Zum Inhalt springen

2004

Eyetrap.net

Hessens wildestes VJ-Kollektiv stellt Ergebnisse seiner diskophilen Mix-Trips für einen ersten Eindruck zur Verfügung. Eyetrap.net bewegen sich irgendwo zwischen schnellen Cuts und geraden Beats.

Copy Cats

Mit Kunst hatten unsere Jugendstreiche in aller Regel wenig zu tun – rückblickend betrachtet könnte man die ein oder andere Vergnügung hingegen guten Gewissens dazu erheben. In den späten 80ern galt es als besonders schick, gelegentlich Konzertkarten auf das Vorlagenglas fabrikneuer Vierfarbkopierer zu legen und den Auslöser zu drücken. Trotz ihrer charakteristischen Copy-Struktur und einer verfälschten Farbdarstellung hatte man es mit hübschen Imitaten zu tun, die wie durch ein Wunder mitsamt ihren Schöpfern am Personal einschlägig bekannter Konzerthallen vorbei kamen. Als Langzeitstudie angelegt (Zeit hatte noch eine andere Qualität), bekamen die Kopien Anfang der 90er ein dramatisch gutes Aussehen – nur leider ging den Lumpen der Spaß am Spiel verloren. Das ausverkaufte Nirvana-Konzert vom 11.12.1991 gilt bis heute als Höhepunkt: Trotz einer nahezu perfekt kopierten Karte konnten die gewieften Kartenabreißer nicht überwunden werden. Die Band fing schließlich ohne die Fälscher an. Diese standen vor der Halle und wussten, dass es verdammt cool ist, bei einem der letzten Clubkonzerte Nirvanas aufzufliegen. Schöner Abgang!

Ilse Lau + Lex Barker live

Die Veranstalter der Moschæe laden am Wochenende zum Aerobic. Neben einem Fitnessteil sollen gemeinsam Choreographien einstudiert werden, damit das Training auch richtig Spaß macht. Die Musik kommt von Ilse Lau und Lex Barker – beide spielen live!

Stimmen zu Ilse Lau:

•»Ilse Lau laden sehr wohl zum Tanzen, Wippen und sogar Federn mit dem Becken ein, jedoch nicht rund, sondern eckig.« Intro, Januar 2003
•»Natürlich besitzt ‚Tjeempie. de Kat‘ noch immer kompositorische Substanz für etwa 100 normalsterbliche Platten, und noch immer geht es auch um schnelle Finger, jedoch nicht als Selbstzweck, sondern zur Erzeugung von Dichte und Konzentration. Unter dem Strich bleibt eine kristallklare Schönheit zweiter Ordnung, als Belohnung dafür, daß man sich jahrelang durch den wüstesten Krach gekämpft hat. (…) Wenn man das ‚Postrock‘ nennen dürfte, wäre es der spannendste seit langem! Spex 1/03

Stimmen zu Lex Barker:

•»Den Jungs von Lex Barker kann man blind vertrauen – ihre Musik beruht auf Verstand« gms network

Weiterlesen »Ilse Lau + Lex Barker live

De:Bug und Radio

Das verpatzte Radio-Special der Spex aus dem letzten Jahr galt für viele als vertane Chance, die deutsche Radiolandschaft mit ihren Vor- und Nachteilen sachkundig darzustellen. Und da Specials dieser Art nicht vom Himmel fallen, befand unsereins, dass der Vierzehnseiter vorerst wahrscheinlich (zumindest aber in diesem Jahrzehnt) die letzte Zustandsbeschreibung dieser Art bleiben wird. Neben einem umfangreichen wie überflüssigen Artikel über Formatradios ging’s um Themen wie Sport und Hörspiele, so dass geradezu verschwenderisch am Thema vorbei geschrieben wurde. Mit Popkultur hatte das – bis auf wenige Ausnahmen – wenig zu tun.
Weiterlesen »De:Bug und Radio

YOT – Fanzine

Hinter YOT verstecken sich Planer, Sender und Schwärmer, die exakt jenen Geschmack unter Vertrag haben, der sich auch auf diesen Seiten entdecken lässt. YOT ist vor allem jedoch Fanzine, einmal in Druckerschwärze getaucht und für den täglichen Gebrauch auf der Toilette zu verwenden, zudem gibt’s YOT aber auch verbraucherfreundlich als PDF-Download für den Rechner. Dabei pendeln die Themen irgendwo zwischen Zeitgeist und Nachwort. Aufpolliert mit Serviceticker, Nerdism-Schreibe und Beobachtungen zur Popkultur, vertrauen die Macher voll und ganz auf Fanzine-Dogmen. Die Inhaltsangabe der Feb+März-Ausgabe liest sich wie folgt: Street Art in Nürnberg – ISO 68 – AGF – Mediengruppe Telekommander – Enduro – Kevin Blechdom u.v.m. Sehr sympathische Angelegenheit und erfreulich arglos.

Le sosie de Barthez tourne au pays de Fabien

An der Destruktion des klassischen Superstars arbeitet sich der sechsminütige Dokumentarfilm »comme un pacha« ab. Auf der Suche nach den Wurzeln des ehemaligen französischen Nationaltorhüters Fabien Barthez (im Moment die Nummer 2 hinter Grægory Coupet) begibt sich sein deutsches Double an den Fuß der Pyrenäen. Mit frisch geschorener Glatze und stillosem Physiker-Bärtchen schlittert er von einer groteseken Situation in die nächste – bis er schließlich im Büro eines lokalen Zeitungsredakteurs landet. Nun haben auch 11 Freunde davon gehört…


Der Antistar in Siegerpose