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Tetes A Claques

Die Zukunft des Fernsehens liegt im Internet. Das wissen wir nicht erst, seit die Telekom mit ihrem Entertain-Premium-Paket die Vorteile des zeitversetzten, festplattenbasierten Fernsehens anpreist. Scherzhafterweise wirbt diese gerade mit dem Maulheld der Nation, dem TV-Schelm M.R.R., dessen Schmähruf selbst in der Chefetage des Telekommunikationriesen Zustimmung zu finden scheint. Bis die Programmangebote aber tatsächlich landesweit auf den heimischen Fernsehgeräten landen, wird die Sommerzeit noch einige Male umgestellt werden müssen, richtet sich ihr Angebot schließlich an die Besservediener dieses Landes. Bis dahin genießen wir noch eine Weile YouTube und Co. in prähistorischer Filmqualität – meinetwegen sogar am 19-Zoll-Flachbildschirm – kurz und knackig und frei von Quotendruck, Erfolgsdruck, Kostendruck, Zeitdruck, etc. Der Minifilm, eins, zwei Minuten lang, nach dem 90-Minüter des Kinos, dem 45-Minüter des Fernsehens und dem Kurzfilm die nächste große Errungenschaft des filmischen Erzählens, ist zwar noch auf der Suche nach seiner vollen Entfaltung, findet aber in dem kanadischen Clip-Format Tetes A Claques.TV im wahrsten Sinne des Wortes ein sehr einfallsreiches Gesicht. Eigentlich und zum Großteil in französischer Sprache und vielleicht der erste gelungene Versuch einer kommerziell produzierten Serie, die das Zeug zum Kult hat. Es gibt auch einen englischsprachigen Bereich. Unbedingt anschauen: The Secretary, The Frogs oder The Pilot bzw. The Pilot Part 2. Natürlich auch mit Mobile Zone.