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2005

Beuys singing

2 X Kunstmusik: Documenta-7-Hit aus dem Jahr 1982:

Sonne statt Reagan
Konzertreihe aus dem Jahr 2005: In Concert.

Die Termine:

26. 09. 2005: MARTIN CREED
27. 09. 2005: SERGEJ JENSEN / MICHAELA MEISE
28. 09. 2005: MARTIN EDER AKA RICHARD RUIN
29. 09. 2005: JANINE GORDON AKA JAHJAH
30. 09. 2005: THE RODNEY GRAHAM BAND
01. 10. 2005: STEPHEN PRINA
02. 10. 2005: ALBERS

Schirn Kunsthalle Frankfurt – Konzertbeginn: jeweils 20 Uhr

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Septemberplatten 2005

Plattenseptember 2005 mit Sigur Rós, Finn und Audio BullysTreue Fans der Gruppe werden mir wahrscheinlich nicht zustimmen, aber Sigur Rós haben mit Takk (EMI) ihr bisher bestes Album gemacht. (Kann man sich übrigens hier anhören). Ihre Musik hat immer noch als wesentliche Elemente: hochgezwitscherte Sängersstimme auf zerdehnter Gitarre. In der Vergangenheit war’s das dann aber oft. – Stücke, lang wie in „Langeweile“, zu hauchdünnem Teig ausgerollt fürs ambiente Wohlgefühl.

Auf Takk sind die Tracks zwar immer noch kaum unter sechs Minuten, es kommen aber ein paar entscheidende Zuckerln hinzu. Zum einen wird der Sound durch jede Menge Klingklang aus Glöckchen und sonstigem Tand (hübschkitschigen Streichern zum Beispiel) angereichert und aufgehellt. Zum anderen, und wichtiger: es gilt nicht mehr die reine Zeitlupe. Vielmehr spielt innerhalb der Stücke jetzt Rhythmik wirklich eine Rolle und sie erhalten erzählerische Struktur. Songs, die immer noch hochpathetisch und schön sind, aber (endlich) mit Songcharakter. Takk (isländ. „Danke“) dafür.

Auf einer genealogischen Karte musikalischer Verwandschaftsgrade wären Finn und Sigur Rós nahe beieinander, Cousins mindestens. Das Kindchenschema-Cover seines zweiten Albums The Ayes will have it (Sunday Service) gibt schon einen Hinweis, wohin es geht: Rekursion auf verschüttete Zubettgeh-Gefühle, Halbschlafschönheiten. Was eine gewisse Manipulationskunst voraussetzt. Und die hat er drauf, der Finn. Man weiß, wie’s funktioniert, aber kann gar nicht gegen an – will es dann ja auch gar nicht.

Zum Schluss was ganz anderes: Das Kick-Arsch-Ding Generation (EMI) der Audio Bullys, deren Musik gerne unter „Hooligan House“ abgebucht wird, zeigt einmal mehr, dass noch jede britische Angeblich-Prollerei (siehe auch: The Streets, Goldie Lookin Chain) in Wahrheit schlicht auf Qualität beruht. Will Dich mitreißen und sonst nix, denn beim Tanzen hat Denken erstmal Sendepause, Alter. Das Album, das die Chemical Brothers dieses Jahr gerne gebracht hätten, aber nicht konnten.

Radiotipp: Seà±or Coconut u.m.

Machtdose heute: kulturelle Hybridität am Beispiel Reggaeton, Funk Carioca und Cumbia Villera – im Interview: Uwe Schmidt aka Seà±or Coconut (Ex-Ffm, Santiago de Chile). Weiterführender Link: Baile Funk – HipHop und Rap zum Draufschlagen

CD-Tipp: Coconut FM – Legendara Latin Club Tunes (Essay Rec. ab 19.9.)
Buchtipp: Hype um Hybridität, Transkript Cultural Studies 11, Kien Nghi Ha (2005)

Mix for free: Funk Carioca von Diplo (Produzent von M.I.A.): Favela On Blast

Machtdose – 15.09.2005 – 19-20 Uhr – Radio X – 91,8 FM

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Man kann sich ja ungefähr vorstellen, wieviel Tonnen Filmmaterial jährlich verdreht werden, seit es die handlichen und für jedermann kapierbaren Videokameras gibt. Vieles davon landet wahrscheinlich sofort im Keller, bleibt aber immer noch genug, um alle 0,04 Sekunden einen Film ins Netz zu stellen, z.B. im You Tube, dem größten Amateurchannel der Welt. Aber ich sag’s gleich: viel Schrott dabei.

Matthew Herbert – Plat du jour

Matthew Herbert - Plat du jour Kennt eigentlich schon jeder die neue (7/2005) Platte von Matthew Herbert? Plat du jour heißt sie, Food Sounds enthält sie, eingespielt von dem wahrscheinlich größten Orchester der Welt: 24.000 Küken hat’s da drauf, Neugeborene, die kurz vor den Aufnahmen zur Welt gekommen sind. Das ist aber noch längst nicht alles. 30.000 werdende Brathähnchen und 40 glückliche Freilandhühner tragen ebenfalls ihren Teil zum Gelingen von »The life of a modern industrialised chicken« bei. Natürlich erschließt sich nur schwer, wer und was da wie klingt. Deshalb ist es ratsam, die Gebrauchsanweisung zu studieren, die Matthew Herbert dem Audiomaterial beigelegt hat. Dort erfahren wir, dass eins der glücklichen Hühner während seiner Field Recordings um’s Leben gekommen ist, getötet, um im Warenkorb eines Wochenmarktes zu landen. Die Percussion-Sektion (Leo Taylor) verarbeitet in diesem Track gängige Verpackungsmaterialien: Eierkartons, Eierbecher und die Schalen von 12 Bio-Eiern bilden die Grundlage für den Rhythmus des Tracks, die Schlegel der »Drums« werden durch Essstäbchen ersetzt. Und die Bassline ist das Piepsen eines runtergepitchten Kükens. Ein Narr, wer glaubt, dass hätte keinen Groove (was nicht für jedes Lied auf dem Album gilt).
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The Senckenberger

Sonntag, 11.09.2005 – Herbstdippemess Frankfurt – »The spirit is willing but the flesh is weak«

The Senckenberger
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Touch & Go Vol.1

Wenn wir davon ausgehen, dass sich hier wahrscheinlich ganz andere Leute tummeln als bei Antifreeze, dann ist es doch hoffentlich O.k., dass ich mich schon wieder auf sie beziehe. Was bleibt einem auch anderes übrig, schließlich sind die Laughing Hyenas Bestandteil der historischen Aufarbeitung von Touch & Go, die kürzlich als Touch & Go Radio Vol.1 auf ihrer Seite veröffentlicht wurde. Die Laughing Hyenas waren Vertreter des so genannten Ranchpunk. Lachen konnte man darüber. Was haben wir gelacht. Ich freue mich auf die nächsten Podcastings.

We’ve stepped up to the plate to take a swing at Podcasting. We’ve put together a collection of gems from the Touch and Go back catalog to make up Podcast #1. Over 30 minutes of music, with songs from Big Black, The Didjits, The Lee Harvey Oswald Band, The Jesus Lizard and more!