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beigeGT – »Cue« (L’Age D’Or)

Auf dem Siegertreppchen stehen dieser Tage beigeGT mit ihrem nicht mehr ganz so neuen Album »Cue« (L’Age D’Or). Klar, wer ankündigt, den offiziellen Song (»Heat«) der deutschen Handballer für die Olympiade in Athen beisteuern zu wollen, diesen dann auch tatsächlich beim DHB abliefert, hat sofort gewonnen. Und wer den Engländern beim Hymnen schreiben das Wasser reichen kann, gehört ohnehin in die Hall of Fame. Unlängst traf ich mich mit der Band in der wüsten Baulandschaft des Wiesbadener Schlachthofs zum Interview, was sich als äußerst schwieriges Unterfangen erwies. Vier irische Kampfhähne, alle um die zwölf Jahre, wurden nämlich auf uns und das nachfolgende Foto-Shooting aufmerksam. Fortan gab’s selten blöde Störmanöver, die ihresgleichen suchen (das Bild legt Zeugnis davon ab, zum vergrößern anklicken!). Die Knirpse haben das verdammt gut gemacht, obschon sich jeder von uns insgeheim fragte, was aus dieser Welt bloß werden soll?

Foto: Miriam Lindthaler

Und die Musik? Nun ja, feinster Pop, wild, rau und atemlos, was das Regensburger Quintett da auf seinem zweiten Longplayer abliefert. beigeGT machen Indierock, tanzbaren Indierock, mal mit speckigem Metal-Riff, mal mit kleinteiliger Elektronik, die in die Musik einfließt. »Cue« hat den Schwung eines Hüftwurfs, dynamisch und elegant, immer schön aus spitzem Winkel, keine Auszeit, kaum gelbe Karten. Zu Recht Medaillenaspirant! Zum Olympia-Start wird nun »Heat« als Single ausgekoppelt und ein Musikvideo, in dem unsere Handballer zu sehen sind, veröffentlicht. Warum trotzdem Mariah Carey bei der Eröffnungszeremonie in Athen die Hymne singen darf, ist und bleibt mir ein Rätsel. beigeGT sind live zur Zeit die Nummer eins, in diesem Sinne, schöne Olympiade!

beigeGT – »Cue« (L’Age D’Or) – Foto: Miriam Lindthaler – petite pomme

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