Punkrock
Was haben Wackelpudding und Headbanging miteinander zu tun?
Was haben Wackelpudding und Headbanging miteinander zu tun?
An der Destruktion des klassischen Superstars arbeitet sich der sechsminütige Dokumentarfilm »comme un pacha« ab. Auf der Suche nach den Wurzeln des ehemaligen französischen Nationaltorhüters Fabien Barthez (im Moment die Nummer 2 hinter Grægory Coupet) begibt sich sein deutsches Double an den Fuß der Pyrenäen. Mit frisch geschorener Glatze und stillosem Physiker-Bärtchen schlittert er von einer groteseken Situation in die nächste – bis er schließlich im Büro eines lokalen Zeitungsredakteurs landet. Nun haben auch 11 Freunde davon gehört…

Der Antistar in Siegerpose
Wer hundert Mal hintereinander das Wort »Machtdose« vor sich hin nuschelt, wird mit der Zeit sogar eine gewisse Sprachmelodie erkennen. Für alle anderen ist und bleibt das Wort Unwort und Kantenschläger. Herr Vogt (Re:Jazz, Seelenbande, hingeschiedenes MD-Mitglied) hat einmal bemerkt, das Wort erinnere eher an skurrile Sado-Maso-Praktiken. Nicht gerade das, was man unter »catchy« versteht. Sinn macht das Wort zudem auch nicht. Das Net-Lexikon gibt bekannt: Leider gibt es keine Ergebnisse zum Suchbegriff: »machtdose«. Was also verbirgt sich hinter diesem Wort?
Hinter Machtdose steckt einiges mehr als nur der Ideenreichtum eines einfallsreichen Wortes. Hinter den Kulissen der Sendung »Machtdose« steht […] eine grandiose Schöpfungsgeschichte: »Ein Freund der Familie, ein Typ aus Barcelona, bewahrte alle seine Ausgehutensilien (Pariser, Gras, Geld, u.v.m.; Anm. des Verfassers) in einer Dose auf. Der deutschen Sprache nicht sehr mächtig, sagte er, die Dose verleihe ihm Macht und nannte sie – die Machtdose« […]. Nach einer durchzechten, mediterranen Nacht wurde der Name sozusagen aus Barcelona nach Deutschland exportiert. Der tiefere Sinn des Wortes bleibe bis auf weiteres »ein großes Rätsel« (Patrizia Frank, Rüsselsheimer Echo vom 24. März 2003)
Dieses verdammte Jahrzehnt: Alles ist »Style«. Die Säulendeko am ehemaligen Portikus folgt dieser These eindrucksvoll, wie der Künstler ganz unverblümt eingesteht. Ein Jammer!

Marc Bijl, Portikus 2002
Lügenmärchen: Wer weiß heute schon noch, was stimmt. Das Museum of Hoaxes hebt die Grenze zwischen Einbildungskraft und Wirklichkeit auf. Der Realitätsverlust packt uns alle, wetten?
Akroe kümmern sich um schöne Cover, gute Einfälle und sonderbare Plakate in ungewöhnlicher Umgebung. Good Taste!