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jahresrückblick 2022

Die besten Alben 2022 – Plätze 8

Gregors Nr. 8:
Dumbo Tracks – Dumbo Tracks
(Italic)

Wechselnde Gäste und große wummernde Bässe – auf Dumbo Tracks findet sich reichlich Indieprominenz, z.B. Julian Knoth (Die Nerven), Roosevelt, Markus Acher (The Notwist), Indra Dunis (Peaking Lights) und DJ Koze. Alle dabei. Das Dubbärchen in mir hat seit langem mal wieder eine honigsüße Wabe in einer subtropischen Baumhöhle entdeckt. Jan Philipp Janzen, Trommler bei Urlaub in Polen (Like), Von Spar (Like) und Die Sterne (Like), bearbeitet die Dub-Sounds mit der richtigen Temperatur. Das ist gerade so aufregend genug, um im Schatten des Kastanienbaumes zu dösen. Ab und zu kommt ein leichtes Windchen auf, das die wundersüß geschwungenen Melodiebögen der Guest Vocals heraufbeschwören. Sollten auch junge Menschen hören.


Rolands Nr. 8:
Cola – Deep in View
(Fire Talk)

Es war einmal die (mir völlig unbekannte) Band Ought, dann gab es sie nicht mehr, sondern, reduziert auf drei, eine neue Band mit dem hervorragenden Namen Cola. Ein Jahr der Gitarre sei dieses Jahr, einigten Gregor und ich uns beim gegenseitigen Best-Of-Tracks-Hören. Und so mag ich meine Gitarren eigentlich auch am liebsten: trocken und melodiös. Ja, aber was ist denn daran besonders? Na nix, sag ich. Ja, alles vielleicht so sehr Strokes-like, egal, und: warum auch nicht? Vor allem: ein echtes Album, d.h. eine spezifische Soundtür wird aufgestoßen, sorgt für Durchug und dann wird sie wieder zugeschmissen, und wumms, fertig ist die Laube.

Die besten Alben 2022 – Plätze 9

Gregors Nr. 9:
Pink Shabab – Never Stopped Loving You
(Karaoke Kalk)

Schwimmen, Spazierengehen, Schräubchen drehen ­– Joseph Carvell alias Pink Shabab machte, was man als Musiker eben machen muss, wenn man das Haus nicht mehr verlassen darf: Er fuhr nach Südfrankreich und produzierte ein lovely Coronaalbum. Ja und nein, irgendwie schon wieder lange her und trotzdem hängt es einem mächtig nach, dieses Schwarze Loch der Pandemie. Der Referenz-Sticker auf dem Cover: »Die 80er sind zurück!« 80ies-Nostalgie findet sich allerdings nur in der Epidermis, was darunter liegt, greift viel weiter. »Never Stopped Loving You« ist ein bunt bemaltes Vogelhaus geworden, Federn flattern, allein die Vögel singen, zwitschern, tirilieren. Ein wohliger Sound mit den richtigen Keyboardanschlägen und Abstechern in die weitere Umgebung von Dance- und House, exotisch und angenehm eigenartig dazu.


Rolands Nr. 9:
Moon Panda – What on Earth
(Fierce Panda)

Das dänisch-amerikanische Duo Moon Panda liefert hier einen klassischen Slow-Burner: einerseits, was das Tempo der Songs selbst, andererseits, was ihre zunehmende Schönheit beim wiederholten Hören betrifft. Das ist kurzfristig und auf’s Einzelne gesehen erstmal wenig spektakulär, aufs Ganze und Dauer allerdings umso verfänglicher. Wohl abgehangene Lieder zum steigernden Wohlfühlen also. Ließ sich etwa gut anwenden an Herbsttagen, als die typisch mittelprächtige Melancholie einsetzte, es einem zwar sad, aber auch nicht zu sad ging – wie so’ne warme Tasse Tee.

Die besten Alben 2022 – Plätze 10

Hier kommen also unsere Albumcharts! Diesmal wollen wir jeden Platz einzeln raushauen – und Ihr wisst, gibt immer zwei Alben je Platz, los geht’s:


Gregors Nr. 10:
The Düsseldorf Düsterboys – Duo Duo
(Staatsakt.)

Musik in schwierigen Zeiten. The Düsseldorf Düsterboys bilden das Gegengift. In den Texten deutet sich das zwar kaum an, vielmehr ist es das Liebliche, ihre naive, sentimentale Poesie, die in ihrer Essenz das Gute gebietet und das Böse verbietet. Irgendwo zirpen Grillen, hie und da hört man eine Stecknadel fallen, dann diese typischen Beach-Boys-Düsterboys-Glücksmomente, ein bisschen Kirchenschola, Deutsch-Americana, Barden-Pop. Triftet musikalisch weit auseinander, richtig, klingt aber zusammengeschmolzen wie tausend Kerzen. Peter Rubel und Pedro Goncalves Crescenti sind seit diesem Jahr fester Bestandteil meiner Plattensammlung. Schwer denkbar, dass sie demnächst schon wieder bei Discogs landen.


Rolands Nr. 10:
Sonnyjim & The Purist – White Girl Wasted
(Daupe!)

Hat klanglich einiges gemeinsam mit der ebenfalls in diesem Jahr erschienen Platte von Danger Mouse: unter anderem findet sich auf beiden ein Track mit einem Rap-Part des 2020 verstorbenen MF Doom. Beide sind in jeder Hinsicht gleich dope, diese hier lediglich ’n Ticken unterhaltsamer für mich – es drehen die Beats und Rhymes zugedröhnt frei, wie ich HipHop-Laie es am liebsten mag.

Die besten Tracks 2022

Möge der Jahresrückblick beginnen! Dieses Mal anders herum, wir fangen also mit den Einzelstücken an – die Albenplatzierungen im Countdown folgen kurz darauf.

Wie letztes Jahr haben Gregor und ich uns jeweils auf 15 Lieblingsstücke des Jahres geeinigt und in einer Videoschalte dann einander vorgestellt/-spielt. Lieblingsstücke heißt übrigens nicht zwingend, dass sie auch dieses Jahr erschienen sind. Wir waren diesmal soundmäßig durchaus näher beieinander als üblich, einmal sogar mit Band-Doppelung.

Wie immer gibt es das Ganze als wohlabgestimmte Mixliste, wie immer gefällt sie uns selbst natürlich außerordentlich, wir hoffen, Euch auch.

Bei Spotify:

Machtdose – Die besten Tracks 2022 (bei Spotify)

Bei YouTube:

Machtdose – Die besten Tracks 2022 (YouTube-Playlist, Menü rechts oben)