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musikclip

MY KZ, UR BF

Oi, seit fünf Minuten ein neues Lieblingslied, ist schon etwas älter (muss man Zeit in Gegenwart des virtuellen Raums eigentlich neu definieren?), trotzdem stellt sich mir gerade jetzt die Frage, was ihr alle mit Hurts habt? Einen an der Waffel?

Everything Everything – My Kz, Ur BF

Born Free

Schlicht und ergreifend kaum zu fassen, was da M.I.A. und ihr Regisseur Romain Gavras ausgeheckt haben. Ihr neues Video zu »Born Free« ist gerade im Netz veröffentlicht worden, zu sehen unter www.miauk.com. Der Handlungsverlauf des neunminütigen Erzählclips hält so manche Überraschung parat. Tags: Rassismus + Gewalt. Gewiss an der Grenze des Vorzeigbaren. Wer zart besaitet ist, schaut sich das besser nicht an.

(Siehe auch Justice – Stress)

The 101 Best Music Videos of the Decade

Hier geht’s demnächst mit den besten Alben des Jahrzehnts weiter. Ich weiß ja bis heute nicht, wie es heißt. Die Nuller Jahre? Oder gar die ’00er? Klingt alles scheußlich und gar nicht. Nun gut. Jedenfalls war das Jahrzehnt keine Nullnummer, in jeglicher Hinsicht. Ein kleiner Best-Of-Vorgeschmack gefällig? The 101 Best Music Videos of the Decade mit vielen großartigen Entdeckungen. Der Countdown für die eigene Liste läuft. Spitzt schon mal die Bleistifte.

Like we love pictures

Some new video releases to enjoy.


They Might Be Giants‘ awesome new kids‘ video

Astronomy Class
Where You At? (directed by Deep Creative), in 2009 Astronomy Class released their second album, »Pursuit of Happiness«, moving deeper into hip hop territory, though seen through the resinous lens of a passion for reggae. The single feat. Vida-Sunshyne & Kween G (KillaQueenz).

AirSing Sang Sung (directed by Petra Mrkyz & Jean-François Moriceau), Jean-Benoit Dunckel about Air-Videos: »I have a lot of difficulties to feel close to the videos that we do. I make a record and I’m on a ‚trip‘ — the video is someone else’s trip. It’s the director’s trip, it’s not my trip«. Counterproductive but nevertheless a good video.

Grizzly Bear
While You Wait for the Others (directed by Sean Pecknold), there are no human faces shown in the new video. The video’s star is hidden behind a fencing mask as a myriad of stop-motion knick knacks attempt to ruin his peace.

They Might Be Giants
Meet the Elements (directed by Feel Good Anyway), molecules and chemical elements are the focus of this video for They Might Be Giants. Herausragender Lehrfilm. Auch fein: Das Video wurde unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht (»This work is licensed under a Creative Commons License permitting non-commercial sharing with attribution«).

Fever RaySeven (directed by Johan Renck), ihre Videos machen mir langsam Angst. Nach »If I Had a Heart«, »Triangle Walks« und »When I Grow Up« hier nun schon das vierte Video aus dem geichnamigen Fever-Ray-Album. Pathos und Wahnsinn.

Urban Delights vs. Bikinirama
Break It All Down (directed by Bikinirama + Sven Schönmann), this is a video joint venture with Bikinirama. The Highlights of their history of destroying status symbols like iPhones and Macbooks interweave with Urban Delights hitting their instruments and screaming out loud: »We’ve got to break it all down!«

Eels – »That Look You Give That Guy« (directed by Gus Black), a new music video from Eels starring Padma Lakshmi. Mark Oliver Everetts beard is amazing and the end of the clip surely comes as a surprise.

The xxBasic Space (directed by Anthony Dickenson). Sicher kein Meisterwerk, baut aber trotzdem eine schöne Stimmung auf. The xx sollte man dieser Tage hören, mit oder ohne Video.

Martin Solveig
Boys & Girls (directed by Jean-Paul Gaultier), this video was shot in the mythic Jean-Paul Gaultier store in 6 rue Vivienne, 2e Paris.

(Related Link) grizz

love the music. love the llama

Die Ablösung ist da! Analysten der BBC wollen ermittelt haben, dass YouTube MTV vom Thron gestoßen hat (ich dachte, dass wäre schon längst geschehen). Bei einer Umfrage unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24 kam heraus, dass 57 Prozent der Teilnehmer gerne auf YouTube zurückgreifen, um sich Musik-Videos anzuschauen. Haben wir doch immer geahnt. Witzig, wie ich noch vor vier Jahren über YouTube dachte, kurz vor dem 2.0-Urknall. Seitdem sind hier in schöner Regelmäßgkeit herrausragende Musikclips vorgestellt worden, viele davon über die Broadcast-Yourself-Plattform. Die seit Jahren diskutierten Urheberrechtsverletzungen des Channels lassen wir jetzt mal außen vor und konzentrieren uns auf ein paar besonders schöne Musikclips, die sich vom Gros der Masse abzuheben verstehen. Das offizielle Video von Dirty Projectors zu »Stillness Is The Move« (directed by Matthew Lessner) beispielsweise. Gedreht in Vermont’s Mount Equinox (USA) starring sibirische Huskies und seltene Llamas. Auf seine Weise seltsam schön und übermäßig sektenhaft, wie es sich für diese Art von Musik einfach gehört.

Dirty Projectors „Stillness is the Move“ from Monte Lomax on Vimeo.

WhoMadeWho – Keep Me in My Plane (directed by Good Boy! Creative) Bestechend gut, der Clip zur dritten Single ihres aktuellen Albums »The Plot«. In guter, alter »Birth-School-Work-Death-Tradition«. Und dann diese großartige Stimme des Sängers Tomas Høffding: brickelnd und betörend. Altersweise schon mit Anfang/Mitte 30.

Grizzly Bear – Two Weeks (directed by Patrick Daughters). Die herausragende Single von »Veckatimest«, dem Album aus 2009. Leuchtende Backen und viel Glanz in den Augen. Hören fördert die Gesundheit, wenngleich dieser Clip doch eher verstörend und herrlich irre ist. Kennt noch jemand »Rotbäckchen« aus dem Hause Rabenhorst?

The Dead Weather – Treat Me Like Your Mother (directed by Jonathan Glazer). Cowboys aufgepasst! Der Clip zeigt die beiden Revolverhelden Jack White (White Stripes) und Alison Mosshart (Kills) im Duell. Erschiesse den anderen, bevor du selbst erschossen wirst.

Beirut – Concubine (directed by Alma Har’el). Habe ich hier schon mal erwähnt, dass »Concubine« eins der schönsten Lieder des Jahres ist? Auch hier Cowboys, erst ein Bübchen, dann bübchenhafter Bursche im frischen Zement auf dem Hollywood Boulevard. Jeweils mit Hut. Starring Zach Condon and Mike Parrish.

Dinosaur Jr. – Over It (directed by Mark Locke). Ich bin ja für jedes Video dankbar, dass diese Sammlung hier bereichert: Clips for Bikes & Stunts. Ist die Musik von Dinosaur Jr. am Ende doch ein tragbares Model für 2009?

µ-Ziq – Fall of Antioch (directed by Florian Witzel, Magid Hoff, Stephan Betz). Musik in Zeitlupe – verlangsamt, unterkühlt und verträumt. Erinnert ein wenig an das flummireiche Heartbeats-Video von José González. Der Raum steht hier allerdings im krassen Gegensatz zu San Franciscos Hills. Verwandt auch mit »Prepare Your Coffin« von Tortoise.

Lucy and the Teenage Monster – Dance Steps (directed by David Strindberg & Johan Bring of PUNX). Grandiose Animation. Teenage Riot. Eine aufgebrachte Horde Jugendlicher stürmt einen Schulbus und demoliert ihn regelrecht. Gegen Ende steht eine ganze Siedlung in Flammen.

(Related Link: 7 Musikvideos und Best Videos 2008)

7 Musikvideos

Das Anzeigengeschäft bei YouTube läuft schlecht. Analysten der Credit Suisse haben der Google-Tochter für 2009 sogar einen Verlust von 470 Millionen Dollar vorausgesagt (Quelle). An den Besucherzahlen kann es nicht liegen. Gerade das Interesse an bebilderter Musik ist dort wie auch auf anderen Videoportalen ungebrochen hoch. Beim Bloggen dieser Tage mal wieder über eine Reihe hervorragender Musikclips gefallen. Zu viele, um sie hier einzeln zu zerlegen. Alle Zubehörteile deshalb diesmal im Block:

1. Rainbow Arabia
Omar K Weird and pinching shit (directed by Keith Musil)
2. Sebastien TellierKilometer SexyMF (directed by Lucky Number Music)
3. Casiotone for the Painfully Alone White Corolla Sweet pussycat and other beasts (directed by Julia Pott)
4. ChairliftEvident Utensil Datamoshing at its best (directed by Ray Tintori)
5. Dan BlackAlone Experiment or Old-School? (directed by chic & artistic)
6. Simian Mobile Disco10000 Horses Can’t Be Wrong Presents a variational principle for circle patterns (directed by Kate Moross & Alex Sushon)
7. T-Pain feat. Chris BrownFreeze Colourful Life (directed by Syndrome)
8. BattantRadio Rod pretty nice with no tears and a handful of stains (directed by Emilia von Bardeleben & Cyprien Vial)
9. Hans UnsternParis An audiovisual live drawing performance (directed by Roland Brückner & Leonard Lehmann)

Best Videos 2008

Das Zusammenspiel von guter Musik und TV brach vor geraumer Zeit ein, »MTV had become boring« usw. Die Folgen sind wahrscheinlich jedem in Erinnerung geblieben. Der Musikclip lag am Boden. Tot. Kurz davor zumindest und aus dem Fernsehen verbannt. Mit der explosionsartigen Vermehrung von Blogs wuchs dann allmählich wieder die Verbreitung von Clips. Krisenbewältigung nach guter alter DIY-Manier, simpel und effektiv dank verstehbarer Software. Die vor ein paar Jahren einsetzende Revolutionierung der Reproduktionstechnologien im Internet stellte erstmal die Weichen für diese doch sehr ungeplante Wiedergeburt. Als richtungweisender Geburtshelfer erwiesen sich dabei alsbald die so genannten »Codes«, HTML-Chiffren, die es ermöglichten, Clips per copy and paste auf der eigenen Seite einzubetten und u.U. redaktionell zu begleiten (siehe dazu auch Mensch – Maschine – Stars bzw. Superhelden). Seither sind YouTube, Google Video, Vimeo und MySpace die federführende Direktion, wenn es um die Popularisierung von Musikclips via Internet geht. Auf die Profitabilitätskrise der Musikbranche, die im Internet den Markt von Morgen hätte wittern können, ist dieses Entwicklung erfreulicherweise nicht zurückzuführen und die nachlassenden Qualitätsstandards hat auch niemand weiter gestört, das Flash-Geflacker und die lange, unerträgliche Verzögerung beim Abspielen beispielsweise. YouTube und Co. garantieren ein qualitativ hochwertiges Programm zum Nulltarif, sofern die Rechteinhaber mitspielen (bis heute nicht verstanden: »This video has been removed by the user«). Im Internet bekommt man all das zu sehen, was aus den Musikkanälen verbannt wurde und dem Ringtone und anderen promotional Tools zum Opfer fiel. Ob Sonic Youths’ »Dirty Boots« (watch and enjoy on Dailymotion) aus dem Jahr 1990 oder das aktuelle, großartige Video zu Fever Rays’ »If I Had a Heart« (watch large version): Hier findet sich aufs Erste der neue Platz für kulturelle Nischen. Viel mehr Platz, als man sich je erträumte. Der Musikclip hat ein neues Zuhause. Eins, das in den nächsten Jahren ausgereifter denn je ein Millionen-Publikum erreichen wird. On-Demand, versteht sich. Vielleicht steigen demnächst sogar wieder die Produktionsbudgets für Musikclips. Wer weiß. Natürlich nach der Krise – die heißt diesmal Finanzkrise. Hier meine zwölf Lieblingsclips aus dem vergangenen Jahr 2008, unembedded und nach Möglichkeit in bester Qualität präsentiert.

01. Sigur Rós – Gobbledigook (Dir.: Arni & Kinski) [QT/HiRes]
02. Grace Jones – Corporate Cannibal (Dir.: Nick Hooker) [YouTube HD]
03. Empire of the Sun – Walking On A Dream (Dir.: Josh Logue) [Dailymotion]
04. Justice – Stress (Dir.: Romain Gravas) (Dailymotion)
05. Gnarls Barkley – Mystery Man (Dir.: Walter Robot) [QT/HiRes]
06. Deichkind – Arbeit nervt (Dir.: Alex & Liane) [QT/HiRes]
07. Gnarls Barkley – Who’s Gonna Save My Soul? (Dir.: Chris Milk) [Dailymotion]
08. Björk – Wanderlust (Dir.: Encyclopedia Pictura) [HiRes]
09. Lützenkirchen – Drei Tage wach (Dir.: Koletzki & Dallmann) [Submissions]
10. Radiohead – House Of Cards (Dir: James Frost) [YouTube HD]
11. Capetown – Mr. Telephone (Dir.: Kamisol) [YouTube]
12. White Denim – Shake Shake Shake (Dir.: Tom Haines) [QT/HiRes]

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