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10 Jahre – Playhouse – Klang Elektronik – Ongaku

„Vor zehn Jahren gründeten Ata und Heiko M.S.O. das Dancefloor-Label Ongaku. Das japanische Wort für Musik benutzte man ganz bewusst, um sich nicht auf einen bestimmten Stil festlegen zu müssen. Die Clubbekanntschaft mit Jörn Elling-Wuttke und Roman Flügel (von Alter Ego, Sensorama) veranlasste die beiden dazu, ein weiteres Label namens Klang Elektronik zu gründen, da sich deren Musik stilistisch zu sehr von den Ongaku-Veröffentlichungen unterschied. Im Mittelpunkt dieses Labels stand nicht die Clubtauglichkeit, sondern vielschichtige, experimentierfreuige elektronische Musik von Künstlern nationaler wie internationaler Herkunft, die auch fernab der Tanzfläche funktioniert.

Nachdem Flügel und Elling-Wuttke so mit in das Labelgeschäft eingestiegen waren, wurde Flügel vom Sound eines bestimmten House-Clubs so inspiriert, dass er einen Track produzierte, dessen Andersartigkeit das dritte Label im Bunde namens Playhouse zur Folge hatte. Jedes Label hat sich seitdem relativ selbständig entwickelt und ein eigenes Profil gewonnen. „Music is Language“ – das plakative Motto der Offenbacher – steht einerseits für diese Entwicklung und soll andererseits die verbindende Kraft der Musik verdeutlichen. Den Labelbetreibern ist vor allem die Zusammenarbeit mit den Künstlern wichtig. Schließlich hat man dank dieser Sprache auf der ganzen Welt Leute kennengelernt und sich damit Strukturen geschaffen, in denen Utopien gepflegt, Diskussionen geführt und Arbeitsweisen verglichen werden.

Lange zeit begnügte man sich mit dem Status „Bedroom Label“, d. h. alle wichtigen Geschäfte wurden von zu Hause aus organisiert. Am 01.01.1998 zog man als Antwort auf die Frage „Machen wir jetzt ein richtiges Label oder lassen wir es als Hobby weiterlaufen?“ in ein eigenes Büro. Diese existenzielle Entscheidung warf die bange Frage auf, ob die Labelarbeit auch unter ökonomischen Gesichtspunkten weitergeführt werden kann. Heute hat sich gezeigt, dass man von den Labels leben kann […]

[…] Um einen geeigneten Informationspool zu schaffen und um in dem unübersichtlichen Etikettenwirrwarr der Labellandschaft überhaupt aufzufallen, gründete man vor knapp drei Jahren www.mad-net.de. Diese Internetseite fasst 12 unabhängige Labels zusammen, die dort Informationen anbieten. Gemeinsame Clubabende und Compilations sollen folgen.“ (aus: „Popvisionen„, Suhrkamp 2002)

Sendung vom 12.06.2003
01. Bergheim 34 – Random Access Memory (Klang Elektronik)
02. Captain Comatose – $ 100 (Playhouse)
03. Bergheim 34 – Coding Stains (Klang Elektronik)
04. Farben – Farben says: love oh love (Klang Elektronik)
05. Eight Miles High – Things that keep you warm (Klang Elektronik)
06. Human League – All I ever wanted [Alter Ego Remix] (Klang Elektronik)
07. Tujiko Noriko – Zipper (Tomlab)
08. Stromba – Invisible Stink [aus: V.A. Branches & Routes] (FatCat Records)

Das Jubiläums-Line Up:
Live:
– Farben (im Club/Beginn: 00:00)
– Bergheim 34 (im Club/Beginn: 01:00)
– Betrieb (in der Lounge/Beginn: 01:30)
– Max Mohr (in der Lounge/Beginn: 02:15)
– Losoul feat. Malte (im Club/Beginn: ca. 04:30)
DJ’s:
– Ata .Heiko MSO .Jörn Elling Wuttke .Losoul .Roman Flügel .Weller

Party am Freitag, 13.06.03 ab 22 Uhr
Robert Johnson .Nordring 131 .63067 Offenbach

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2 Gedanken zu „10 Jahre – Playhouse – Klang Elektronik – Ongaku“

  1. Hallo, eine Frage: Wo bekomme ich die CD „Ten Years Ongaku“?
    Habe in Frankfurt das Cover als Flyer für die Party im vergangenen Juni erhalten. Grüße Holger

  2. Die CD gab’s an der Abendkasse für die ersten x-hundert Besucher. In den Handel ist diese Compilation meines Wissens nach nie gelangt. Wende dich am besten direkt an’s Label. Leider ist ihre Seite »under construction«.

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