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Mannheimer Schule

»Popakademie« kommt noch vor »Bandwettbewerb«: Es lässt sich fast ausschließen, dass dadurch gute Musik entsteht. Das Tausendstel, das diese Annahme widerlegt, geht vielleicht gerade noch so als Geschmacksfrage durch. Einzige mir bekannte Ausnahme: beigeGT, die bei einem Bandwettbewerb einen Plattenvertrag beim Hamburger Label L’Age D’Or gewonnen haben. Kommt vielleicht auch immer drauf an, wer hinter diesem Firlefanz steckt. Als ich das erste Mal von der Popakademie Baden-Württemberg erfuhr, musste ich automatisch an Heinz Rudolf Kunze denken, dem Original. Keine Ahnung, warum. Mit so vielen Vorurteilen ausgestattet lässt es sich gut ins Kino gehen, in »Mannheimer Schule«, eine Langzeitstudie über Pop als Konstruktion. Oder: Über die Menschen, die sich dieser Institution anschließen. TIPP! Hingucken. Mitreden.

»Frankfurter Positionen« präsentiert: MANNHEIMER SCHULE – Regie: Frank Beidert und Nina Werth – Deutschland 2005 – 90 Min. – Mittwoch, 11.01.06 um 20.00 Uhr – Dienstag, 17.01.06 um 18.00 Uhr – Deutsches Filmmuseum – Frankfurt

Am Mittwoch, 11.01.06 Uraufführung und anschließende Podiumsdiskussion »Erfolgsrezepte für den Mainstream« Knut Elstermann diskutiert mit Prof. Thomas Schadt, Dr. Volker Lilienthal, Tim Renner und Felix Huby.

Aus dem Inhalt:

Denise, Johanna, Joshua und Deniz sind Studenten des ersten Jahrgangs der neu gegründeten Popakademie Baden-Württemberg. Sie wollen sich hier weiter entwickeln, wollen lernen, ihre Karriere als Künstler in die Hand zu nehmen. In einer Situation, in der die deutsche Musikindustrie in einer tiefen Krise steckt und nach neuem Sinn und Geschäft sucht, wollen die Protagonisten ihre Individualität erhalten und damit Erfolg haben. Die Begegnung mit anderen Musikern, mit Dozenten und berühmten Kollegen ist Bereicherung und Herausforderung zugleich, die Erkenntnisse aus der gemeinsamen Arbeit sind Bestätigung, beinhalten aber oft schmerzvolle Erfahrungen der eigenen Grenzen.

MANNHEIMER SCHULE beobachtet vier Musiker (Singer, Songwriter, Gitarrist, DJ) und ihre musikalisch-künstlerische Entwicklung zweieinhalb Jahre lang (Sommer 2003 bis Herbst 2005). Er ist aber mehr als ein biographischer Film, denn er unternimmt den Versuch, am Beispiel der Ausbildung an der Popakademie einen vertikalen Schnitt durch die Mechanik der Entertainmentbranche zu legen.

Ein Gedanke zu „Mannheimer Schule“

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