgendwann wirst auch Du merken, dass man Laptops nicht essen kann… Bin trotzdem gespannt auf die Waldgeister!

    @Sebbl:Da muss ich Dir zustimmen! Aber ich gehe davon aus, dass dieses Jahr das Opus Magnum der Raveonettes erscheinen wird (und damit Gregor jetzt schon der Arsch auf Grundeis geht, wenn er an den nächstjährigen Jahrespoll denkt, hihi).

    In einer Plattenkritik zu Glasvegas las ich unlängst die Referenz (ich trau’s mich kaum auszuschreiben): U2!!! Das hat mich irgendwie nachhaltig abgeschreckt…

  24. @Daniel …und die Referenz stümmt. Schrecklicheres als Glasvegas lässt sich für mich derzeit kaum denken.

  25. Also, wenn hier nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden noch etwas eintröppelt, wird der nächste Mix verlost. Ich fand ja übrigens vieles von der letzten Kaiser Chief überraschend gut. Weiß der Kuckuck, warum, die niemand mehr will.

  26. Bekomme meine 10 nur mit Mühe zusammen, darunter auch klar die Erwartbaren. Turbulentes Jahr für mich privat, mit viel Musik, wenig aber für die Ewigkeit hängengeblieben. 2008 war aber auch kein starkes Musik-Jahr, unabhängig davon, liegt also nicht an meiner Vermählung. Here we go:

    Alben:
    1. Scott Matthew – Scott Matthew
    2. Jens Lekmann – Night falls over Kortedala
    3. Last Shadow Puppets – The Age of Understatement
    4. Tokyo Police Club – Elephant Shell
    5. Vampire Weekend – Vampire Weekend
    6. M83 – Saturday = Youth
    7. Lightspeed Champion – Falling Off Lavender Bridge
    8. Missincat – http://www.myspace.com/missincatmusic
    9. I Am Kloot – Play Moolah Rouge
    10. Goldfrapp – Seventh Tree

    Gigs:
    1. Nick Cave & The Bad Seeds, Tempodrom, Berlin
    2. Leonhard Cohen, O2 Arena, Berlin
    3. Ben Folds, Kesselhaus, Berlin

    Und einen schönen Gruß an alle.

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