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Die besten Alben der 2000er part III

Je näher die Veröffentlichung meiner 20 liebsten Alben der vergangenen zehn Jahre rückte, umso nervöser wurde ich. Ist schließlich erst mein zweiter Poll, der ein ganzes Jahrzehnt erfasst und in dieser konzentrierten Form an die Öffentlichkeit gebracht wird. Und der erste im World Wide Web mit all seinen Möglichkeiten, aber auch all seinen Tücken. Erst gestern habe ich mich endgültig auf eine Zusammenstellung festgelegt, in der es ja im Wesentlichen um die Top Ten gehen soll. Den anderen 1000 Bands sei an dieser Stelle gedankt, die mir eine unterhaltsame Zeit beschert haben. Für die Heiligsprechung hat es leider nicht gereicht. Nicht hier. Der Kommentar, euer Kommentar, soll allerdings für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen und jene erwähnen, die in unserem Geschmacksfilter hängengeblieben sind. Uns geht es nämlich vor allem um eins: um Inspiration.

GREGORS Best of 2000er

LCD Soundsystem - Sound of Silver 1. LCD Soundsystem – Sound Of Silver [DFA/Labels/EMI] (VÖ: 16.03.2007)

Von Bourdieu über Disko bis hin zur Etymologie des Wortes »schwanzcool« – wie auch immer man es dreht: An James Murphys Musikmachenschaften kommt eigentlich keiner vorbei, ich schon gar nicht. 2003 war das Soundsystem mit der »Losing my Edge«-EP in meiner Top Ten, 2005 dann Platz 2 in meinen Jahrescharts mit der gleichnamigen LP, der Sprung auf Platz 1 schließlich im Jahre 2007 mit dem Meilenstein »Sound of Silver«. Und damit wäre noch kein Wort über »45:33« verloren. Das reicht für die Wahl zum besten Music Act des Jahrzehnts. Ein Geniekult, der außer Acht lässt, wer ihn inszeniert. Meine Worte 2005:

James Murphy, der Anti-Hipster schlechthin, trägt nicht ohne Grund Schweiß unter den Achseln. […] Druck und Bass, Hit um Hit – ich war nah dran, auszuticken. »Losing my edge« hat seinerzeit die Tür weit aufgestoßen, nun sind alle drin und tanzen auf Gitarren. Zitathölle.

PeterLicht – Lieder vom Ende des Kapitalismus 2. PeterLicht – Lieder vom Ende des Kapitalismus [Motor/Warner] (VÖ: 28.04.2006)

Ich habe in den letzten fünf Jahren etwa 350 Interviews mit Musikern geführt und mich u.a. dafür interessiert, ob sie von einer besonderen Mission getrieben werden. Mit einem klaren Ergebnis. Noch keine Handvoll bürgt sich die Last auf, den Zustand der Welt zu beklagen. Aus Scheu, aus Angst, weil es schnell peinlich wird und in den drei, vier Strophen, die du hast, zu plakativ. Oder, und das ist die Mehrzahl, du machst Musik, um den Schwachsinn zu vergessen, der dich umgibt, aus Spaß also. Folglich ist politisches und gesellschaftliches Engagement für die Mehrzahl der Musiker kein Schreibimpuls. Bleibt jene Minderheit, die diesen schwierigen Balanceakt zu meistern versucht, weil: Superschwergewicht. Das macht die Welt nicht besser, bringt aber Weltmeister hervor und hält jene zusammen, die womöglich Gleiches oder ähnlich denken. Szene, Gegner, Gegenkultur. Nenn es, wie du willst. Es gibt nicht viele, die unserer Welt kritisch gegenüberstehen und sich in die Popkultur flüchten. PeterLicht sorgt dafür, dass sie ein Dach über dem Kopf haben.

Arctic Monkeys - - Whatever People Say I Am, That's What I'm Not 3. Arctic Monkeys – – Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not [Domino/Rough Trade] (VÖ: 20.01.2006)

Die Arctic Monkeys läuten 2005 den Untergang des Longplayers ein. Das »i« wir en vogue, 2.0 erlebt seinen Durchbruch. Ich kenn’ die Arctic Monkeys aus der Hamburger Kogge dank eines VJs namens Wasted, der an einem perfekten Kneipenabend mit seinem Laptop Musikclips an die Wand projizierte. Es muss schon mit Magie zu tun haben, wenn ein Lied derart viel Durchschlagskraft besitzt, dass man sich umgehend nach dem Namen erkundigt und am nächsten Tag alles daran setzt, um an diese Musik zu kommen. Das Glück rann mir förmlich aus den Poren, als ich das erste Mal »I Bet You Look Good On The Dancefloor« hörte. Für kurze Zeit war die Machtdose das Fanforum für die noch unbekannten AM.

The Strokes - Is This It 4. The Strokes – Is This It [RCA/BMG] (VÖ: 27.08.2001)

Als sich die Band Tortoise Mitte der 90er-Jahre auf die Suche nach einem neuen musikalischen Gestaltungsprinzip begab, machte ich mich mit ihnen auf die Reise und erklärte wie viele andere auch Rockmusik für erledigt, tot und begraben. Ganz verlassen habe ich sie natürlich nie, schließlich bin ich mit ihr groß geworden (das Zeug ist in meiner DNA verankert). Und genau darum liebe ich die Strokes, die mit ihrem »The« im Namen den womöglich dümmsten Hype der Musikgeschichte herbeiführten, die große Zeit der The-Bands. Die Strokes stehen für jene nach gesellschaftlicher Relevanz drängende Rockmusik, die es für mich seit den frühen 90er-Jahren nicht mehr gab. Ihre Auferstehung ist legendär.

Apparat - Duplex 5. Apparat – Duplex [Shitkatapult] (VÖ:03.09.2003)

Apparat gehört zu den Acts, die hier von Anfang an Support bekommen haben. Eine auf fandeutsch verfasste Plattenkritik zu »Duplex«, das genüssliche Abfeiern von »Walls« und dann »Orchestra of Bubbles«, die Stil- und Genre-Fusion zwischen Sascha Ring und Ellen Alien mit dem wunderschönen »Way Out«. Dieses Jahr dann mit Modeselektor zusammen »Moderat« veröffentlicht, um sich aus den Fesseln des eigenen Sounds zu befreien. Fünf Jahre sind vergangen, seit ich »Duplex« das letzte Mal gehört habe. Um Platz 5 beteuern zu können dann diese Woche gleich vier Plays. »Duplex gehört hierher, weil: stilbildend, autoritativ, unverkennbar. Und allem voran: weil so wunderbar.

Phoenix – Wolfgang Amadeus Phoenix 6. Phoenix – Wolfgang Amadeus Phoenix [V2 Records] (VÖ:22.05.2009)

Du interessierst dich für Maßstäbe? Phoenix haben der Popmusik in diesem Jahrzehnt den richtungweisenden Sound verpasst. »United« (2000), »Alphabetical« (2004), »It’s never been like that« (2006) und «Wolfgang Amadeus Phoenix« (2009) werden sich in ihrer Gesamtheit schon bald vom großen Rest unterscheiden. Aus reiner Lust und Euphorie für das Album aus Zweitausendneun entschieden, schließlich ist »Lisztomania« der Weltumrunder des Jahres. Der Name des Titels darf in diesem Blog in seiner gekürzten Fassung (»Listomania«) gerne Karriere machen.

Beirut – Gulag Orkestar 7. Beirut – Gulag Orkestar [Ba Da Bing/4AD/Beggars] (VÖ: 10.11.2006)

Zach Condon ist ein Ausnahmetalent. Das zeigt sich nicht nur auf »Gulag Orkestar«, ein von osteuropäischer Folklore inspiriertes Großwerk, das er mit seiner Band Beirut 2006 veröffentlichte. Wären da nicht noch das frankozentrierte und abermals balkanisierte »The Flying Club Cup«-Album aus dem Folgejahr und die unter Zuhilfenahme elektronischer Klangerzeuger stehende Holland-EP unter seinem Alter Ego Realpeople, das Wunderkind wäre längst aus seinem eigenen Märchen geflogen. So aber bleibt er am oberen Ende der Fahnenstange und dreht sich im Wind.

Four Tet - Rounds 8. Four Tet – Rounds [Domino] (VÖ: 05.05.2003)

Für die einen ist er ein begnadeter Remixer, für die anderen der Erfinder eines ganz eigenen Genres. Beides angenommen. Zusammengedacht landet der unter Four Tet geführte Engländer Kieran Hebden ohne großes wenn und aber im Kreise der letzten zehn. »Rounds« war die Messlatte, an der sich fortan eine ganze Generation an Musikern versuchte. Bis heute nah dran an den ganz Großen. Kennt schon jemand den aktuellen Joy Orbison Remix von Hebdens »Love Cry«-12-Inch? Hammer!

Isoleé – We Are Monster 9. Isoleé – We Are Monster [Playhouse/Kompakt] (VÖ: 30.05.2005)

Was soll ich sagen? »Rest«, »We are Monster«, die zahlreichen Maxi-Klassiker aus den 90er-Jahren. Ich kenne niemanden, der so sorgsam und stetig einen Schritt vor den nächsten setzt, vom Ergeiz getrieben, sich unentwegt neu zu erfinden. Unverkennbarer Charakter.

Luomo – Vocalcity 10. Luomo – Vocalcity [Force Trac/EFA] (VÖ: 01.09.2000)

Der gerade mal 24 Jahre alte Finne Vladislav Delay veröffentlicht zu Beginn des Jahrtausends unter Luomo sein großartiges Debüt »Vocalcity« und begegnet den Zweifeln über Sinn und Zweck eines House-Albums mit einer herzerwärmenden, pulsierenden, schwerelosen und geradezu verzückenden, auf sechs episch langen Tracks ausgebreiteten Stimmungskanone, die bis heute nachhallt. Bereits 2000 war klar, dass diesem Sound keiner das Wasser reichen kann. Bestenfalls das oberclevere, geradezu himmlisch gut erdachte Lawrence-Album »The Absence Of Blight«, das hier gerade sein Revival feiert.

11. The Cinematic Orchestra – Every Day [Ninja Tune] (VÖ: 28.05.2002)
12. The Arcade Fire – Funeral [Merge Records] (VÖ: 14.09.2004)
13. Fat Freddy’s Drop – Based on a True Story [(Best Seven/Sonar Kollektiv/Rough Trade] (VÖ: 27.06.2005)
14. Justus Köhncke – Was ist Musik [Kompakt] (VÖ: 24.05.2004)
15. The Knife – Silent Shout [V2/Universal] (VÖ: 17.03.2006)
16. Maximo Park – Certain Trigger [Warp/Rough Trade] (VÖ: 17.05.2005)
17. Zoot Woman – Zoot Woman [Wall Of Sound/Labels] (VÖ: 08.09.2003)
18. Kreidler – Kreidler [Wonder] (VÖ: 27.10.2000)
19. Gustav – Rettet die Wale [Mosz/Cargo Records] (VÖ: 21.03.2004)
20. Badly Drawn Boy – The Hour of Bewilderbeast [Twisted Nerve/XL Recordings] (VÖ: 26.06.2000)

38 Gedanken zu „Die besten Alben der 2000er part III“

  1. Ein paar Überraschungen dabei…
    Ich bereite meine Best of auch schon vor.
    Es macht Spass, alles wiederzuhören. Danke Machtdose!

  2. Okay, da lag ich mit meinem Tip – zumindest bezüglich der Top 2 -richtig! Und wer bei ihm den Jahrespoll anführt, ist ja jetzt unspannenderweise auch schon klar! – Nett, dass Gregor auch ein paar Hype-Bands ehrt! Was mir nicht nachzuvollziehen möglich ist: Wie man in einem Jahrzehntspoll ohne Notwist auskommen kann! – Rechnen wir für Platz 1 20 Punkte und für Platz 20 1 Punkt und verechnen wir jede Nennung noch einmal mit 5 Punkten, kommt bei einem Gesamtranking der drei Polls, für das sich niemand zu schämen braucht, Folgendes heraus:
    1. Lieder vom Ende des Kapitalismus (48)
    2. Rounds (Four Teet) (42)
    3. Duplex (Apparat) (39)
    4. A certain trigger (43)
    als Bands: 3. Phoenix (43)
    6. Notwist (33)
    Interessant: Phoenix wird mit drei unterschiedlichen Alben genannt! Wenn man bedenkt, dass das zweite auch etwas taugt, ein Ritter/-inennschlag, der sich gewaschen hat!

  3. Ich bin erstmal überrascht über die große Schnittmenge von G und mir (und danke fürs Zoot Woman reinnehmen, hab ich auch lang überlegt, ob).

  4. Den letzten Jahrzehntpoll, den ich erinnere, habe ich tatsächlich im Musikexpress abgegeben und damals „Remain In Light“ zum besten Album der 80er gewählt. Eine Wahl, mit der ich heute immer noch gut leben kann. Bei mir an dieser Stelle Dank an den Jahrespoll 2006, bei dem mich Seb nochmal zu Midlake drängte. Die haben die nächsten drei Jahre bei mir ganz oben gelegen. Jetzt sind wir glaube ich schulhofquitt bezüglich der Smiths.
    Die Liste

    1. MAXIMO PARK „Our Earthly Pleasures“, 2007
    Viel mehr noch als das grandiose Debüt zeigt der Nachfolger die Meisterschaft Paul Smiths. Ein hochsensibler Songwriter mit bebender Stimme, der mit jedem Federstrich neue Vignetten des Pop schafft: „In the gaps between words are the things that really intrigue me.“ Sie müssen monatelang getüftelt haben an diesem komplexen, sensationellen Bündel von Songs, die so viele Ideen komprimieren, dass U2 vermutlich fünf Alben daraus hätten machen können. Und im Subtext: Der Soundtrack der prägendsten Zeit meines Lebens.

    2. PHOENIX „Alphabetical“, 2004
    Ja, ja, ja. Ich stimme ein in den Chor, nur habe ich schon wieder ein anderes Album gepickt. Man könnte frotzeln, die Songs unterschieden sich eben nicht großartig voneinander. Sicher ist aber, der Sound ist vermutlich nahe dran an dem, was man einmal mit den Nullern vebrinden wird.

    3. DAFT PUNK „Discovery“, 2001
    Vieldiskutiert und oft gehasst. Zu Beginn des Jahrtausends erschien ein Nachklapp zu den Neunzigern. One More Time Dance-Banalität. Ein ganzes Album lotet die Möglichkeit eines Samplers namens Roland VP 9000 aus, der danach grandios floppte und ohnehin bald überflüssig war. Der Sound von Discovery aber geht in die Dancegeschichte ein. In all seiner unverhohlenen Lautheit und grellbunten Eingängigkeit: Was als Underground-Disco 1995 begann, mündet hier in einem furiosen Finale von Pop, Elektro und Drama.

    4. MIDLAKE „The Trials Of Van Occupanther“, 2006
    Wird in meiner Sammlung dereinst zwischen Don McLean und Carole King stehen. Ein angehaltener Atem in der Trendhatz der Zeit. Ein Märchenwald mit Alternative Jazzrock-Gebüsch und Westcoast-Satzgesang im Blätterdach. Ich liebe kluge Menschen. Ich mag mittlerweile ausgebildete Musiker.

    5. FEIST „The Reminder“, 2007
    Grandiose Stimme, brilliantes Handwerk, das Frolleinwunder der Nuller. Canadian Cool. Nach reiner Abspielhäufigkeit noch viel weiter oben anzusiedeln. Ohne die Platte sollte man gar kein Wochenende zu zweit planen. What a woman.

    6. STARSAILOR „Love Is Here“, 2001
    Ekelhaft, was diese Band danach verbrochen hat. Hingehunzter Stadion-Britpop, hohles Pathos ohne Sinn und Verstand. Das Debüt scheint wie von anderen Menschen gemacht: Eine dunkle Perle des Songwriting, lyrische Klarheit in bester Folk-Tradition, die hiermit vor dem Vergessen bewahrt werden soll.

    7. RUFUS WAINWRIGHT „Want One“, 2003
    Mit diesem Liederschreiber geht es mir wie mit Phoenix: Gehört unbedingt zu den Nullern, über das Album kann man sich streiten. Für mich ist es das hier, wegen „Oh What A World“ und all diesem herrlich ironischen, prachtvollen schwulen Orchester-Zuckerguss.

    8. THE STROKES „Is This It“, 2001
    Tür aufgemacht, Zunge rausgestreckt. Dann schnell aus dem Weg für den Rest der Klasse, die noch durchwill. Beim Durchzählen später gefehlt.

    9. KINGS OF CONVENIENCE „Quiet is the new loud“, 2001
    Erlend Oye oder Mike Skinner noch in die Liste nehmen, raunt mir die Fee in American Apparel auf meiner Schulter zu. Ich entscheide mich für den Nerd und zwar in der Metamorphose, die seiner Schmalbrüstigkeit am ehesten gerecht wird. Neo-Folk, da war er. Und what an album title!

    10. MR. HUDSON AND THE LIBRARY „A Tale Of Two Cities“, 2007
    In meinen Jahren des Musikbeschreibens habe ich gelernt, dass das Nähkästchen immer dem großen Regal gleichberechtigt gegenüber stehen sollte. Die Platte hat mir ein tolles Mädchen unvermutet nahegebracht. Habe nie zuvor von Mr. Hudson gehört. Mittlerweile begeht er glaube ich Chart-Verbrechen mit Kanye West. Hier ist er von einer Truppe junger Querkopf-Hipster umgeben und vollbringt ein Fusion-Wunder, wie es so nur auf der Insel entstehen kann. Beat-Coolness, Sampledelica, Folk-Songs und Indiepop-Lyrics: Ein absoluter Sound des Jahrzehnts. Ich habe die Platte gut sichtbar in mein Regal gestellt. Und das Mädchen geheiratet.

  5. zu Filli: Talking Heads und nicht The Smiths als Nummer 1 im 80er-Poll: Das überrascht mich im Nachhinein kolossalst. Letztere kannte ich übrigens von meinem großen Bruder und nicht vom Schulhof, allerdings wurde mir die Bedeutung einiger Textzeilen der Herren Schmidt erst auf ebenediesem bewusst. Ansonsten überrascht mich schwer, dass die Editors mit ihrem Erstling nicht drin sind.
    zu Gregors Nr. 1: Als ich „Sound of Silver“ Ende 2006 das erste Mal gehört habe, dachte ich mir: Typisches Konsensalbum, das wahrscheinlich in jedem Kritikerpoll vorne zu finden ist. Also viel zu perfekt. Haargenau das dachte ich gestern Abend noch immer. Gewiss, gute Musik, packt mich aber nicht so.

  6. zu Filli: Die Frau, die Du geheiratet hast freut sich gerade über die Nominierung und grüsst den Rest.

  7. den 2000er poll verfolge ich, seitdem roland ihn begonnen hat, obwohl das was roland so auflistet mir genauso unbekannt ist, wie ein liste der 10 besten aufsätze über die string theorie.
    sebastians und gregors listenbands waren mir wenigstens zum teil vom machtdose lesen bekannt, und zumindestens in einige bands habe ich mal reingehört.

    warum ich damit bei meinem pollemisieren kokketiere, dass mir diese wichtigen indi bands absolut unwichtig sind, erklärt sich vielleicht aus meiner nummer eins, die ich im grunde mit ihren platten auch schon ab den jahren ’87/’88 für grossartig befunden hätte, als ich anfing so richtig u.a mit jesus and the marychain, smiths und wedding present indi-gitarren zu machen.

    1. marked men – on the outside (2004)
    gitarrengeschrammel vom feinsten, und da ich gerade mehere tage fern meiner plattensammlung bin habe ich unteranderm die machtdosen polls der
    letzten jahre genutzt, und da findet sich natürlich the marked men!

    2. hot snakes – automatic midnight (10th planet) (2000)
    für platz eins, platz 2 und vier gilt, dass alle alle alle pallten dieser bands es in den poll verdient haben, und bei den göttlichen hot snakes
    hat es automatic midnigt geschafft, weil dort 10th planet zu finden ist.

    3. small brown bike-our own wars (1999)
    eigentlich aus dem jahre ’99 habe ich sie im jahre 2000 kennengelernt, weil mein damaliger mitbewohner sie zur bemusterung bekommen hat.
    bereits der erste song haut dir gitarrenwände um die ohren, die eine herrliche mischung aus druck und angepisstsein ist.

    4. rocket from the crypt-live from camp x-ray 2002 vagrant
    götter, die ein sensationelles unviversum mit drive like jehu, hot snakes, sultans, swami…

  8. eben gerade bemerkt, dass mein eintrag unvollständig ist…

    5. this ain’t vegas- black lung captain …
    die meisten bands, die mir aus den anderen polls nicht ganz unbekannt sind, sind mir meist zu verspielt, kommen nicht auf den punkt, sind zu meldodieorientiert,so british.
    >this ain’t vegas< sind engländer, aber sie machen zu viert einen sound, der irgendwie noch englisch ist, aber dabei vertrackt, druckvoll verspielt und hymnisch ist, und dabei punktgenau auf den punkt kommen. 6. trend- das produkt warum kommt es mir so vor, als wäre ich der erste, der trend auflistet? trend war vom ersten gesehenen live-auftritt an ein tritt in den arsch, der mit keiner ihrer platten weniger heftig wurde. 7. smoke blow- german angst (2003) wieder d-land, und ein weitere tritt in den arsch. wundert mich auch, dass die nicht erwähnt werden. gut, klingt irgendwie altbacken, aber sie machen druck, sie haben hunderte hits, und sie kommen, ein lieblingspunkt von mir, schnörkellos auf den punkt und schnickschnacken nicht herum. 8. pretty girls make graves- 7" & 10" (2002) habe diese vö's von ihnen, und die sind hitgeladen, und legen eine gitarren spielfreude an den tag, wie man sie von built to spill kennt, aber sie sind wesentlich knackiger udn rotziger, und haben eine umwerfende frau am gesang. 9. boxhamsters- Saugschmerle (2000) boxhamsters sind die boxhamsters udn die boxhamsters gehören in jeden poll. 10. From monument to masses -The Impossible Leap in One Hundred Simple Steps (2003) mit der erstmaligen verwendung eines synthesizers wurden tortoise für mich uninteressant, weil sie das machen, was viele die keys entdeckende gitarrenbands machen, sie verlieren ihren wumms. sie werden verspielt, blubbern rum und sie spielen rund um den punkt herum. from monumentz to masses sind ein klassische postrock band die zwar auch sampels udn solches gottloses zeug benutzen, aber sie benutzen es reduziert und den rest ihre instrumente, um wenigstens einen in den arsch zu treten. rock bless euch!

  9. @ Newton: Muss ich dir Recht geben, Trend mit keinem Wort zu erwähnen ist unseriös. Am besten gefällt mir »sie spielen rund um den punkt herum«. Diese Formulierung kann nur von dir kommen…
    @ Filli et Filli femme: Gratulation. Wusste bisher noch nichts von eurer Geheimhochzeit!
    @ Nerdseb: Komischerweise glaubt man immer, das LCDS wäre irgendwie Konsensband, war es aber leider nie. Der einzige, der sie etwas über Gebühr abfeiert bin ich. Verstehe übrigens deine Rechnung nicht, Platz 1-4 ist klar, dann geht es weiter mit »als Bands 3. Phoenix (43)« und dann kommt auf einmal Platz 6 mit Notwist. Kannst du das mal erklären?

  10. top 10 alben (ohne reihenfolge, auch wenn das eigentlich nicht erlaubt ist)

    benjamin biolay – rose kennedy
    feist – the reminder
    junior boys – in the morning
    kings of convenience – riot on an empty street
    the notwist – shrink
    tocotronic – tocotronic
    hello saferide – more modern short stories
    the shins – chutes too narrow
    bertrand burgalat – the ssssound of mmmmusic
    phantom / ghost – to damascus

  11. @Gregor: Besagtes erklärt sich dadurch, dass sich, wenn man nicht den einzelnen Platten, sondern Bands Punkte geben würde, folgendes Bild ergeben würde:
    1. Lieder vom Ende des Kapitalismus (48)
    2. Rounds (Four Teet) (42)
    3. Phoenix (43)
    4. Duplex (Apparat) (39)
    5. A certain trigger (43)
    6. Notwist (33)

  12. Ne, müsste genau so aussehen:
    1. Lieder vom Ende des Kapitalismus (48)
    2. Rounds (Four Teet) (42)
    3. Phoenix (43)
    4. Duplex (Apparat) (38)
    5. Notwist (33)
    6. A certain trigger (25)

  13. Du enttäuschst, behauptest du doch immer, der Oberkorrekti zu sein. So ist es wohl gemeint:

    1. Lieder vom Ende des Kapitalismus (PeterLicht) [48]
    2. Rounds (Four Tet) [42]
    3. Diverse (Phoenix) [43]
    4. Duplex (Apparat) [38]
    5. Neon Golden (Notwist) [33]
    6. A Certain Trigger (Maximo Park) [25]

    @ Amelie: Hier ist alles erlaubt, ob ein oder 1000 Lieblingsalben, ob kommentiert oder nackt, ob aus diesem Jahrtausend oder dem letzten. Wir haben’s halt sehr formal vorgemacht, denken aber, dass hier jeder schreiben sollte, was er kann. Dabeisein ist alles.

  14. Ah, also wenn Dabeisein alles ist, dann will ich doch auch mal. Hab nämlich das ganze Wochenende (gefühlt) versucht, meine Top10 in eine Top10 Reihenfolge zu bringen, oder überhaupt erstmal auf 10 zu beschränken, aber es will nicht so recht. Daher hier meine wenig homogene und nur grob geordnete Sammlung:

    The Stars – In Our Bedroom After The War (2007) – emotionale Mitsingsongs mit subversiven Texten, genau meins.

    LCD Soundsystem – Sound of Silver (2007) – Gregor, da rennst du bei mir ja offene Türen ein.

    I Am Kloot – Gods and Monsters (2005) – John Bramwell, der Geheimtipp von der Insel. Vielleicht sogar meine Nummer 1.

    Editors – An End has a Start (2006) – Die neueste Platte ist ja ein bißchen too much, aber „Smokers outside the hospital doors“ ist pure Poesie. Auch wenn der Sänger zu triefender Stimme neigt.

    Hot Chip – Made in the dark (2006) – Konnte mich schwer entscheiden zwischen dieser und „The Warning“, aber Made in the dark ist irgendwie runder, finde ich. Ein Kunstwerk!

    Arcade Fire – Funeral (2005) – Hat mir damals die Ohren weggeblasen, auch wenn ich sie oft zu anstrengend zum Einfach-so-hören finde.

    The Electric Soft Parade – Holes in the Wall (2002) – Ich glaube die wurden hier noch nicht erwähnt. Warum nur?

    The Shins – Chutes too Narrow (2004) – Nicht erst durch Garden State entdeckt (aber danach noch lieber gemocht – „Das sind die Shins – die werden dein Leben verändern!“)

    Röyksopp – Melody A.M. (2001) – Kann ich immer wieder hören kann ich immer wieder hören kann ich immer wieder hören… im Loop!

    The Killers – Sams Town (2006) – Da steh ich mit meiner Meinung oft alleine da. Ich mags halt mitreißend! Und Brandon Flowers ist einfach so ein toller Name.

    Nicht fehlen dürfen eigentlich auch Feist – The Reminder und die Kings of Convenience (da kann ich mich aber nicht entscheiden, welche).

    Und da ich von dieser Art Indiepop-Rock in diesem Jahrzehnt nicht genug bekommen konnte, erwähne ich jetzt auch noch Boy kill boy – Civilian (2006) und Hot Hot Heat – Make Up The Breakdown (gefiel mir besser als der Nachfolger) sowie Bloc Party – Silent Alarm (2005) – spätere Bloc Party Alben waren vielleicht anspruchsvoller, aber ich mags gefällig.

    Und last but not least natürlich noch ein bißchen was Skurriles:
    Electric Six – Fire (2002 oder 2003) – Irgendwie geschmackloses Album, und danach hat die Band auch nur noch Blödsinn gemacht, soweit ich weiß, und ständig die Besetzung gewechselt. Aber irgendwie… immer nur geschmackvoll ist auch langweilig.

    Of Montreal – Hissing Fauna, are you the destroyer (2007) – Kann man nun wirklich nicht mit Eletric Six in einen Topf werfen, aber sie passten nicht in die Spitzengruppe. Die muss man schon für ihre Songtitel lieben („Heimdalsgate Like a Promethean Curse“).

    Fin.

  15. Liebe Machtdos’ler,

    mein Komplize Mr. Newton hat ja schon den Anfang gemacht und den Nullerjahre-Poll ganz in meinem Sinne rockistisch verschmutzt, ich leg jetzt einfach mal nach (ohne bestimmte Reihenfolge):

    Surrogat – Rock (2000): DER Millenniums-Paukenschlag – Rausch, Wahn, Maßlosigkeit & AC/DC im 7/8-Takt. Warum werden die Strokes und nicht Surrogat als Retter des Rock’n’Roll gefeiert? In welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich leben?

    Trend – Das Produkt (2003): Selbstverständlich hätte ich 2003 jeden ausgelacht, der mir hätte Deutschpunk ans Herz legen wollen. Ha-ha! Aber dann tauchten gegen jeden Trend Trend auf, erfüllten ihren schlecht bezahlten Auftrag und schon ging dieser Trend durch besser informierte Ohren. Bis heute hat niemand hierzulande die Energie dieser Platte eingeholt, nich mal Trend selber.

    Superpunk – Wasser Marsch! (2001): Eine ganz tolle Platte dieser HSV-Fans und Parttime-Mods, ein nach vorne georgeltes Fanal gegen Bratwurstigkeit, Deppentum und Busfahrer, die die Türen schließen. Jedes Wort und jeder Ton ist wirklich genau so passiert!

    The Raveonettes – Chain Gang of Love (2003): So groß wie die Raveonettes kann man Retro eigentlich gar nicht schreiben, aber wenn man nur lange genug rückwärts geht, ist man ja irgendwann wieder ganz vorne dabei. So wie die Raveonettes mit ihren minimalistischen Krachhymnen über Motorrad-Gangs, ungezähmte Tiere und ungezähmte Frauen. Wer die Raveonettes nicht mag, mit dem möchte ich privat nichts zu tun haben.

    The Kills – Keep On Your Mean Side (2003): Genau genommen spielen die Kills Blues Rock, was sich natürlich erst mal eher abschreckend anhört. Aber wenn man wie sie so lange, so penetrant auf einem monotonen ZZ Top-Gitarrenriff rumreitet bis auch der letzte Muckertrottel den Raum verlassen hat, erkennt man dahinter das frei gelegte sexy Skelett des Blues und will vielleicht nie wieder was anderes hören (außer z.B. den Raveonettes).

    Smoke Blow – German Angst (2003): Die bis heute allerbeste Platte von den Schweinehunden und gleichzeitig die beste Brachial-Poppunk-Testosteron-Platte des Jahrzehnts – ein Tritt ins Herz eines jeden Postrockers, falls die überhaupt eins haben („Herz“ wahlweise ersetzbar durch „Eier“)

    Interpol – Turn On The Bright Lights (2002): Interpol hab ich zunächst auch misstrauisch als oberflächliche Joy Division-Kopie beäugt, bis mich diese Platte so dermaßen eingelullt hatte, dass sie es jetzt tatsächlich in den Nullerjahrespoll schafft. „PDA“ bleibt für mich einer der besten Songs mit den schönsten Gitarren des Jahrzehnts…

    And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Madonna (1999): Diese Platte ist zwar noch im letzten Jahrtausend erschienen, bei mir aber erst 2000 explodiert. Auch wenn alle nachfolgenden Platten mindestens noch ziemlich gut waren, waren Trail of Dead niemals exzessiver und mitreißender als hier. Lauter kann Melancholie nicht klingen…

    Black Lips – Let it Bloom (2005): Es war ja nicht alles schlecht bei den Hippies, z.B. der Drogenmissbrauch. So sehen das die Black Lips auch und spielen den kaputtesten und coolsten 60ies gefärbten Hippiepunk zwischen Mumbai und San Francisco.

    Millionaire – Outside The Simian Flock (2001): Eigentlich fehlte mir noch ein bisschen Stadionrock im Jahrzehntepoll, aber da mich die Queens of The Stone Age rückblickend immer weniger begeistern konnten und die Eagles of Death Metal auf Dauer zu lustig sind, haben es ihre kleinen belgischen Brüder im Geiste geschafft. Selten hat mich eine Band dauerhaft so trocken berockt wie Millionaire mit dieser Knallerplatte. Schade, dass diese Band ihr Dasein knapp unter der Wahrnehmungsgrenze fristen musste…

    Es grüßt in die Runde:

  16. Für mich wichtigste Neu-Nennungen der beiden letzten Polls:
    – Raveonettes (Jetz auf Tournee!)
    – I am kloot
    und die Editors haben´s auch verdient, bezüglich der ich Roland (der dies mal zu Phoenixens dritter sinngemäß geschrieben hat) zitieren muss: Immer wenn ich sie nicht höre, denke ich, die sind nicht so toll, aber wenn ich sie höre, finde ich die beiden ersten Platten stellenweise sogar großartig, auch wegen der Lyrics: Blood runs through your veins thats where our similarity ends … usw.

  17. Übrigens, eine sehr witzige Aussage: Wer die Raveonettes nicht mag, mit dem möchte ich privat nichts zu tun haben. Könnte von mir kommen …

  18. Also ja für mich ist der Gewinner des Polls: PeterLicht!
    Der Rest ist nicht in der Reihenfolge klassiert, aber sie haben auch Spass gemacht:
    – Arctic Monkeys
    – Arcade Fire
    – The Strokes
    – Cocorosie —> la maison de mon rêve (warum hat sie noch niemand erwähnt, ist es mir auch ein Rätsel!)
    – Beirut
    – Guitar
    – Duette (Machtdose Sampler: merci mon chéri)
    – Final Fantasy
    – Sufjan Stevens
    – Joanna Newson
    – The Miserable Rich
    – Kaiser Chiefs
    – Bonnie Prince Billy —> The Letting Go

    Et voilà. Es ging aber zu schnell, ich freue mich schon auf das nächste Jahrzehnt.

  19. Hey Scotti, da bekommt man Lust, in jedes Album einzeln reinzubeißen. Meine, äh, mein Herz hab ich doch schon lange an der Garderobe abgegeben…

  20. nach diesem doch recht eindeutigen ergebnis werde ich mir vielleicht tatsächlich mal peter licht anhören. bin gespannt, was er mir zu sagen hat…
    @sebbl: warum haben wir eigentlich seit 20 jahren kein bier mehr zusammen getrunken?
    @gregor: guten appetit!

  21. black lips und bonnie prince billy’s-the letting go sind meine absoluten beifplichtungen zum thema, musste zwingend für den 200er poll genannt werden.
    raveonettes eigentlich auch, schadet aber meinem image.

  22. @Daniel: Wie wär´s am 11.12. bei Raveonettes? Schorndorf ist aber wahrscheinlich für einen Kölner(?) zu weit, oder? Ansonsten: Von PeterLicht rate ich dir dringend ab. Du solltest bei Hymnen „über Motorrad-Gangs, ungezähmte[n] Tiere und ungezähmte[n] Frauen“ verbleiben :-))).

  23. @sebbl: ja, schondorf ist definitiv zu weit, zumal ich mittlerweile dem leitwölfchen gefolgt bin und mich in hamburg niedergelassen habe! aber die karten für das raveonettes-konzert am sonntag sind bereits besorgt. ich werde berichten, falls interesse besteht….

  24. Wenn ich das nächste Mal mehr als nur auf Durchfahrt in HH bin, werde ich mich bei dir und W. melden! Bericht mit Setlist ist Pflicht!

  25. das solltest du unbedingt tun! bericht folgt am montag, für eine setlist kann ich allerdings nicht garantieren…

  26. Hey Daniel, lass die Finger von PL, da verbrennst du dich nur! Also, was bei mir hängen geblieben ist: Raveonettes (Chain Gang of Love), Maximo Park, deren zweites Album zu hören ich mich geweigert habe, Marked Men (On the outside), weil man eine Eins nicht einfach so ignorieren sollte (Wölfchen, könntest du zu Weihnachten…?), The Electric Soft Parade und Electric Six, weil ich beide vom Hörensagen kenne und immer von mir gehalten habe und Superpunk, weil ich auf der Suche nach der Wahrheit bin. Bis Ende Dezember hoffe ich das Jahrzehnt nachgearbeitet zu haben. Merci bien für die schöönööen Beiträge.

  27. wie? erst wird pl zum chartbreaker des jahrzehnts gekürt und dann soll man ihn lieber nicht hören? ich bin verwirrt…

  28. was habt ihr denn mit peter lietz?
    @gregor, du wirst von mir sowas von markedmendisiert.

  29. Diane-Sophie und Peter

    Am letzten Tag des Jahrzehnts schicken wir aus Köln noch zwei Polls zum ausklingenden Zeitraum.
    Dianes:
    Rang Artist Album Jahr
    1. Múm alle außer dem letzten
    2. Notwist alle
    3. Kings of Convenience Quiet Is the New Loud 2001
    4. Tender Forever The Soft And The Hardcore (2005)/ Wider (2007)
    5. Werle & Stankowski Your Show 2004
    6. The Strokes Is This it 2001
    7. I’m from Barcelona Let Me Introduce My Friends 2006
    8. The Postal Service Give Up 2003
    9. The Whitest Boy Alive Dreams 2006
    10. MGMT Oracular Spectacular 2007
    Radiohead Kid A 2000
    Rubin Steiner Wunderbar Drei 2002
    Benni Hemm Hemm Benni Hemm Hemm 2006
    Death Cab for Cutie Plans 2005
    Syd Matters A Whisper And A Sigh 2003
    Architecture in Helsinki In Case We Die 2005
    Arcade Fire Funeral 2004
    Phoenix Alphabetical 2004
    Erlend Øye Unrest 2003
    Françoiz Breut Une Saison Volée 2005

    Peters:
    Rang Artist Album Jahr
    1. Bloc Party Silent Alarm 2005
    2. Cursive The Ugly Organ 2003
    3. The Mars Volta De-Loused in the Comatorium 2003
    4. At the Drive-In Relationship of Command 2000
    5. Death Cab for Cutie Plans 2005
    6. Hot Water Music A Flight and a Crash (2001)/ Caution (2002)
    7. Wolf Parade Apologies to the Queen Mary 2005
    8. The (International) Noise Conspiracy A New Morning, Changing Weather 2001
    9. The Blood Brothers Crimes 2004
    10. The Sound of Animals Fighting Tiger and the Duke 2005
    The Draft In a Million Pieces 2006
    Portugal. The Man Waiter: „You Vultures!“ 2006
    Circa Survive Juturna 2005
    Why? Alopecia 2008
    Kettcar Du und wieviel von deinen Freunden 2002
    Sometree Bending the willow 2006
    Rumbleseat Rumbleseat is Dead 2005
    Chuck Ragan Feast or Famine 2007
    Arcade Fire Funeral 2004
    Minus the Bear Highly Refined Pirates 2002

    Guten Rutsch und ein musikalisch aufregendes Jahrzehnt!

  30. Jetzt, wo das Jahrzehnt wirklich vorbei ist, wird auch der Überblick besser!… Nun also meine Liste, die aufgrund sehr unstetigen Popkonsums in den letzten zehn Jahren (oh mein Gott) sehr persönlich ist und viele Glanzpunkte einfach nicht zur Kenntnis genommen hat. Außerdem ist sie nicht sortiert.

    Also: die liebsten Zehn der 00er Jahre:

    Kante – Zweilicht
    Ist in guten Moment für eine Weile (wesentlich) mehr als die Summe der einzelnen Teile: Meine liebste deutsche Platte des Jahrzehnts. Dank Radio X im kalten Anfang des Jahres 2001 zivildienstautofahrend auf den Straßen der Stadt gehört. Unterwegs zur Musik und damit gleichzeitig auch Verheißung für (m)ein neues Leben in nachschulischer Freiheit. Der Traum am Ende auch überall einmal gewesen zu sein, die Berge und das Meer gesehen zu haben.

    Grizzly bear – Veckatimest
    Auch junger Wein ist trinkbar. Sehr gut sogar. Komplex und dennoch mit viel Frucht. Zum langsamen Austrinken. Sehr lagerungsbeständig.

    Kings of convenience – Quiet is the new loud
    Der schönste Albumtitel des Jahrzehnts. Und man wünschte sich, in Zukunft selbst auch laue Sommertage vor skandinavischen Blockhütten verbringen zu dürfen. Diese Musik war aber der bestmögliche Ersatz, falls dies aus praktischen Gründen gerade nicht möglich war.

    Morrissey – You are the quarry
    So close your eyes and think of someone you physically admire. Das beste Lied des Jahrzehnts für die letzte Hoffnung des enttäuschen Liebhabers. Beschallte meine Wohnung im 10. Pariser Arrondissement in den Wochen und Monaten vor und nach dem Konzert im Zenith in Begleitung einer wundervollen jungen Dame aus der Heimat.

    The Strokes – Is this it?
    Jahrelang nur mitgehört und erst ganz spät angeschafft. Wird vieles von dem überdauern, dem sie den Boden bereitet hat.

    The Streets – Original Pirate Material
    „Hiphop“ mit englischem Gossenslang. Hat mich damals schwer beeindruckt und wird regelmäßig wieder hervorgeholt.

    Belle & Sebastian – The Life Pursuit
    Stellvertretende Platten #1. Auch wenn die besten B&S-Alben tatsächlich aus den 90ern kommen, war es meine Lieblingsband des Jahrzehnts, von der alle Alben und Lieder schön mindestens schön sind. Diese hier haben auch noch Funk. Im weiteren Sinne.

    Of Montreal – sunlandic twins
    Stellvertretende Platten #2. Die besten Songtitel des Jahrzehnts kommen von Of Montreal, „Women’s Studies Victims“, „An Eluardian Instance“, „Sink the Seine“, „The Past is a grotesque animal“. Frankophiler amerikanischer Intellektuellenpop ohne College-Rock-Mief. Eklektische Stilmischungen, Stimmakrobaktik, Songs von 1 bis 10 Minuten, so verspielt, dass es immer wieder eine Lust ist zuzuhören und mitzumachen: „Let’s pretend we don’t exist, let’s pretend we’re in Antartica“

    The postal service – Give Up
    Klickend und knisternd überfliegen wir schlafende Großstadtviertel. Alles auf leichter Distanz. Silhouetten. Fein ziseliert wie der Schnauzbart von Clark Gable. „Everything looks perfect from such great heights“ und selbst wenn wir runterkommen ist es immer noch hübsch.

    Vincent Delerm – Vincent Delerm
    Stellvertretende Platten #3. Die Nouvelle Scène Française hat viele Milchbubis hervorgebracht, Alleinunterhalter für Milchkaffeetrinkende Neu-Pariser, und Möchtegern-Gainsbourgs. So weit so gut. Aber sie hat schon sehr hübsch gesungen und vor allem viele lustige Texte hervorgebracht. Zusammen mit Fanny Ardant im IKEA-Regal, wo man ganz fein spätbürgerlich nicht von Gérard Depardieu und den hübschen Studentinnen von Jussieu spricht, dazwischen Streicher und ein Piano. Da höre ich gern zu und irgendwie bin ich ja auch Teil der „race des anciens délégués de classe“: man muss zu seinen Wurzeln stehen.

    Telefon Tel Aviv – Map of what is effortless
    Amy Winehouse – Black to black
    Hidden cameras – smell of our own
    Phoenix – wolfgang amadeus phoenix
    Feist – The Reminder
    Flaming lips – Yoshimi Battles the Pink Robots
    Jens Friebe – Vorher Nachher Bilder
    Tocotronic – pure vernunft darf niemals siegen
    Arctic Monkeys – Whatever they say I am I am not
    Mylo – Destroy Rock’n’Roll
    Und nochmal zehn, die auch schön waren!

    Telefon Tel Aviv – Map of what is effortless
    Amy Winehouse – Black to black
    Hidden cameras – Smell of our own
    Phoenix – Wolfgang Amadeus Phoenix
    Feist – The Reminder
    Flaming lips – Yoshimi Battles the Pink Robots
    Jens Friebe – Vorher Nachher Bilder
    Tocotronic – pure vernunft darf niemals siegen
    Arctic Monkeys – Whatever they say I am I am not
    Mylo – Destroy Rock’n’Roll

  31. Köln dabei. Ich fass es nicht. Mit Hang zum Rollenklischee. Wobei Múm zu beiden Geschlechtern passt und hier bisher ungeschorren davon gekommen ist. Völlig zu Unrecht, wie ich meine. Gobbledigook gehört womöglich zu meinen besten Videos des Jahrzehnts. Diane-Sophie, wir müssen uns gelegentlich Mixtapes zuschieben, womit meine Vorliebe zum ästhetischen Empfinden der Frau wohl klar wäre.

    @ Michael: Amy Winehouse muss man heimlich mögen. Der Geschmacksdiktator.

  32. @ michael: da bin ich aber froh, dass endlich einer einmal belle&sebastian – the life pursuit nennt.

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