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Panorama

Hobbywurst

Jean Pütz und seine Hobbythek waren nie so mein Fall. Dass sich seine Bastelvorschläge dagegen bestens mit meinen Interessen vertragen, verriet mir vor kurzem seine Buchreihe, die ich bei Freunden zugesteckt bekommen habe. Die Hobbythek in Buchform ist ein Ratgeber für’s Leben, der erst im gewachsenen Alter und mit anhaltender Wirtschaftskrise seine wahre Größe entfaltet. Das Kapitel »von Würsten und Pasteten« (in: »Das Hobbythek-Buch 4«) zeigt uns, wie Dickdarm und Füllung zueinander finden. Herrlich! Ardenner Pastete à¡ la Hobbythek darf ebenso wenig fehlen wie Trüffel-Leberwurst, Sülze und Aspik. Der Magen ruft nach Essen.

xoooox

Wie auch immer es ausgesprochen wird: Unter xoooox findet man Bilder, die ähnlich agil blubbern wie die Seite selbst.

KiRo – Der Kicker Roboter

KiRo ist ein vollständig autonom spielender Tischfußball-Roboter: Durch eine Kamera erfasst KiRo das Spielfeld und entscheidet in Abhängigkeit von der aktuellen Spielsituation, wie sich die von ihm kontrollierten Stangen bewegen sollen.

Copy Cats

Mit Kunst hatten unsere Jugendstreiche in aller Regel wenig zu tun – rückblickend betrachtet könnte man die ein oder andere Vergnügung hingegen guten Gewissens dazu erheben. In den späten 80ern galt es als besonders schick, gelegentlich Konzertkarten auf das Vorlagenglas fabrikneuer Vierfarbkopierer zu legen und den Auslöser zu drücken. Trotz ihrer charakteristischen Copy-Struktur und einer verfälschten Farbdarstellung hatte man es mit hübschen Imitaten zu tun, die wie durch ein Wunder mitsamt ihren Schöpfern am Personal einschlägig bekannter Konzerthallen vorbei kamen. Als Langzeitstudie angelegt (Zeit hatte noch eine andere Qualität), bekamen die Kopien Anfang der 90er ein dramatisch gutes Aussehen – nur leider ging den Lumpen der Spaß am Spiel verloren. Das ausverkaufte Nirvana-Konzert vom 11.12.1991 gilt bis heute als Höhepunkt: Trotz einer nahezu perfekt kopierten Karte konnten die gewieften Kartenabreißer nicht überwunden werden. Die Band fing schließlich ohne die Fälscher an. Diese standen vor der Halle und wussten, dass es verdammt cool ist, bei einem der letzten Clubkonzerte Nirvanas aufzufliegen. Schöner Abgang!

Was ist eigentlich eine Machtdose?

Wer hundert Mal hintereinander das Wort »Machtdose« vor sich hin nuschelt, wird mit der Zeit sogar eine gewisse Sprachmelodie erkennen. Für alle anderen ist und bleibt das Wort Unwort und Kantenschläger. Herr Vogt (Re:Jazz, Seelenbande, hingeschiedenes MD-Mitglied) hat einmal bemerkt, das Wort erinnere eher an skurrile Sado-Maso-Praktiken. Nicht gerade das, was man unter »catchy« versteht. Sinn macht das Wort zudem auch nicht. Das Net-Lexikon gibt bekannt: Leider gibt es keine Ergebnisse zum Suchbegriff: »machtdose«. Was also verbirgt sich hinter diesem Wort?

Hinter Machtdose steckt einiges mehr als nur der Ideenreichtum eines einfallsreichen Wortes. Hinter den Kulissen der Sendung »Machtdose« steht […] eine grandiose Schöpfungsgeschichte: »Ein Freund der Familie, ein Typ aus Barcelona, bewahrte alle seine Ausgehutensilien (Pariser, Gras, Geld, u.v.m.; Anm. des Verfassers) in einer Dose auf. Der deutschen Sprache nicht sehr mächtig, sagte er, die Dose verleihe ihm Macht und nannte sie – die Machtdose« […]. Nach einer durchzechten, mediterranen Nacht wurde der Name sozusagen aus Barcelona nach Deutschland exportiert. Der tiefere Sinn des Wortes bleibe bis auf weiteres »ein großes Rätsel« (Patrizia Frank, Rüsselsheimer Echo vom 24. März 2003)