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Juli 2005

for relaxing time

Heute im Park Hyatt Tokyo gewesen. Von halb zwölf bis zwölf. Ein wunderbarer Platz zum resümieren. Im 52. Stockwerk Platz genommen, am Ende des Korridors, in der New York Bar. Ein ganz kleiner Vogel ist man da oben. Unter ihm die Milchstrasse. Dazwischen rote, blinkende Tupfer. Darüber ganz lange nichts. Im Spiegel die Bar. Eine bemerkenswerte Ruhe, die dich dort ergreift. Die andere Hälfte der Zeit sitzt du da und weißt auch nicht so genau. Ein Wechselbad.

Hyatt Tokyo - 31.07.2005
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teeth and smile

Zehn, in loser Reihenfolge aufgelistete Scheinbarbehauptungen (oder: kurz gefasste Langzeitbeobachtungen): Japaner haben schiefe Zähne. In Tokyo gibt es mehr Regenschirme als Regentropfen. Nicht jeder Japaner arbeitet rund um die Uhr, aber: die Japaner arbeiten rund um die Uhr. Japanische Fußgänger warten bei rot (und vergeuden dabei etwa ein Lebensjahr). Gäbe es Tokyo nicht, es gäbe auch keine Haute Couture. Japan ist wechselfeucht und randtropisch. Von 0 für unfreundlich bis 10 für sehr freundlich bekommen Japaner die 10. In Tokyo mangelt es nicht an: Leuchtreklamen, »Hair-Design-Läden«, Warenangeboten, Handys, Verkehrsleitkegel, Getränkeautomaten und – Japanern. Japan ist billig (wenn man will, auch teuer). Japaner sind sehr deutsch.

teeth and smile
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Pop is an attitude, it’s not a style

Meist geht ja Scheiße aussehen und scheiß Musik machen beim Älterwerden Hand in Hand. New Order bilden da eine Ausnahme. Wahrscheinlich ist niemandem klar, wie das Äußerliche zum Klanglichen gekommen ist. Jedenfalls gehören New Order zu den größten Popbands der Gegenwart, so dahin gequatscht. Die, die es auch im Stadion bringen. Heute ist mir die Band (nicht ganz zufällig) über den Weg gelaufen. Mein Fuji Rock 2005.

New Order - HMV Tokyo
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Machtdose Webradio No. 2

Die Machtdose gibt es ab heute, wie angekündigt, mit eigener Podcast-/mp3-Kategorie, die dann auch ihren eigenen RSS-Feed hat.

Und hier gleich reingehauen: Machtdose Webradio No. 2 wieder 64Kbps mp3, ca. 58:00 min, (geht auch als Stream). Wieder mit jeder Menge seltsamer Aussprachen, aber wenigstens keine Entschuldigungen drin diesmal. Sonst wie beim letzten Mal: Feedback welcome!

Weiterlesen »Machtdose Webradio No. 2

Fuji Rock Festival 2005

Heute beginnt das größte Musik-Open-Air Japans. Kostenpunkt: Â¥38,000 = 278.992 EUR für den Drei-Tage-Festivalpass. Ich kann euch sagen: ich wär‘ gern dabei. Statt meiner kommen Primal Scream, New Order, Dinosaur JR., Beck, Kaiser Chiefs (neben Louis XIV mein Tokyo Soundtrack), The Go!Team und 100 weitere Artists. Ich übe mich derweil im Karaoke (für FRF 2006).

die Katzen

Katzenweibchen Ich weiß nicht genau, was es ist. Wir nennen sie nur »die Katzen«. Ihr bevorzugtes Verbreitungsgebiet ist Shibuya. Äußere Merkmale: Fußmattenhaare, monochromierter Kopf, Höhensonnenendstufenbräune, die Katzenmännchen tragen Trikotshirts, maschinenzerissene Jeans, Nietengürtel und fersenfreie, spitze Schuhe. Die Katzenweibchen unterscheiden sich kaum von ihren männlichen Artgenossen: Stöckelschuhe aus Plastik, weißer Lippenstift, silberlackierte Fingernägel, Handyschmuck und funky Buntwäsche, viel neon. Es gibt Tausende, an manchen Tagen auch mehr. Dem Empfinden nach handelt es sich hierbei um eine asiatische Prollvariante, die Enzyklopädik spricht vom Ganguro, vom »face-black«, in der Hardcorevariante vom Yamanba. Selbst nach drei Wochen kann ich mich nicht wirklich an sie gewöhnen. Die Japaner übrigens auch nicht. Ich selbst habe das kamerascheue Rudeltier nicht besser vor die Linse bekommen; hier gibt es einen weiterführenden Bericht samt Fotogallerie.

Protestboys

Vermischtes: Playboy Japan / Juli 2005. Titelthema: 50 Protestsongklassiker. Mein erster Gedanke: »Schuster, bleib bei deinen Leisten«.

Protestboy
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