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Gregor

Die Machtdosen auf einen Blick

Gregor hat sich seine auditiven Fähigkeiten durch genaues Zuhören hart erarbeitet. Hat dann irgendwann mehr zugehört als nachgedacht, was ihm später mal zum Verhängnis werden kann. Mit seinem hohen Wortanteil stellt er die geneigten Hörer vor eine schwierige Aufgabe: Überwinde die grammatische Eindimensionalität auf deinem Weg zu Wohlklang und Zeitgeist. Hat vor sieben Jahren mit der ersten Sendung die osthessische Radiolandschaft revolutioniert, ohne erkennbare Impulse gesetzt zu haben. Gregor lebt und arbeitet in Deutschlands Handelsmetropole irgendwo zwischen Tradition und Moderne. Schreibt täglich für die Machtdose und moderiert auf Radio X.

Mit der Musik ist alles anders. Sonst eher dem Pathos abhold, hat Roland beim Hören durchaus eine Vorliebe fürs simple Gefühl, Distanzlose, Nicht-Raffinierte. Nackt vorm Spiegel tanzt er trotzdem nicht – meistens jedenfalls. Manchmal wundert er sich, dass einige ihm ein kennerisches Verhältnis zur Musik zutrauen, obwohl er niemals den Ehrgeiz besaß, sich sammelnd zu betätigen, vielmehr vor allem am Tropf seines Hauptmusikbesorgers Gregor hängt. Gleichviel, manchmal redet er schon gern drüber – über die Musik, meint er. Schreibt regelmäßig für die Machtdose.

Roderik ist Gründungsmitglied des Vereins und verantwortlich für den oftmals diskutierten Namen Machtdose, den er nach einer durchzechten, mediterranen Nacht aus Barcelona importierte. Immer auf der Suche nach dem perfekten Song, versuchte er sein Glück im unbezahlten, später auch bezahlten Radiowesen und ist inzwischen zum reinen Amateurstatus zurückgekehrt. Am Ende seiner Rock’n’Roll Zwanziger verordnete er sich selbst die Rezeptur zum erwachsen werden und arbeitet inzwischen als Lehrer. Dort musste er erschrocken zur Kenntnis nehmen, dass musikalische Sozialisation heutiger Teenager nur noch selten durch Begeisterung am Rande der Selbstaufgabe gekennzeichnet ist, wie das noch in den 80ern der Fall war. „Solange sich daran nichts ändert, kann man nicht aufhören mit dem Radio machen“, sagt er und macht weiter. Mindestens bis zum nächsten Abstieg von Eintracht Frankfurt. Funkt für Radio X.
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Sendung vom 26.12.2002

Thema: Jahresrückblick

01. Erlend Oye — Last Christmas
02. Johnny Cash — The man comes around
03. Desaparecidos — o.A.
04. Bright Eyes — Make War
05. The Good Life — The beaten path
06. Mates Of State — Halves and havenots
07. Interpol — PDA
08. Sonic Youth — Plastic Sun
09. Jim O’Rourke — Life goes off
10. Lambchop — Is a woman
11. Bernadette La Hengst — Der beste Augenblick in deinem Leben
12. Justus Köhncke — So weit wie noch nie
13. März — Everybody’s had a hard year

Mia Doi Todd — The Golden State (Sony Music)

Die in L.A. lebende Singer/Songwriterin Mia Doi Todd hat sich in den letzten Jahren in Independentkreisen einen sehr guten Ruf erarbeitet. Bei uns ist sie dem ein oder anderen mit ihrer glasklaren, intensiven Gesangsstimme bereits als Gastsängerin auf den letzten Veröffentlichungen von Folk Implosion, Dntel oder der Beachwood Sparks aufgefallen.
Jetzt ist sie selbst mit einem eigenen Album zum ersten Mal auch bei uns im Plattenladen zu erstehen.
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[re:jazz] – dito (INFRACom!)

Der in Rüsselsheim lebende Musiker und Komponist Matthias Vogt hat mit [re:jazz] seinen ersten Longplayer in der Tasche. Anläßlich des zehnjährigen Jubiläums des renommierten Frankfurter Labels INFRACom! gab’s unter seiner Regie ein klassisches Jazz-Album, das den Kompositionsideen seiner Labelkollegen einmal gründlich auf den Zahn fühlt. Nathan Haines, Till Brönner, Joy Denalane und Erik Truffaz u.v.a haben ihm mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ein Gespräch mit Matthias Vogt war nicht zu verhindern…
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Funk – Punk – Kuschelrock

Clubland and live bands have had next to nothing to say to each other for years

Letzte Sendung vor’m Fest. Dass daraus eine Agit-Pop/Punk-Show wurde, konnte ja keiner ahnen. Schon klar, bin natürlich mit dem Vorhaben in’s Studio gezogen, ein wenig Wind zu machen. Schließlich besitze ich mit „Komm an den Ofen“ von Spielkreis 04 den richtigen Joker, um die Revolutionsfete in ein sinnliches Fest zu verwandeln. Ich habe nur so meine Zweifel, ob der Sprung von Oma Hans über Ultra Red zu den Libertines manchen Hörern nicht etwas zu weit gegangen ist. Der Untertitel der Sendung lautet auf jeden Fall »inflationäre Diversifizierung von musikalischen Kategorien«.
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