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Gregor

John Peel

Für viele ist er die Galionsfigur der europäischen Radiolandschaft. Ein geschätztes Universum an Platten macht ihn zudem zu einem wandelnden Lexikon absonderlicher Stimmen und Klänge.

»In seinem Haus (und einigen Lagerschuppen rundherum) hat er in den vergangenen Jahrzehnten Tonnen und Abertonnen von Schallplatten aller Art angehäuft, hauptsächlich Vinyl, wenngleich das CD-Format, dem er sich lange widersetzt hat, auch in dieser Sammlung allmählich aufholt. Größtenteils penibel sortiert — alphabetisch und chronologisch, nicht etwa nach Genres —, lagert hier die komplette Geschichte der hörenswerten Popmusik, von 1900 bis heute morgen.«

Trotzdem ist John Peel ein Mythos, über den bisher nicht viel mehr bekannt ist als seine zweistündige Sendung auf BBC. Zeit-Autor Jürgen von Rutenberg hat den wichtigsten Mentor renitenter Underground-Kultur anlässlich seines 65. Geburtstags interviewt, in dem sich Peel zu Kommentaren wie diesen hat hinreißen lassen:

»Ich kann verstehen, dass die Leute in unsicheren Zeiten nach Stabilität suchen. Wenn sie die im Mainstream der Popkultur finden, ist das für sie sicherlich besser als nichts. Das Resultat ist allerdings eine ziemlich statische Kultur.« … Deren Resultat wiederum eine umso dynamischere Gegenkultur ist.

Lesenswerter Artikel. Auf der Website von BBC Radio 1 ist sein Programm jeweils eine Woche lang zu hören.

Albumcoverdesign

»Sound & Projektion – Albumcoverdesign« titelt die Groove in ihrer August/September-Ausgabe. Ein Sonderteil widmet sich der Gestaltung von Schallplatten- und CD-Covern. Adrian Shaugnessy, englischer Autor und ehemaliger Kreativdirektor der Designfirma Intro, gibt dort einen Überblick über aktuelle Designarbeiten.

Folkrock

Mal eben das beste Line-Up seit 27 Jahren hingelegt: Folkore im Garten im Schlosspark Freudenberg. Mit dabei: Tomte, Fehlfarben, Mediengruppe Telekommander, Von Spar, Boxhamsters, Sam Ragga Band u.v.m.

Laut Beschluss der Stadt Wiesbaden wird das Festival zum letzten Mal vom Sozialdezernat veranstaltet. Was also wird aus dem Fest? Die öffentliche Diskussion findet am Sonntag, 29. August um 18:00 Uhr in der Schlachthof-Area statt. Protest gegen den Beschluss ausdrücklich erwünscht!

Folklore im Garten – Freitag, 27.08 – Sonntag, 29.08 – Schlosspark Wiesbaden-Freudenberg

Songs to the Siren

Leider ist sie ins Wasser gefallen, die Auferstehungsfeier des Kofferradios. Die Wiese war nass, sintflutartige Regenfälle, Weltuntergangsstimmmung. Die Silhouette der Stadt, ihre Licht- und Schattenspiele, die Hochhäuser im Black-Metal-Kostüm – all das hatte die Anmut einer Tim-Burton-Verfilmung. Die Lage war alles andere als laid back. Die Polizei war an diesem Abend trotzdem unterwegs, zumindest erklangen ihre Sirenen überall im Raum. Amerikansiche Polizeisirenen, diese funky Dinger, die man aus den TV-Serien kennt. Eine Stunde lang, von sieben bis acht Uhr. Das Energiezentrum des auf- und absteigenden Tons fand sich allerdings nicht im Frequenzbereich der Polizei. Die Sirenen waren das Soundmotiv zum Wiesenfest, gesendet aus der Trockenzelle eines regionalen Radio-Confærenciers — Fortsetzung folgt.

Playlist vom 12.08.2004 – Radio X – Thema: Songs to the Siren…
01. KRS One – Sound of da police (Jive)
02. Dizzee Rascal – Sittin‘ here (XL Recodings)
03. Ice Cube – Fuck Tha Police (Virgin)
04. Body Count – Body Count’s in the house (Sire Records/Warner)
05. Prefuse 73 – Altoid Addiction [interlude] (Warp)
06 The James Taylor Quartett – Theme from Starsky & Hutch
07. Kimya Dawson – Everything’s alright (Rough Trade)
08. Relaxed Muscle – Muscle Music (Rough Trade)
09. Dempsey – ODB on the run (Output Recordings)
10. Poison Idea – The badge (Vinyl Solution/American Leather Records)
11. Tim Buckley – Song to sirens (Rhin/Mesa/Bluemoon Records)
12. NWA feat. Ice Cube – Fuck Tha Police (Virgin)

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