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Januar 2016

Die besten Alben 2015 – Plätze 1 und Tracks des Jahres


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Rolands No. 1:

Holly Herndon – Platform
(4AD / Beggars Group / Indigo)

Es war wirklich ein sehr tolles Jahr, was Musik betrifft. Schon allein, weil jede und jeder gefühlt ein Album herausbrachte, der / die einem grad einfallen mochte. Und viele, viele davon waren mindestens gut. Trotzdem: wirklich aufgeregt im Sinne von: was war das denn, gleich nochmal und nochmal, die gab es dann wieder wenig. Aber hier!

In der elektronischen Musik gibt es ja gerade die Tendenz zum Auseinandernehmen, eher analytische Platten, die so Einzelteile aneinanderreihen, Genres ironisieren, Hässlichkeiten bewusst herauskehren usw. Eher nicht mein Ding. Holly Herndon gehört da vielleicht oberflächlich auch rein, bei allem Hickhack / Schnickschnack schert sie sich aber eben doch sehr um Schönheit und das Zusammenfügen mag für einige dann pathetischer Oberstimmenquatsch sein, für mich hauts rein wie nix.


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Gregors No. 1:

Coma – This Side Of Paradise
(Kompakt)

*krcks* *sprcks* Hallo? Hallo… Roland is speaking… – Da Gregor leider noch nicht die Zeit fand, etwas zu seiner Nummer 1 zu schreiben, ich aber nun nicht den Neujahrstag vergehen lassen wollte, ohne unsere Kürung auch abzuschließen – it’s 2016, Baby! – folgt jetzt etwas Ungeheures und absolut nicht Abgesprochenes (hoffentlich hat das nicht das Ende des harmonischen Machtdose-Daseins zur Folge), ich schreibe jetzt einfach was dazu. Ich weiß ja von seiner Nominierung seit ein paar Wochen und hatte also auch Gelegenheit, es vorher zu hören.

Das ist ja nicht zuletzt der Spaß für uns selbst: neue Anregungen zu bekommen. Und – absolut tolles Album. Für mich tatsächlich der Einschläger der diesjährigen Charts, hätte ich es vorher gekannt, wäre es ebenfalls in meiner Bestenliste gewesen. Als erstes fiele mir dazu ein: mühelos. Ich muss lange zurückdenken, dass mir ein so selbstverständliches Album einfiele, dass scheinbar leicht gebaute Songs bietet, die immer auch lockerflockige Mitschwupptracks sind. Hätte ich ein Café, würde das bei mir zur Gästebeschallung hoch und runter laufen, und ich glaube, es würde die Gäste auch nach Wochen null nerven.

[Okay, nun aber! Am Jahresende stapelt sich die Arbeit immer ein wenig, weshalb ich die 1 mit in den Urlaub genommen habe, here we go:] Diesseits vom Paradies ist jenseits der schlechten Laune. Beides verbindet: die Brücke des Regenbogens. Eine Reise mit Schönwetter-Garantie. Und siehe da, schöngeschrieben im Winterexil. Coma = 1. Mal wieder Kompakt. Köln. Es ist ein langer Weg von Ehrenfeld in die Bucht von Thong Nai Pan. Dort das graugrau der deutschen Industriegebietödnis. Studio. Synthies. Auch mal ein Mikrofon für das bisschen Gesang.

An anderer Stelle die Farbexplosion der Marktstände. Bananen, Mangos, Papaya. Straßenküchen. Frohsinn für den Wahrnehmungsfanatiker. Akustische Impulspakete, die da meine Ohren füllen, ohne erkennbaren Tempo- und Lautstärkewechsel. Die Oberflächenstruktur: Das leise Geräusch der ausrollenden Wellen, die Fächer der Palmen, ihr leichtes Rascheln im Wind. Der ideale Ort für »This Side Of Paradise«. Marius Bubat und Georg Conrad können sich für ihr Album kaum eine geeignetere Umgebung erdacht haben und mir gefällt der Gedanke, Coma diesem Rascheln beizumischen.


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Sebastians No. 1:

Sufjan Stevens – Carrie & Lowell
(Asthmatic Kitty / Cargo)

Um es vorwegzunehmen: Dies könnte die Lieblingsplatte meines Lebens sein! Keine andere spricht mich von vorne bis hinten mehr an, kein Lied samt seltsamen Text gefällt mir besser als „Fourth of july“! Schöner ist nicht möglich! Jahre habe ich Sufjan Stevens nicht weiter beachtet, u.a. weil ich vor Rolands Album des Jahrzehnts („Illinois“) und Stevens Größenwahn Angst hatte oder mir „The age of adz“ zu sperrig erschien. Aufgrund des übersichtlichen Formats und des „Fourth-of-July“-Vorabhörens habe ich mich aber gleich nach der Veröffentlichung „Carrie & Lowell“ angenommen. Fazit: Klarer Start-Ziel-Sieger und die Gewissheit, dass wohl noch eine ganze Menge im Sufjan-Stevens-Kosmos zu entdecken ist.

Es folgen noch unsere Lieblingstracks, soweit bei Spotify zu finden, in eine entsprechende Playlist gebracht

ROLANDS TRACKS 2015

  1. Holly Herndon – Interference
  2. Sufjan Stevens – Blue Bucket of Gold (Live Version)
  3. Kamasi Washington – Re Run Home
  4. Hunee – Rare Happiness
  5. Ana treacle – Missy Mtn.
  6. Nice Legs – One
  7. Throwing Snow – Xema
  8. Miracles of Modern Science – Never Knew Normal
  9. Jamie xx – Gosh
  10. Chemical Brothers – Go

GREGORS TRACKS 2015

  • Panda Bear – MR Noa
  • LeRoy – Niemals Erwachsen Werden
  • Grossstadtgeflüster – Fickt-Euch-Allee
  • Thee Oh Sees – Withered Hand
  • Grimes – Flesh Without Blood
  • Empress Of – Everything Is You
  • Rolande Garros – Wimbledon
  • Tocotronic – Die Erwachsenen
  • Courtney Barnett – Pedestrian At Best
  • Django Django – Shake & Tremble
  • Pollyester – Change Hands

SEBASTIANS TRACKS 2015

  1. Sufjan Stevens – Forth of July
  2. And the golden choir – New daily dose
  3. Lea Porcelain – Similar Familiar
  4. Sizzar – Baggage man
  5. Deerhunter – Take care
  6. Beach house – Wildflower
  7. Tame Impala – The moment
  8. Jamie Woon – Celebration
  9. Robert Foster – A poet walks
  10. Jamie XX – Gosh