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Gregor

velveteen – Home waters

velveteen - Home watersUnter »Shoegazing« werden bestimmte Spielarten der Weicheierei zusammengefasst. velveteen stehen für den Erhalt dieser Tradition, die C86 ihren Anfang nahm.

Die Blockflöte im Indie

Die Blockflöte. Kann jeder spielen, will aber keiner. Hohes Nervpotential. Kaum Obertöne, fiepsig-schriller Klang. Kann nicht an elektrischen Strom angeschlossen werden. Koffer zu klein für coole Sticker. Jahrelang um Weihnachten herum damit gequält worden. Als »Blockflötengesicht« beschimpft worden. Nach ein paar Monaten Blockflötenkreis die Musikerkarriere abgebrochen. Die Blockflöte, ein lange vernachlässigtes, wenn nicht gar verdrängtes Thema, da, wo sie keiner kennt: im Indie. Eine Sendung über das unglamouröseste Musikinstrument der Welt.

Sendung vom 13.12.2007 · Thema: BLOCKFLÖTE im Indie · zu Gast: Charlotte Brombach · 19 – 20 Uhr · Radio X · zum Livestream
1. Caribou – Bees (The Leaf Label)
2. Led Zeppelin – Stairway to Heaven (natürlich nur angespielt…)
3. The Moldy Peaches – Nothing came out (Rough Trade)
4. The Left Outsides – A Kingdom of my Own (self released CDR)
5. Lydia Daher – Schöner als draußen (Trikont)
6. Gustav – We shall overcome (Mosz)
7. Sufjan Stevens – The Predatory Wasp of Palisades Is out To Get Us! (Rough Trade)
8. Rufus Wainwright – Rules and Regulations (Geffen Records)
9. Magnetic Fields – Blue You (Circus Music)
10. Beck – Farewell Ride [Subtle Remix] (Interscope)
11. Listen with Sarah – Blue Parsley (Sunday Best)

Wo war sie zu finden? Zum Beispiel da, wo Folkeinflüsse mit unbekümmert exzentrischem Do-it-Yourself zusammenkommen. Auffällig oft bestehen diese Bands aus einer jungen Frau mit Laptop oder einem jungen Mann, der neben dreiundachtzig Instrumenten eben auch noch die Blockflöte spielt. Ebenfalls auffällig: die häufige Koexistenz des Glockenspiels. Läßt sich anhand der Chronologie der Musikersozialisation erklären: nach den Rasseln aus zerdepperten Glühbirnen in Pappmaché kommt der Eierschneider auf der Kabadose (plingpling), dann das Glockenspiel, dann die Blockflöte.

Die Sendung war übrigens super. Hart in der Recherche, hintenraus ein Kinderspiel. Klänge auch als Mixtape gut. Fällt euch noch ein Blockflötenlied ein?

Little Dragon a.k.a. Yukimi Nagano

Göteborgs Szeneviertel »Haga« im späten August: die Sonne scheint, die Straßencafés sind voll von jungen, stylischen Leuten. Im Minutentakt kommen junge Väter und Mütter mit Kinderwagen vorbei. Die typisch entspannte skandinavische Atmosphäre. In der klaren Luft scheint ein besonderes Kreativitäts-Elixier verborgen zu sein. Nicht nur schwedisches Design von Jeansmarken wie Nudie und Acne sind derzeit weltweit gefragt, sondern auch die fast schon unkategorisierbare Musik einer Band wie ”The Knife«. Mystischer Schwedenpop, der für die dunkle, winterliche Seite des Landes steht. Denn es gibt eben nicht nur das helle Land der Mitt-Sommernacht.

In einer Seitenstraße von Haga wohnt Yukimi Nagano, Schwedin mit japanischen und amerikanischen Wurzeln. Bekannt wurde sie durch ihre Gastauftritte bei Stockholms Clubjazz-Band »Koop«, aber auch durch den Track »Keep you Kimi« von »Hird« aus Göteborg. Was weniger bekannt ist: Yukimi ist auch als Backgroundsängerin aktiv bei den Konzerten von Göteborgs Folk-Superstar José Gonzalez. Er wiederum wurde durch das folkige Cover von The Knife’s »Heartbeats« berühmt – da schließt sich also ein Kreis. Außerdem erscheint ihr neues, eigenes Projekt »Little Dragon« auf dem englischen Label Peacefrog, bei dem auch Gonzalez unter Vertrag ist. Ein Gespräch über Feuer und Wasser an der schwedischen Westküste. Von Stefan Müller

Homepage von Little Dragon

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Küchenmusik: KLOTZ + DABELER Live

Aus ihrem Pressetext: »Zwei der seit langem umtriebigsten und schillerndsten Persönlichkeiten der erwachsen gewordenen Popkultur melden sich mit dem Album »Menschen an sich« (Zick Zack/Indigo) auf dem Parkett zurück. Die Zusammenarbeit zwischen Almut Klotz ( Lassie Singers, Popchor Berlin) und Rev. Christian Dabeler ( u.a. langjähriger Partner von Rocko Schamoni, Robert Forster/ Go Betweens) begann als eine literarische. 2005 brachten sie den labyrinthischen Berlin-Thriller Aus dem Leben des Manuel Zorn (Ventil Verlag) heraus und gingen mit diesem ausgiebig auf Tournee; natürlich nicht ohne die Lesungen mit einigen Songs zu garnieren. Die Stücke auf »Menschen an sich« bauen darauf auf. Bei den Texten handelt es sich nicht um konventionelle Songs, sondern um literarische Miniaturen, die sich den Abseitigkeiten der eigenen Existenz widmen. Dies eingebettet in abgerundeten, stilsicheren Pop.

klotz+dabeler trennen dabei nicht strikt zwischen LoFi und Chanson, zwischen einfachen Casiobeats und ausufernden Gitarren, sondern verbinden Kontraste zu stimmigen Arrangements. Natürlich schimmert die facettenreiche musikalische Geschichte der beiden immer wieder durch, doch »Menschen an sich« beschreitet neue Wege – weg von »Popliteratur« und hin zu Pop als Literatur! Dabei lieben es die Indie-Diva und der Hanseatic Dandy laut und krachig – mit einem eindeutigen Faible für hyperbolische Ausbrüche und Glam-Rock. Und auch dies scheint ein Statement zu sein: Against all odds lassen Almut Klotz und Rev. Ch. Dabeler noch einmal eine sehr persönliche und elegant-verrottete Vision vom Undergroundpop und „Anders sein“ aufleben.«

Erhellendes zum Werk und den beiden Künstlern entnehme man dem Gespräch mit Jacques Palminger.

14.12.2007 · freitagsküche im ATELIERFRANKFURT · Gastköche: KLOTZ + DABELER · Hohenstaufenstr. 27 · Frankfurt

Außerdem an diesem Abend: Eröffnung der Ausstellung »INTERNA III – Aufzeichnung Frankfurt am Main / Kraków« mit Ola Bielas, Róza Janiszewska, Karolina Kowalska, Maria Loboda, Denise Mawila, Anna Ostoya, Judith Raum

Wir freuen uns, Sie zur Ausstellungseröffnung »Aufzeichnung« am Freitag, den 14.12.2007, 19.00 – 22.00 Uhr im ATELIERFRANKFURT in der Hohenstaufenstrasse 13-25, begrüßen zu dürfen. Die Ausstellung findet im Rahmen von INTERNA statt, einer Gastkuratorenreihe von Katja Schroeder

Ausstellungsdauer: 15.12.-23.12.2007 & 03.01.-10.02.2008
Vernissage: 14.12.2007, 19.00-22.00 Uhr
Öffnungszeiten: Do & Fr 17.00 – 20.00 Uhr & Sa 15.00 – 18.00 Uhr