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Wechsel der Gezeiten

In den letzten Wochen hat sich bei mir nicht ohne Grund die Aufregung um all die Boygroups ein wenig gelegt, die den Sommer über Sommer waren. Es wird hässlich da draußen, jetzt wird geheult, z.B. mit Sufjan Stevens, der so trübsinnig gar nicht klingt, nur manchmal, und der im Juli sein bisher bestes, drittes Album veröffentlicht hat. Muss seinen Grund haben, dass ich jetzt erst drauf komme. Passt. Mit »Illinois« kommt man gut über den Winter. Bleiben Stevens noch 48 Alben, um sein angekündigtes Lebenswerk zu vollenden, und selbst der Arbeitseifer eines Genies wird ganz sicher nichts daran ändern, dass ich dann schon lange Tod bin (der Schätzung liegt ein Album pro Jahr zugrunde). Aber auch all die anderen Neo-New-Folk-Spezialisten punkten zurzeit kräftig (streng genommen ist Stevens ja ein Lambchopist). Allen voran Antony & The Johnsons. Stimmt, nicht gerade neu, dieses Album, trotzdem ist es an der Zeit, hier mal auf meine Gemütslage hinzuweisen, schließlich kommt Musik von Befindlichkeit, hier folgt das Tal dem Berg. Warum nur, frag ich mich, ist Musik so toll?

Sendung vom 10.11.2005 – Radio X
01. The Fall – Clasp Hands (Sanctuary/Rough Trade)
02. The Fall — Blindness (Sanctuary/Rough Trade)
04. Antony & The Johnsons — Hope there’s someone (Secretly Canadian)
05. CocoRosie – Noah’s Ark (Touch & Go)
06. Pinback — Fortress (Touch & Go)
07. Sufjan Stevens — Chicago (Rough Trade)
08. Sufjan Stevens — The Man of Metropolis… (Rough Trade)
09. Fat Freddy’s Drop — Hope (The Drop/Sonar Kollektiv)
10. Soulwax — NY Lipps ([PIAS])