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Gregor

De:Bug und Radio

Das verpatzte Radio-Special der Spex aus dem letzten Jahr galt für viele als vertane Chance, die deutsche Radiolandschaft mit ihren Vor- und Nachteilen sachkundig darzustellen. Und da Specials dieser Art nicht vom Himmel fallen, befand unsereins, dass der Vierzehnseiter vorerst wahrscheinlich (zumindest aber in diesem Jahrzehnt) die letzte Zustandsbeschreibung dieser Art bleiben wird. Neben einem umfangreichen wie überflüssigen Artikel über Formatradios ging’s um Themen wie Sport und Hörspiele, so dass geradezu verschwenderisch am Thema vorbei geschrieben wurde. Mit Popkultur hatte das – bis auf wenige Ausnahmen – wenig zu tun.
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YOT – Fanzine

Hinter YOT verstecken sich Planer, Sender und Schwärmer, die exakt jenen Geschmack unter Vertrag haben, der sich auch auf diesen Seiten entdecken lässt. YOT ist vor allem jedoch Fanzine, einmal in Druckerschwärze getaucht und für den täglichen Gebrauch auf der Toilette zu verwenden, zudem gibt’s YOT aber auch verbraucherfreundlich als PDF-Download für den Rechner. Dabei pendeln die Themen irgendwo zwischen Zeitgeist und Nachwort. Aufpolliert mit Serviceticker, Nerdism-Schreibe und Beobachtungen zur Popkultur, vertrauen die Macher voll und ganz auf Fanzine-Dogmen. Die Inhaltsangabe der Feb+März-Ausgabe liest sich wie folgt: Street Art in Nürnberg – ISO 68 – AGF – Mediengruppe Telekommander – Enduro – Kevin Blechdom u.v.m. Sehr sympathische Angelegenheit und erfreulich arglos.

Le sosie de Barthez tourne au pays de Fabien

An der Destruktion des klassischen Superstars arbeitet sich der sechsminütige Dokumentarfilm »comme un pacha« ab. Auf der Suche nach den Wurzeln des ehemaligen französischen Nationaltorhüters Fabien Barthez (im Moment die Nummer 2 hinter Grægory Coupet) begibt sich sein deutsches Double an den Fuß der Pyrenäen. Mit frisch geschorener Glatze und stillosem Physiker-Bärtchen schlittert er von einer groteseken Situation in die nächste – bis er schließlich im Büro eines lokalen Zeitungsredakteurs landet. Nun haben auch 11 Freunde davon gehört…


Der Antistar in Siegerpose

Was ist eigentlich eine Machtdose?

Wer hundert Mal hintereinander das Wort »Machtdose« vor sich hin nuschelt, wird mit der Zeit sogar eine gewisse Sprachmelodie erkennen. Für alle anderen ist und bleibt das Wort Unwort und Kantenschläger. Herr Vogt (Re:Jazz, Seelenbande, hingeschiedenes MD-Mitglied) hat einmal bemerkt, das Wort erinnere eher an skurrile Sado-Maso-Praktiken. Nicht gerade das, was man unter »catchy« versteht. Sinn macht das Wort zudem auch nicht. Das Net-Lexikon gibt bekannt: Leider gibt es keine Ergebnisse zum Suchbegriff: »machtdose«. Was also verbirgt sich hinter diesem Wort?

Hinter Machtdose steckt einiges mehr als nur der Ideenreichtum eines einfallsreichen Wortes. Hinter den Kulissen der Sendung »Machtdose« steht […] eine grandiose Schöpfungsgeschichte: »Ein Freund der Familie, ein Typ aus Barcelona, bewahrte alle seine Ausgehutensilien (Pariser, Gras, Geld, u.v.m.; Anm. des Verfassers) in einer Dose auf. Der deutschen Sprache nicht sehr mächtig, sagte er, die Dose verleihe ihm Macht und nannte sie – die Machtdose« […]. Nach einer durchzechten, mediterranen Nacht wurde der Name sozusagen aus Barcelona nach Deutschland exportiert. Der tiefere Sinn des Wortes bleibe bis auf weiteres »ein großes Rätsel« (Patrizia Frank, Rüsselsheimer Echo vom 24. März 2003)

 

Resist

Dieses verdammte Jahrzehnt: Alles ist »Style«. Die Säulendeko am ehemaligen Portikus folgt dieser These eindrucksvoll, wie der Künstler ganz unverblümt eingesteht. Ein Jammer!


Marc Bijl, Portikus 2002