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2003

Kassettenmaedchen

Ein Tape hat 90 Minuten und keine Sekunde Zeit für Zufall. Gerade, wenn es dargebracht werden soll als Zeugnis, Feier und Opfergabe Deiner Liebe, dem Kassettenmaedchen. So heißt ein Kurzfilm, den ich mir wegen Schmalspurverbindung nicht angeschaut habe, daneben gibs da noch einiges drumherum, meist als Soundschnipsel. So z. B. Ronnys Tips zum richtigen Mixen. Sind aber nicht von mir :-)

(via chill)

Barbara Morgenstern – Nichts Muss

‚You see more of the mountain from further away‘, eigentlich ein schöner Titel für Barbara Morgensterns drittes Album, aber ihr ein wenig zu lang. Sie habe ohnehin immer Probleme Alben zu benennen, seien diese doch stets der erste Anknüpfungspunkt einer Interpretation. ‚Nichts muss‘, in Personalunion Namensgeber eines Stückes und des Albums bildet da keine Ausnahme. ‚Nichts Muss‘, aber vieles ist, könnte man ihre Musik umschreiben. Die in Berlin lebende Musikerin verbindet tanzbare elektronische Musik mit klassischem Songwriting. Stets den analogen Klängen zugewandt, werden Gitarre und Sampling ebenbürtig verwoben. Wärme durchstreift ihre Musik, Wärme vermittelt ihre Stimme, ihre Texte. Keine knallige Sonne, keine treibenden Beats, bei denen man unwillkürlich ins Schwitzen gerät. Eher relaxtes Wippen ist angesagt.
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Break the Beat

Dieser Frühling liegt ganz sicher in den Händen der Beat-Monteure, die HipHop in eine bessere Welt führen wollen. Neue Alben von u.a. Prefuse 73, Four Tet und ein gestärktes Selbstbewußtsein der kleinen Labels, die sich mit der aufkommenden Spielart beschäftigen, machen aus Mauerblümchen die Stars der Szene. Mush Records, Warp, Lex Records, Plug Research, Quartermass, Word Sound und Anticon sind die Referenzpfeiler in den Fluten des unübersichtlichen Tonträgermarkts.
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Unerhört ungehört

Natürlich gibt es viel zu viele Veröffentlichungen — zumindest für diejenigen, die gerne über ihren musikalischen Tellerrand blicken. Aber selbst Künstler, die »genau das, was einen manchmal den Atem erschlägt zu erzeugen wissen«, fallen ob der Fülle an Tonträgern nicht weiter auf. Ihnen bleibt die verdiente Aufmerksamkeit verwehrt.
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Kinderchöre – Ein Herz für Kinder

Kinder und Jugendliche tapsen bei ihrer frühpubertären Forschungsarbeit häufig im Dunkeln. Die meisten Kids geraten zuerst einmal an sehr eigenartige Musik. Die Helden der Frühzeit heißen DJ Bobo, No Angels oder N’Sync. Selten, dass diese schwerwiegenden Fehlentwicklungen frühzeitig gebremst werden. Auf der Suche nach guten Sounds versagen die Eltern komplett. Und die Musiker? Nur wenige gestandene Bands wie Talk Talk, Marc Almond oder Blumfeld stellen sich gegen die Übermacht des Schunds und arbeiten mit den Kleinen am Gruppengesang. Kinderchöre und Indierock? Auch im Indie-Circus ist sinnvolle Nachwuchsförderung möglich — selten, aber wirkungsvoll!

Sendung vom 25.04.2003 – Radio X
01. Adrian Sherwood & Denise Sherwood – The Ignorant Version (Virgin)
02. Talk Talk & Children from School of Miss Peake – Happiness is easy (EMI)
03. The Langley School Music Project – Space Oddity (Basta Music)
04. Blumfeld & Klasse 4c Schule Kielortallee – Mein System… (ZickZack)
05. Kimya, Timmy, Hunter, Ginny & Danielle – Stinky stuff (Rough Trade)
06. Marc Almond with the Westminster City School Choir – Love Letter (Virgin)
07. The Books – Deaf-Kids (Tomlab)
08. Stephen Jones – Under the rainbow (Sanctuary/Delf Music)
09. The Langley School Music Project – I’m into something good (Basta Music)
10. Ghetto Reality (Youth Choir from Rochester) – James Brown (Trikont)
11. The Cinematic Orchestra – Every day (Ninja Tune)

Sendung vom 16.04.2003

Mit der Nippon Connection, dem mitunter größten europäischen Filmfest für japanische Filme, hält traditionell der japanische Lifestyle Einzug in Frankfurts Wohnzimmer. Der Blick fürs Pizzicatoeske ist geschärft. Nur, wer glaubt, dass die Niedlichkeit noch immer das vorherrschende Thema auf der Insel ist, sei eines Besseren belehrt. Ganz eigenartige Wohlklänge verzaubern derzeit die heimische HiFi-Anlage. Eine bunte Mischung unterschiedlichster Pop-Zitate wettert da gegen jede Eindeutigkeit und Umklammerung. Die Mutter dieses kleinen Gewitters heißt Japan, die Musik steht für sich. Daraus zu schlussfolgern, dass eine ganze Welle losgetreten wird, ist Quatsch. Das kleine Japan-Special ist der Tatsache geschuldet, dass etliche Japaner fast zeitgleich ihre Alben unters Volk gebracht haben. Absicht seitens der Japaner steckt da wohl keine dahinter. Und trotzdem: Die Abkehr vom faden Easy Listening hat mich zum Freund dieser letztlich doch sehr vertrauten Musik werden lassen, die irgendwie sehr europäisch klingt.
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