Zum Inhalt springen

2009

Jahresbilanz 2008

Tja. Nun. Da ist sie nun, unsere Bestenliste für 2008. In diesen schnellebigen Zeiten wollten wir halt mal ein Zeichen setzen. Nee, gelogen. Aber was will man machen, ne.

Wir hoffen trotzdem, dass unsere Listlein Euch noch Freude und Inspiration liefern. Und wie immer: unbedingt selbst mitmachen! – d.h. noch Eure eigenen Anmerkungen / Listen in die Kommentare hauen. Jeder Kommentierende kriegt auch was, nämlich unsere wirklich schöne Wald-Kompilation. Und wir losen unter Euch dann wieder aus, wer uns das Thema dann für die Gewinn-Kompilation für dieses Jahresende vorgibt.

Jetzt aber mittenmang rein:

ROLANDS Best of 2008: Lange

The Raconteurs - Consoloers of the Lonely 10. The Raconteurs – Consoloers Of The Lonely (XL Recordings) MySpace

Wer hätte gedacht, das ledzeppelinesker Testosteron-Bluesrock mich je erreichen könnte? Auch Jack White ist nicht unbedingt einer meiner Superhelden, aber in der hier mit ebensolchem Präfix bedachten Gruppe reichts locker für Platz 10.

Tapes 'n Tapes - Walk it Off 9. Tapes ’n Tapes – Walk it Off (XL Recordings) MySpace

Wie bei den Raconteurs herrscht auch hier der Fluch der zweiten Platte vor, heißt: die meisten, die den Erstling schätzten, mochten den Nachfolger nicht oder weniger. Geht mir nicht so, stattdessen wirkts irgendwie „gereinigter“ und schunkelt schön zackig. Gibt ja genug energetische Bands, die im Gegensatz hierzu allein auf Energie und eben nicht Eingängigkeit setzen.

Foals - Antidotes 8. Foals – Antidotes (Transgressive Records) MySpace

Im diesjährigen Gesamtweltcup die Abfahrts-Sieger. Einfach rein und runter, gitarrenstromabwärts. Das Wasser ist dann gar nicht so wild und trägt einen leicht, weil die Strecke produktionsseitig doch recht clever begradigt wurde.

School of Seven Bells – Alpinism 7. School of Seven Bells – Alpinisms (Ghostly International) MySpace

Man sollte die Kurzempfehlungen in unserer Seitenspalte beherzigen, durfte ich hier mal wieder lernen. Vor grauen Zeiten gabs ja mal die Schuhanstarr-Ersatzbezeichnung »Dreampop« – die mir hier sehr passend scheint, dazu in harmonischem Zwillingsgesang, wie für mich gemacht. Würde ich das Album schon etwas länger kennen, wäre es wohl noch weiter oben in der Liste.

The Notwist - The Devil, You + Me 6. The Notwist – The Devil, You + Me (City Slang) MySpace

Die Brillianz von „Neon Golden“ lag unter anderem darin, so nah es gerade noch geht ans nervige Muckertum heranzurücken, aber eben nicht hinüberzureichen. Demnach konnte es also in Richtung Verkomplizierung nicht weitergehn. Erwartet hatte ich dann mehr so Zurück-zum-Rock, stattdessen pendelt das woandershin, und ragt in seiner Unspektakulärtheit wieder haarscharf, diesmal ans Resignative heran – was dann aber jede Menge Raum für spätere Entfaltung lässt.

Weiterlesen »Jahresbilanz 2008

Pan’s People

Niemand wartet gerne, selbst Leute, die viel Zeit haben. Deshalb lautet unsere Devise »Starten statt Warten«. Durchstarten. Unser Countdown läuft. Ladies & Gentleman, liebe Narren und Narrhalesen: »It´s time for Tango«.


Pan’s People – The Hustle

(Follow this Link to find more hot stuff like this or get more information about Pan’s People from Wikipedia)

Talentprobe

Die Redaktion »Das kleine Fernsehspiel« forderte junge Filmemacher und Filmstudenten dazu auf, sich mit ihren Kurzfilmen einem kreativen Wettbewerb zu stellen. 173 Filme wurden eingereicht, 24 davon sind momentan in der ZDF-Mediathek zu sehen, die noch bis Ende Januar bewertet und kommentiert weden können. Drei der 24 Filme werden schließlich von einer Fachjury prämiert und auf der Berlinale 2009 bekannt gegeben. Drei der vorgestellten Kurzfilme stammen übrigens von Studierenden der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach: »Peter« von Boris Dörning, »Vom Fliegen« von Eva Münnich sowie das animierte Musikvideo »Roter Wahnsinn lebt« von Runa Rosina Menges. Der lokale Bezug darf hier natürlich nicht fehlen.

Alle 24 Videos sind in der ZDFmediathek zu sehen.

Best Videos 2008

Das Zusammenspiel von guter Musik und TV brach vor geraumer Zeit ein, »MTV had become boring« usw. Die Folgen sind wahrscheinlich jedem in Erinnerung geblieben. Der Musikclip lag am Boden. Tot. Kurz davor zumindest und aus dem Fernsehen verbannt. Mit der explosionsartigen Vermehrung von Blogs wuchs dann allmählich wieder die Verbreitung von Clips. Krisenbewältigung nach guter alter DIY-Manier, simpel und effektiv dank verstehbarer Software. Die vor ein paar Jahren einsetzende Revolutionierung der Reproduktionstechnologien im Internet stellte erstmal die Weichen für diese doch sehr ungeplante Wiedergeburt. Als richtungweisender Geburtshelfer erwiesen sich dabei alsbald die so genannten »Codes«, HTML-Chiffren, die es ermöglichten, Clips per copy and paste auf der eigenen Seite einzubetten und u.U. redaktionell zu begleiten (siehe dazu auch Mensch – Maschine – Stars bzw. Superhelden). Seither sind YouTube, Google Video, Vimeo und MySpace die federführende Direktion, wenn es um die Popularisierung von Musikclips via Internet geht. Auf die Profitabilitätskrise der Musikbranche, die im Internet den Markt von Morgen hätte wittern können, ist dieses Entwicklung erfreulicherweise nicht zurückzuführen und die nachlassenden Qualitätsstandards hat auch niemand weiter gestört, das Flash-Geflacker und die lange, unerträgliche Verzögerung beim Abspielen beispielsweise. YouTube und Co. garantieren ein qualitativ hochwertiges Programm zum Nulltarif, sofern die Rechteinhaber mitspielen (bis heute nicht verstanden: »This video has been removed by the user«). Im Internet bekommt man all das zu sehen, was aus den Musikkanälen verbannt wurde und dem Ringtone und anderen promotional Tools zum Opfer fiel. Ob Sonic Youths’ »Dirty Boots« (watch and enjoy on Dailymotion) aus dem Jahr 1990 oder das aktuelle, großartige Video zu Fever Rays’ »If I Had a Heart« (watch large version): Hier findet sich aufs Erste der neue Platz für kulturelle Nischen. Viel mehr Platz, als man sich je erträumte. Der Musikclip hat ein neues Zuhause. Eins, das in den nächsten Jahren ausgereifter denn je ein Millionen-Publikum erreichen wird. On-Demand, versteht sich. Vielleicht steigen demnächst sogar wieder die Produktionsbudgets für Musikclips. Wer weiß. Natürlich nach der Krise – die heißt diesmal Finanzkrise. Hier meine zwölf Lieblingsclips aus dem vergangenen Jahr 2008, unembedded und nach Möglichkeit in bester Qualität präsentiert.

01. Sigur Rós – Gobbledigook (Dir.: Arni & Kinski) [QT/HiRes]
02. Grace Jones – Corporate Cannibal (Dir.: Nick Hooker) [YouTube HD]
03. Empire of the Sun – Walking On A Dream (Dir.: Josh Logue) [Dailymotion]
04. Justice – Stress (Dir.: Romain Gravas) (Dailymotion)
05. Gnarls Barkley – Mystery Man (Dir.: Walter Robot) [QT/HiRes]
06. Deichkind – Arbeit nervt (Dir.: Alex & Liane) [QT/HiRes]
07. Gnarls Barkley – Who’s Gonna Save My Soul? (Dir.: Chris Milk) [Dailymotion]
08. Björk – Wanderlust (Dir.: Encyclopedia Pictura) [HiRes]
09. Lützenkirchen – Drei Tage wach (Dir.: Koletzki & Dallmann) [Submissions]
10. Radiohead – House Of Cards (Dir: James Frost) [YouTube HD]
11. Capetown – Mr. Telephone (Dir.: Kamisol) [YouTube]
12. White Denim – Shake Shake Shake (Dir.: Tom Haines) [QT/HiRes]

PlayPlay