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Mein Tag bei der alltogethernow – rund um Creative Commons / GEMA


Photo by SimSullen, licensed by-nc-sa

Vorgestern habe ich also die a2n besucht und mir dabei vor allem die Veranstaltungen gegeben, die sich irgendwie mit Creative Commons / GEMA beschäftigten. Ich werde diese jetzt nicht einzeln vorstellen, sondern eher so meinen Gesamteindruck wiedergeben und mich hierbei aufs Wesentliche beschränken.

Zunächst einmal: irgendwie gehts bei allem doch wieder meistenteils um die EINE große Frage, die ich deshalb der Einfachheit halber auch als feststehenden Titel für sämtliche nachfolgenden Camps / Kongresse / Messen / whatever zu Social Media / Musikwirtschaft / Taubenzüchtung / whatever vorschlagen möchte: „…und wie zum Teufel kann ich damit Geld verdienen? (uwzTkidGv™)“

Ich selbst war Podiumsgast bei einer Runde zu Netlabels, bei der ich kurzfristig einsprang, weil ursprünglich ein Vertreter eines klassischen Independentlabels zugegen sein sollte, der aber leider absagen musste – was schade war, da mich der Vergleich zwischen diesen beiden Labelformen sehr interessiert hätte. So war’s wie erwartet ein Plausch von Gleichgesinnten, der aber glaube ich einigermaßen unterhaltsam über die Bühne ging. Zur Sprache kam natürlich auch uwzTkidGv. Nunje, für die meisten Netlabelbetreiber gehts darum nicht, und so wars auch bei den Anwesenden. Man sagt dann eben, dass für solcherart Tun eher andere Motive als monetäre gelten. Allerdings habe ich im Nachhinein auch das Feedback bekommen, dass vielleicht, indem man so sich selbst aufs „Nicht-Kommerzielle“ kapriziert, die darüber hinaus gehende und immer noch mögliche kommerzielle Verwertung (dat is ja gerade, was bei CC-NC geht, ne) eher ausgeblendet wird & leicht der Eindruck entsteht, dass man die Frage nach Verdienstmöglichkeiten letztlich für irrelevant hält – jedenfalls in der „Netlabel-Szene“ (wenn man davon überhaupt sprechen kann, die ist ja auch reichlich heterogen).

Auch die folgenden Fragen um Lizenzmodelle etc. wurden auf der a2n vor allem aus Sicht der Künstler betrachtet, die nach deren Attraktivität, Ertragsmöglichkeiten & Praxisbezug fragen, d. h. es wurde eher deren wirtschaftliche, weniger ihre kulturelle Relevanz diskutiert. Also nochmal ausdrücklich: dieser Fragefokus ist ja auch äußerst wichtig & existenziell und möchte ich auch nicht durch obigen, eher launigen Einstieg diskreditieren.

Auf den verschiedenen Panels trafen dann mitunter Vertreter der „freien“ Kultur / Creative-Commons-Bewegung und der GEMA zusammen – wobei das Streben nach echtem Dialog und Sachorientierung deutlich zu spüren war – gegenseitiges Gebashe und -dissse, auch von Seiten des diskutierenden Publikums, blieb weitesgehend aus & das ist schon mal ein Fortschritt zu anderen Veranstaltungen, die ich zuvor mitbekommen habe.

Kollektive vs. individuelle Rechtewahrung

Und beide Seiten haben m. E. jeweils gute Argumente für ihre Positionen vorgebracht. Nehmen wir zuerst die GEMA & ihr Selbstverständnis: den Verein blickt auf Jahrzehnte äußerst erfolgreiche & effiziente Vertretung für ihre Mitglieder zurück. Gerade als Kollektiv und mit ihrem gewaltigen Repertoire, das sie vertritt kommt sie überhaupt erst zu der „Marktmacht“ und kann gegenüber den Global Playern (Google, Majors, Funk & Fernsehen etc.) als Partner auf Augenhöhe auftreten und für adäquate Marktpreise bzw. bestmögliche Vergütung für ihre Mitglieder verlangen. Deshalb bewertet sie auch die Effekte der kostenlosem Weitergabe von künstlerischen Werken eher negativ: denn diese verunmögliche eine weitere monetäre Verwertung, schränke diese zumindest eklatant ein.

Dieser Sicht mochten dann doch viele Teilnehmer nicht folgen, weil sie eben selbst andere Erfahrungen gemacht haben. So ganz falsch kann ich aber die Sicht der GEMA auch nicht finden: denn auch wenn z. B. die Mär vom schädlichen Einfluss „illegaler“ Downloads auf Plattenverkäufe längst als widerlegt gelten kann (vgl. hierzu nochmals Meik Michalkes äußerst aufschlussreiche Analyse offizieller Verkaufszahlen) so hat sie für ihr eigenes Geschäft der Rechteverwertung erstmal recht: die Tatsache, dass „plötzlich“ überall Dinge wie selbstverständlich umsonst zu kriegen sind, führt dazu, dass die Preise versaut werden, mindestens aber die Einsicht schwindet, überhaupt noch für künstlerische Leistungen zahlen zu müssen.

So berichtete ein Musiker, der auch als Sounddesigner arbeitet, davon, dass seine Kunden mittlerweile ausschließlich verlangen, dass die zur Verfügung gestellten Werke „royality-free“ sein müssen, also nicht durch Verwertungsgesellschaften zusätzliche Lizenzgebühren anfallen und sich durch Einmalzahlung im „buy-out“ jegliche weitere Verwertung erkauft wird. Diese Einzelkämpfer, die nicht auf die kollektive Rechtewahrung /-vertretung à la GEMA setzten, sind aus deren Sicht also erstmal auch fürs Preisdumping verantwortlich.

Auf der anderen Seite kann man sich aber eben auch fragen, wie zeitgemäß die Sicht der GEMA hier überhaupt noch sein kann, aufgrund der technischen & wirtschaftlichen Realitäten, die das Netz geschaffen hat. Hier setzt m. E. letztlich auch die Creative Commons-Lizensierung an, die den Künstlern nicht zuletzt ein zeitadäquates Instrument zur Lizensierung geben will.

Werkbezogene vs. personenbezogene Lizensierung

Eine Hauptkritik an die GEMA lautet ja, dass man ihr die Vewertung des Gesamtrepertoirs überlassen muss, will man Mitglied werden. Die GEMA sieht dies im Moment noch immer als einzig gangbaren Weg, um zu ihrer Repertoirstärke zu kommen. Neu war mir, dass man aber bestimmte Nutzungsarten bei GEMA-Eintritt ausschließen kann (z. B. die Online-Verwertung), und das ging nicht nur mir so. Die Pressesprecherin der GEMA sagte, diese Bestimmungen zu den Berechtigungsverträgen würden auch auf deren Seite erläutert, aber ich konnte da jetzt auch im Nachgang nichts finden. Trotzdem bleibt die GEMA beim Prinzip der personenbezogenen Rechtevertretung, was keinesfalls selbstverständlich ist, amerikanische Verwertungsgesellschaften haben da eine andere Tradition und funktionieren werkbasiert (und so eben auch CC, das nicht umsonst in den USA entstanden ist.)

Wenn man jetzt also CC zugesteht, durch die Werkorientierung den veränderten Märkten gerechter zu werden, dann zeigt sich derzeit aber auch noch deren Limitierung. Ein Grund dafür, dass sich CC immer noch nicht so durchgesetzt hat, wie jedenfalls ich mir das wünsche, liegt auch an deren Praktikabilität. Der Künstler ist sein eigener Rechteverwalter und alles was in Kommerzialität überschwappt muss mit ihm individuell ausgehandelt werden. Das mag für den Künstler noch einigermaßen handlebar sein, für die Verwerter selbst ist es das oftmals nicht: man nehme nur Radios, diese sind bei korrekter Handhabe gezwungen, jeden einzelnen Künstler zu kontaktieren und individuelle Lizenzverträge auszuhandeln, wollen sie deren Titel spielen. Diesen Aufwand können und wollen viele dann nicht mehr leisten, so dass CC-lizensierte Musik immer noch schwer aus der Nische kommt.

Eine alternative VG für CC – die Lösung?

In diese Bresche möchte nun eine alternative Verwertungsgesellschaft springen, deren Erstentwurf erstmals auf der a2n vorgestellt wurde. Es wurde die „Community“ aufgefordert, bei deren weiterer Entwicklung und Modellierung aktiv mitzuwirken, man wolle vermeiden, dass die „Fehler der GEMA“ wiederholt würden. Der Entwurf, den ich hier im Detail nicht referieren möchte, schien mir erstmal ganz brauchbar, aber ich sehe auch, dass zu deren Verwirklichung noch wahre Herkulesaufgaben zu bewältigen sind und es wird spannend zu sehen sein, ob man genügend Menschen findet, die sich in ihre Reihen scharen, um hier ein wirklich schlagkräftiges Instrument zu schaffen. Wünschenswert halte ich die Einrichtung einer solchen VG allemal.

Denkanstöße genug brachte die a2n mit diesen Fragestellungen, etwa die Einsicht, das CC in der heutigen Form noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann und hier noch ziemlich viel Arbeit in einer ziemlich komplizierten Materie vonnöten ist, um irgendwann mal vielleicht wirklich an einen Punkt zu kommen, dass Künstler auch zu ihrem Bezahlrecht kommen (sofern man diese Einstellung noch teilt, was ich tue). So bringt der fortschreitende Zwang zur Selbstvermarktung und -management letztlich eben Vor- und Nachteile mit sich, was auch die Diskussion um geeignete Lizenzmodelle zeigt.

11 Gedanken zu „Mein Tag bei der alltogethernow – rund um Creative Commons / GEMA“

  1. hey roland! erst einmal liebe ich uwzTkidGv™ großartig. du/wir sollten noch besser eine internationale abkürzung auf den weg bringen ;)

    ich habe schon oft in der vergangenheit das gefühl gehabt, dass einige netlabels und künstler irgendwie nicht so richtig was sie wollen. das zeigen dann auch die panels. wollen sie jetzt verschenken oder wollen sie geld verdienen? viele tun da lieber altruistisch, sind es in letzter konsequenz aber gar nicht, weil sie ihre musik auch nicht unter einer remix-lizenz stellen. denn so richtig teilen, wollen sie dann doch nicht.

    sehr schön und gut finde ich deine und die generelle feststellung:

    die Einsicht, das CC in der heutigen Form noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann und hier noch ziemlich viel Arbeit in einer ziemlich komplizierten Materie vonnöten ist

    genau so empfinde ich das mittlerweile auch. das war auch eine feststellung auf der cologne commons: am ende pendeln das juristen aus, denn der normale bürger kommt in dieser materie gar nicht mit, wenn er sie nicht selbst studiert.

    danke für deinen beitrag.

  2. Ja, allerdings möche ich da auch nicht missverstanden werden. Grundsätzlich halte ich CC für ein großartiges Tool, und zwar dort wo es erstmal Claims absteckt. Natürlich gibt es da reichlich Grauzonen (was ist „NC“, aber auch: was ist „ND“ wenn man an Aus- und Einblendungen in Radiosendungen denkt usw.). Ganz gut fand ich den Vorschlag, der auch von den VG für CC-Leuten kam, nämlich: dass man diese Grauzonen eben NICHT vorab mit möglichst genauen, juristischen Definitionen abgrenzt, sondern erst mal in der Praxis anwenden / austesten lässt. Sie schlagen deshalb eine Schiedsstelle vor, die dann die konkrete Anwendung im Einzelfall in Streitfragen außergerichtlich bewertet, so dass sich im Laufe durch die so geschaffenen Präzedenzfälle eine gemeinschaftliche Verwertungspraxis herausschält.

    Denn nur weil kompliziert ist, darf man ja nicht vor der Komplexität die Flinte ins Korn werfen (hast du nicht gesagt, wollte ich nur erwähnt haben).

    Netlabels & Kommerzialität: da scheue ich mich vor Pauschalisierungen, die Erwartungen sind da ja sehr unterschiedlich. Meine Wahrnehmung ist: die „entspanntesten“ Labels sind oftmals auch die guten :)

  3. Nach der Diskussion auf Phlow.net war ich natürlich auf Berichte aus Berlin gespannt. Darum von mir einfach mal ein Dankeschön für diesen Eingtrag.

  4. Hej Roland,

    erstmal danke für den Bericht. Habs natürlich verpennt zu kommen, aber zur Zeit gibt es eh fast nur Bibliothek und zurück.

    Was mir immer aufstößt bei der ganzen Diskussion – und das beziehe ich weniger auf NLs -, ist die Selbstverständlichkeit, mit der viele Musiker fordern, ein Anspruch auf Entlohnung für ihr Hobby/ihre Kunst zu beanspruchen.

    Klar ist es schön, von seiner Leidenschaft leben zu können. Nur sind Musiker keine Extra-Spezies. Allerdings kommt es auf solchen Veranstaltungen oft so vor. Von Autotunern, Bloggern, Fußballern höre ich sowas selten – was auch daran liegen kann, dass ich in diesen Szenen weniger bis garnicht involviert bin.

    Es wäre m.E. einfach besser das Ganze mit Selbstverwirklichung und ökonomischer Basis eine Stufe weiterzudenken in Richtung bedingungsloses Grundeinkommen. Was ich mir bei dem ganzen Neid in der Gesellschaft zwar in meiner Lebenszeit als nicht verwirklichbar vorstelle, aber wer weiß;)

    Entweder liege ich völligst daneben oder es könnte ein interesanter Anstoß für neue Diskussionen sein.

    BTW: Kommst du morgen in den Tape? Da ist Party vom Drei Farben House aus dem ZMF letztens und vorher Vernissage.

  5. „Bezahlrecht“ hatte ich bewusst hingeschrieben, denn: natürlich gibt es die genannte Einstellung – sie ist m. E. auch okay, dann muss man sich halt auch der Marktlogik und den Gegebenheiten / Kontexten und ihren Konsequenzen unterwerfen, heißt ja dann eben nicht „Bezahlpflicht“. Also: Jammern bringt da erstmal relativ wenig. Tatsächlich gibt es ja viele, viele Musiker, die sich bewusst fürs Musizieren ohne Wirtschaftsplan entscheiden, nur für solche, die es mit dem Geldverdienen versuchen wollen, sind dann halt so Veranstaltungen wohl auch gedacht. Allerdings fand ich einen Tweet von Tanith ganz bezeichnend, der in etwa so ging: Liebe Besucher der a2n: & habt Ihr jetzt schon mehr rausgefunden als T-Shirt-Verkäufe und Liveauftritte? Es sind andere Zeiten & ich hätte auch schreiben können: ist nicht letztlich auch CC auch Ausdruck dafür, sich den „Realitäten“ wie ich es oben nannte, in gewisser Weise vollständig zu „ergeben“ und also Ausdruck einer vollkommen neolibarealen Ideologie? (Das meine ich nicht, aber könnte dieser Sichtweise auch nicht jede Plausibilität absprechen – jedenfalls wenn man es darauf bringt: ich will damit noch Kohle machen).

    Kann leider nicht morgen…

  6. Hallo, Roland!
    Vielen Dank für den Bericht. Ich finde ihn sehr gelungen. Ich hatte das Vergnügen zusammen mit Meik Michalke und Wolfgang Senges die Idee der CC-VG („C3S“) auf der a2n zu präsentieren. Uns ist bewusst, dass wir vor einer Mammutaufgabe stehen. Insbesondere, da wir dies zunächst mal alle ehrenamtlich neben unseren ganz normalen Jobs leisten. Dennoch bin ich nach drei Tagen Berlin und dem Verlauf des #a2n_camp zuversichtlich, dass wir Bewegung in die Sache bringen konnten, die letztlich den Künstlern zugute kommt.
    Wenn Du ansprichst, dass die CC-Lizenzen heute noch nicht der Weisheit letzter Schluss sind, so gebe ich Dir auch hier völlig Recht. Ich selbst war an der Portierung der Lizenz in der Version 3.0 als Jurist beteiligt und erlaube mir daher darauf hinzuweisen, dass die Lizenz zunächst mal auf alle denkbaren kreativen Inhalte und nicht explizit auf die durchaus besonderen Bedürfnisse der Musikerinnen und Musiker zugeschnitten ist. Vielleicht können Lücken aber auch durch den noch zu schreibenden Wahrnehmungsvertrag und die Satzung der CC-Verwertungsgesellschaft geschlossen werden.
    Zusammenfassungen einiger Panels zum Thema CC und GEMA durch die juristische Brille findet ihr übrigens im LAWgical unter http://www.lawgical.de.

  7. Hi Michael, stimmt, der Hinweis, woher und mit welcher Zielrichtung CC konziepiert wurde, ist in dem Zusammenhang wichtig, um das richtig einzuordnen.

    Lawgical hab ich mir auch gleich nach der Veranstaltung in den Feedreader gehauen, kann ich auch nur allen Lesern empfehlen, gerade wenn Euch Fragen rund ums Urheberrecht interessieren.

    Ich werde Eure Bemühungen weiter verfolgen – und wahrscheinlich kommt dann auch mal der Punkt, wo ich irgendwie mich aktiver dran beteiligen mag…

  8. Hi Roland.

    Schöner Bogen im Artikel!

    Ein Satz hat mich allerdings etwas aus der Fassung gebracht:

    „[Die GEMA] blickt auf Jahrzehnte äußerst erfolgreiche & effiziente Vertretung für ihre Mitglieder zurück.“

    Für einen Monopolisten ist es ziemlich einfach, Erfolg zu haben. Und… „Effizienz“? Aber: ich spare mir das Bashing… hnnngggg… FAXE! SIE SCHICKEN FAXE. FORMULARE. AUF PAPIER! …doch rausgeflutscht…

    *Warum* verhindert eine kostenlose Weitergabe zum privaten Gebrauch weitere monetäre Verwertung? Es geht doch gerade um kommerzielle Auswertung (da wäre auch mein Bogen zur CC-NC). Dass ein Künstler (bzw. sein Label) für die eigenen Promo-CDs GEMA-Gebühren zahlen muss, oder (wie heute von Dir verlinkt) für seine eigenen Songs beim Gig, das war ich auch schon vor dem Internet [gestrichen] und kontraproduktiv.

    Zu den Games: das Problem liegt ja zum einen bei Trailern auf YouTube, zum anderen bei den Demo-Downloads. Beides lässt sich nicht kalkulieren, müsste aber im Nachhinein nach Download- und Playcounts abgerechnet werden – dabei dienen beide der Promotion, wie die erwähnten CDs.

    Warum ist die GEMA denn nicht Lage, für den Online-Bereich prozentuale Pauschalen auszuhandeln, wie Sie beim Rundfunk seit Jahrzehnten wunderbar funktionieren? Damit wäre auch das Problem für (private) Mixtapes und PodCasts gelöst, denn wo kein Geld fließt, sind 2% immer noch 0€. Und dort, wo pro Stückzahl beim Verbraucher abgerechnet wird, müssen auch stückweise Royalities an die GEMA abgeführt werden.

    Aber ich kann ja nicht der erste sein, der auf diese Idee kommt. Weiß jemand einen Link, wo z.B. auf diese Frage eingegangen wird? Oder bin ich total auf der falschen Fährte?

  9. Hi,

    danke für die Rückmeldung. Ich gestehe, der obige Artikel gibt sich einigermaßen GEMA-freundlich, in dem Sinne, dass ich ein gewisses Verständnis aufbringe. Unbedingt aber ist die Kritik deinerseits nebst ein paar anderen profunden Missständen einfach der status quo. Und eigentlich kann für die GEMA nur der Weg sein, sich nicht auf bloße Rückzugskämpfe zu versteifen, sondern tatsächlich über Reformmöglichkeiten nachzudenken. Ob die das mit Ihrer Mitgliedersatzung & Dreiklassenwahlrecht hinkriegen – da sind wohl deutliche Zweifel angebracht.

    Mir gings erstmal darum aufzuzeigen, dass für eine kollektive Rechtewahrung es auch gute Argumente gibt. In der konkreten Ausprägung unserer nationalen Verwertungsgesellschaft in ihrer heutigen Form ist sie denkbar unflexibel und rückständig, das scheint mir allerdings auch klar zu sein.

    So z. B. sind die ganzen Abrechnungsfragen (keine Ahnung, wo sowas diskutiert wird, z. B. gemaintern)eben nicht geklärt. Und ich hab erst gestern mich wieder über deren dämliche E- und U-Unterscheidung bei den Tarifen mokiert. Usw. usf.

  10. E/U-Thema: vor fünfzehn jahren oder so ein magazin des rockmusiker-verbandes in den händen gehabt, sehr langer artikel zur gema. die grundaussage war: einnahmen aus U-musik 80%, aus E-musik 20%. Ausschüttung an U-Künstler 20%, an E-Künstler 80%.

    das soll jetzt keine unterstellung sein, mehr ein simpsons-film: vielleicht ist die online/cc-diskussion mit youtube-deathmatch eine willkommene dauerablenkung zum e/u-dings. meine ich zu 20% ernst und zu 80% aus spaß… :-)

    und du hast völlig recht: „die gema“ hängt natürlich von ihren mitgliedern und der satzung ab. also wenn die antwort auf alle warum-fragen mit „weil die mitglieder dass sonst so beschlossen hätten“ beantwortet werden kann… dann wär’s ja irgendwie müßig.

  11. tja, nach zwei wochen habe ich folgende antwort von der gema auf meine fragen von oben bekommen:

    „nochmals vielen Dank für Ihre Anfrage.

    Viele Antworten auf Ihre Fragen finden Sie auf unserer Homepage unter: http://www.gema.de/musiknutzer/herstellen/nutzungsformen-herstellen/ oder http://www.gema.de/musiknutzer/musiknutzer-hintergrundinformati/.

    Fall Sie weiterführende Fragen haben, wenden Sie sich doch bitte an die Abteilung Sendung Online unter Tel.:

    Mit herzlichen Grüßen“

    keine antwort ist auch ne antwort… aber vielleicht raffe ich mich tatsächlich noch zu einem anruf auf…

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