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Coverbox

»Die coverbox beheimatet derzeit etwa 500 Coverversionen im MP3-Format. Coverversionen sind musikalische Adapter zwischen Cover- und Originalinterpreten. Der Liedtext, die Melodie oder Stimmung sind zwar noch erkennbar, werden jedoch zum Teil völlig neu interpretiert oder treten in einem komplett anderen musikalischen Kontext auf. Die coverbox schafft Verbindungen zwischen Musikern, die Jahre, Kilometer oder Weltbilder voneinander entfernt sind. Beschreibt man das covern nüchtern als Musikrecycling, so bietet die coverbox einen Blick auf einige der gelungensten Neubildungen. Die Verarbeitung bis hin zur Enteignung von bestehendem musikalischem Material durch das Covern stellt den Begriff des Originals in Frage.

Die coverbox stellt durch die Vernetzung der Stücke, Bezüge zum Orginal her und rückt dadurch das Werk in den Mittelpunkt. Sie versteht sich als passive Jukebox, sowie als interaktiver Entertainer. Sie sucht bei Eingabe eines Start- und Endinterpreten nach musikalischen Verbindungen, verknüpft beide miteinander und lässt einen Pfad über andere Interpreten hinweg entstehen. Die Verbindungslinien sind die Coverversionen, die an- oder abgespielt werden können. Bei jeder neuen Eingabe zieht sich das Programm für eine kurze Denkpause zurück, um dann die nächsten musikalischen Verknüpfungen zu präsentieren. Die ausgewählten Coverstücke stehen in einem Kontext, der ihnen gerecht wird und ihnen einen Sinn außerhalb des reinen Zitats gibt.« (Petra Schröder, Tanja Jesek, Sebastian Gregor, 2003)

Die coverbox gibt’s zu sehen im ok-centrum für gegenwartskunst, linz, 5.12 – 15.02.2004 und kurz darauf auf dem react-festival, heidelberg, 6.12 – 28.12.2003