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Kurzfilmnacht auf 603qm

Kommenden Freitag gibt’s auf 603qm wieder eine Kurzfilmnacht. Zu sehen sind die Kurzfilmhighlights der letzten zwei Jahre, Filme, die im Rhein-Main-Gebiet entstanden sind oder deren Macher aus der Gegend kommen oder kamen; kurzum: ein kommentierter Abend über die Filmszene Rhein Main. Für das Programm bin ich verantwortlich. Zukurzgekommene und andere Opfergruppen bitte schriftlich beschweren. Das Programm des Abends in Auszügen…

»Hauptsache Lehmann« (Dokumentarfilm – 12`)
Regie: Birgit Lehmann
Das erste, was du im Leben verpasst bekommst, ist ein Name. Bums, und du heißt Lehmann, ohne dass du Einspruch einlegen kannst. Und dann musst du dich auch noch mit einem Allerweltsnamen abfinden.

»Der letzte Flug« (Kurzspielfilm – 11`)
Regie: Roger Mönch
Wir schreiben den 31. Juli 1944: Irgendwo in Südfrankreich kommt ein deutsche Jagdflieger von einem Einsatz über dem Mittelmeer zurück. Leutnant Müller springt zufrieden aus seiner Messerschmitt und meldet einer Ordonnanz den Abschuss eines Lightning-Aufklärers an der Westküste Korsikas. Der Spaß vergeht ihm, als er erfährt, wer das Opfer des Fliegers ist.

»3,48 EUR/min« (Animationsfilm – 5`)
Regie: Michael Klöfkorn
Die Kunden eines Supermarkts schieben ihre Einkaufswägen vor sich her, bis plötzlich die Verpackungen zu tanzen beginnen. Die Warenwelt verselbständigt sich und führt ein äußerst lebendiges Dasein. Die Apokalypse naht.

»Freie Weihnacht« (Dokumentarfilm – 8`)
Regie: Sylvie Hohlbaum
Der Offenbacher Stadtangestellte Herr Frei ist von der Idee besessen, den deutschen Weihnachtsmarkt in Russland zu etablieren. Dafür gibt es schließlich Städtepartnerschaften. Nur leider hat er die Rechung ohne die Russen gemacht.

»Nachtsonne« (Experimentalfilm – 7`)
Regie: Ivi Roberg
»Nachtsonne“ ist ein Film über die Gefühle einer Tochter gegenüber ihren getrennt lebenden Eltern, gedreht auf Super 8 während eines Besuchs in ihrer Heimat Brasilien. Die Erzählung kreist um Erinnerungen, Träume, und den Platz, an dem alles zusammen trifft, um Wunden zu heilen.

»Lichtspiel« (Animationsfilm – 6`)
Regie: Jochen Epple
Ein Film übers Filmen: Ein junges Paar trifft in einem finsteren Wald auf ein geisterhaftes Orchester und versucht, die Instrumente auf Film zu bannen.

Living a beautiful life (Kurzspielfilm – 13`)
Regie: Corinna Schnitt

»Full Stop« (Kurzspielfilm – 4`)
Regie: Caspar Arnhold
Menschen rennen entlang spiegelverglaster Hochhäuser durch eine Großstadt. Raum und Zeit verschwimmen zwischen Fassaden und Regen, der die düstere Unwirklichkeit der Lebensumstände noch verstärkt. Caspar Arnhold gelingt es, mit einem einzigen Blick zwischen einem alten Mann und einem kleinen Jungen ein Zeichen zu setzen – durch eine Geste menschlicher Wärme über Generationen hinweg.

»Rock it« (Experimentalfilm – 3`)
Regie: Jeannette Petri
»Rock it« ist ein experimenteller Tanzfilm über B-Girls. Im Mittelpunkt stehen Dismissed (Schweiz), Da Women Touch (Frankreich), Outbreak (UK), Floor Visions (Spanien), Female Artistics (Österreich) und Dirty Mamas (Deutschland).

With no name (Experimentalfilm – 12`)
Regie: Susanne Richter
Eine Offenbacher Brennpunktsiedlung wird geräumt und umbenannt, um Platz für ein profitables Wohngebiet zu machen. Der Film zeigt dokumentarische und fiktive An- und Aussichten des Umbruchs.

»Und« (Experimentalfilm – 5`)
Regie: Thilo Kraft
Die Musik von »Und« basiert auf einem Wort – auf »und«. Trotzdem ist der Track textfrei. Musique Concréte, könnte man sagen, gemacht aus einem Wörtchen, von dem nicht viel übrig bleibt.

04. August 2002 (Dokumentarfilm – 6`)
Regie: Jutta Feit
Die 21jährige Drusin Jehan sitzt am 4. August 2002 nur zwei Sitzreihen entfernt von ihrer Schwester Maysoun im Egged Bus Nummer 361, als dieser an der Meron Kreuzung im Norden Israels von einem Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt wird. Sie spricht zum ersten Mal über den Morgen mit ihrer Schwester; die Fahrt im Bus und über das, was ihr von Maysoun geblieben ist.

»Carnivorous« (Animationsfilm – 4`)
Regie: Maria Böckenhoff
Eine kleine, fleischfressende Pflanze hat Hunger. Sicherlich würde sie eine der leckeren Fliegen fangen, wären da nicht ihre größeren Kollegen…

»Wenn der Eisberg kalbt« (Dokumentarfilm – 7`)
Regie: Sylvie Hohlbaum & Gregor Maria Schubert
Manfred Binder ist eine bekannte Figur Rüsselsheims. Als Einzelgänger beschäftigt er sich schon seit geraumer Zeit mit der Zukunft unserer Zivilisation und dem Risiko einer möglichen ökologischen Katastrophe. Durch eine von ihm gefertigte Kapsel ist Überleben möglich…

»Verkehr, Verkehrt« (Animationsfilm – 4`)
Regie: Henning Christiansen
Eine Reklametafel übt großen Einfluss auf den vorbeifahrenden Verkehr aus. Das bringt erst mal Ordnung, bis schließlich Unheil naht.

Der Tramper (Kurzspielfilm – 6`)
Regie: Ivan Leon Menger
Eine Warnung im Radio: Ein Psychopath ist ausgebrochen – man soll keine Anhalter mitnehmen. Doch zu spät! Auf dem Beifahrersitz des 19-jährigen Tobias sitzt bereits ein seltsamer Fremder mit blutigen Händen…

»Flavour« (Musikclip – 3`)
Regie: Frank Schneider
Eine Frau, die hinter ihrem Herd steht und kocht. Notieren Sie, wann Ihnen der Appetit vergeht und warum.

»Ping goes the machine« (Musikclip – 4`)
Regie: Jörg Ritter
Eine Lieblingsmaschine? die sollte jeder haben! und wenn sie „ping“ macht, umso besser… Doch was kann sie noch? Kann man sie knuffen, kann man sie rupfen, weint sie leise im schlaf und lacht sie dich hinter deinem rücken aus? Haben Maschinen Seelen? Oder sind sie nur zu beschäftigt, um darüber nachzudenken?

»Die Phantasie der Umverteilung« (Animationsfilm – 5`)
Regie: David Borchers
»Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?« (Bertold Brecht, Die Dreigroschenoper, Gesammelte Werke Bd. 2, Frankfurt am Main 1967) Natürlich kann auch der Gastgeber »der Ach so! Show« kein Patentrezept liefern, wie die soziale Umverteilung auszusehen hat, aber wer genau zuhört, kann vielleicht noch etwas lernen.

Digital Haiku (Videoloops)
Regie: Markus Frohnhöfer
»Wie wir wissen, gibt es bekanntes Bekanntes. Es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt. Und: Wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte, die Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht kennen.« Das Unkennbare verfolgt in seinem Denken und Schaffen auch Markus Frohnhöfer.

Kurzfilmnacht – Freitag, 30. September 2005 – Beginn: 21:00 – Alexanderstr. 2 – Darmstadt

4 Gedanken zu „Kurzfilmnacht auf 603qm“

  1. markus froHnhöfer

    ola gregor
    1. mein name mit H. danke.
    2. please call it videoloops, not animationsfilm.
    cu saturday
    mf

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