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Gregor

Flammend‘ Herz

Hellauf begeistert war ich von der 90-minütigen Dokumentation Flammend‘ Herz, die ab Herbst voraussichtlich in den deutschen Kinos anläuft. Klarer Festival-Highlight, wenngleich meine Berlinale-Bilanz gerade mal fünf Filme aufweist. Was hab‘ ich mich gefreut, als der Film am Ende sogar die Sektion »Perspektive Deutsches Kino« gewann. Drei ganz und gar kopfagile Neunziger stellen ihren Tattoo-Park zur Schau — und verlieren sich dabei ganz unverblümt in einem sehr amüsanten Anekdotenreigen. Lobenswert auch die Kameraarbeit: Der sorgfältige Blick entlang der Hautlandschaft schenkt den Altersfalten der Herren zu jeder Zeit Schönheit und Respekt. In Flammend Herz‘ geht’s um Leidenschaft; dass aus dem Farbstich versehentlich eine Modeerscheinung wurde, kümmert den Film zurecht wenig. Überdies erfährt der Betrachter allerlei über die älteste Tätowierstube Hamburgs. Merken!

Die Fotos sind dem Bildband »BilderbuchMenschen – Tätowierte Passionen 1878 – 1952« entnommen (Hrsg. Memoria Pulp, Berlin, 2002), portraitiert und fotografiert von Herbert Hoffmann, Tätowierer und Hauptdarsteller des Films.

(mehr unter Ronsens)

Hafen 2

Sehr vielversprechend! Am Freitag öffnet das Hafen 2 erstmals seine Pforten. Der ehemalige Lokschuppen der Hafenbahn wird zukünftig als kulturelle Mehrzweckhalle genutzt.

Das Gebäude ist von 1956 und diente bis vor einiger Zeit den beiden Lokomotiven der Hafenbetriebe als nächtliche Ruhestätte und Reparatur-Ort. Als Güter immer weniger auf Schienen verfrachtet wurden, verkaufte man die Loks nach Italien. Eine ist irgendwo in den Dolomiten, die andere in Sizilien. Vielleicht machen wir uns eines Tages auf die Suche nach ihnen. Bis dahin haben wir folgendes vor, und dafür brauchen wir dich als Konsument und Akteurzitat

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MP3 to Vinyl

Ihr schickt eure Lieblings-MP3-Files per Mausklick zu Duophonic und erhaltet ein wenig später eure eigene Langspielplatte. Die ungewöhnliche Format-Konvertierung gelingt am besten mit Downloads oberhalb der 256Kbit/s. Wer den digitalen Speichermedien nach wie vor misstraut, kann sich aus allen erdenklichen Sounds und Schnipseln relativ kostengünstig ein kreisrundes Stück PVC anfertigen lassen, das seine hohe Lebensdauer bereits unter Beweis gestellt hat. Für alle anderen gilt: Kult!

Thiruvananthapuram im GOTO

Eigentlich immer einen Besuch wert ist das GOTO, die GalerieBar für japanische POP-Kultur. Am Donnerstag, 19.02.2004, zeigt Namæ Leonhard-Vaughn (INFRACom!) eine Fotoserie, die während seiner Indien-Reise entstanden ist.

Nicht nur die exotischen und farbenprächtigen Bildmotive begeistern, vielmehr gelingt es Namæ durch die eigenartige Zusammenstellung der Bildkombinationen eine Stimmung heraufzubeschwören, als wäre der Betrachter gerade selbst auf einer der Strassen in Kerala. Unwillkürlich duftet es nach Curry, Cardamom und Tee.


Thiruvananthapuram
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Vernissage: Donnerstag, 19.02.2004 – ab 19.00 Uhr – Weserstrasse 14 – Musik von Indian Vibes + Jan Hagenkötter (INFRACom!)

Blockparty

Ohne Zweifel besitzt dieser Ghettoblaster noch ein Tapedeck. Das Ungetüm fand in den Anfängen der 70er Jahre bevorzugt seinen Einsatz auf so genannten Blockpartys, Kränzchen, die von Rap-Musikern in Schulen und Parks abgehalten wurden. Vgl. dazu auch das Boombox Museum.


Blockparty Heute

Rewika Records

Bis Dezember noch ist das Wiesbadener Label Rewika Records Fünf und so wie’s ausschaut, wird es noch ein paar Jahre weiter gehen. 33 Releases stehen zu Buche, der Stammbaum ist gepflanzt, die Struktur gelegt. Mit Berlin fand man vor zwei Jahren die geeignete Stadt, um die beherzten Anliegen noch umtriebiger voranzutreiben. Seither hält Markus Göres in Wiesbaden die Fahnen hoch, Max Zerrahn nutzt den Ostwind. Die jährliche Wiederkehr des Geburtstags wurde auf Drängen der Machtdose nun auch im Radio gefeiert. Gaststar: Markus Göres!
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