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2004

Chronomad – »Sokut« (Alien Transistor)

Man kann ja mal langsam über die musikalischen Highlights des Jahres nachdenken. Da fällt mir sofort Chronomad ein. »Sokut« heißt der erste Longplay des Münchners, der unter Mithilfe der Acher-Brüder (Sampler, Drums, Keyboards) und Johannes Enders (Saxofon) entstanden ist. Schon beachtlich, wie selbstsicher und stilbewusst Saam Schlamminger auch diesmal persische Schlaginstrumente seiner herkömmlichen Bestimmung entreißt und elektronisch modifiziert. Als Wandler zwischen mindestens drei Welten versteht sich Schlamminger ohnehin. Da ihm zudem nichts und niemand fremd ist, versprüht seine bunte Kreuzung die Homogenität einer Nebelbank, die der Morgensonne strotzt. »Sokut« beruhigt und so will es die Übersetzung, um mich herum wird alles ganz leise. Le trés trés bien.

Das Album ist bereits im Oktober via Alien Transistor veröffentlicht worden. Mehr Infos gibt’s in der Jazzthetik.

Sendung vom 28.10.2004 – Radio X
01. Monta – Parachute (Rewika)
02. Chronomad – Aksak (Alien Transistor)
03. Chronomad – Mamoudi (Alien Transistor)
04. Kammerflimmer Kollektief – Vigilia (Staubgold)
05. Faust vs. Dälek – t-electronique (Staubgold)
06. Bus feat. Paul PM – Dancehall Queen (Shitkatapult)
07. McEnroe – Working in the factory (Vertical Form)
08. Diplo – Sarah (Big Dada)
09. Cornershop feat. Bubbley Kaur – Topknot (Rough Trade)
10. Noah 73 – Sigma Octantis (2.nd rec)
11. Noah 73 – Chicken Pox (2.nd rec)

Im Windkanal

So langsam scheint auf breiter Ebene darüber Einigkeit zu herrschen, dass der kulturelle Pluralismus, den unsereins genießt, in der Zielgeraden blutleer verendet. Der Ärger wächst! Zuletzt ist Charlotte Roche mit ihrer Sendung Fast Forward beurlaubt worden. Einfach so! Das Fernsehen ist tot, Schwachsinn auf breiter Ebene. Und ihre Programmplaner wollen uns glauben machen, dass die Selbsterhaltung kultureller Nischen(musik) auch über ihr eigenes System funktionieren kann. Nur leider liegen sie damit völlig daneben. Die Auswirkungen dieses sinnlosen Kahlschlags, wie er momentan landauf, landab betrieben wird, bekommen wir in vielen Jahren zu spüren. Dann nämlich wird es die großartige Vielfalt, wie wir sie tagtäglich erleben dürfen, nicht mehr geben. Dann erst wird aber die Einsicht siegen, dass die Bildung einer Monokultur nur Schrecken und Ärger bringen wird. Elke Buhr schärft mit ihrem Artikel »Im Windkanal« den Blick für ein Problem, das zurzeit drastisch wächst.

Jetzt kommen wir wieder zu meiner Lieblingsstelle in der Sendung. Das ist der Teil wo ich jede Menge bewusstseinserweiternde Pilze esse, ein rohes Dioxin-Ei schlürfe und eine schwarze Messe mit jungfräulichen Hühnern veranstalte. Wegen der psychischen Einstimmung auf die deutschen Single-Charts. (Charlotte Roche)

Weiterlesen »Im Windkanal

Fanzine Release

»here`s a little story that must be told«


»This fanzine tries to discover the story of female HipHop activity from 1976 – 1990. It’s about all devastating Microphone Grandmistresses, Queens of Emceein, Lady Def Jams, Battle Queens, Fly Emcees, Spinderellas…«

Das Fanzine gibt’s für vier Euro (Produktionskosten) demnächst im Plattenladen deines Vertrauens. Bestellungen können eventuell auch via eMail gemacht werden (Anfragen an jee_nice@gmx.de).

+++ Come to read + listen + dance – 30.11.2004 – 21 Uhr – Rotari – Offenbach

memefest booklet

Die Initiatoren des »Festivals of radical communication« Memefest haben ein pdf-Best-of der letzten drei Jahre zusammengestellt.

Die Wissenschaft hat festgestellt

Charlotte Roche liest gemeinsam mit dem Schauspieler Christoph Maria Herbst aus einer Doktorarbeit des Jahres 1978.

Thema: »Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern«. Laut BZ Online interessieren sich wohl hauptsächlich Frauen für den Vortrag.

Die Termine:
5.12. – 7.12.2004 • Quatsch • Berlin
10.12. & 11.12.2004 • Münchner Lustspielhaus
19.12. • Schmidt’s Tivoli • Hamburg
20.12. • Pantheon • Bonn