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Film

Flammend‘ Herz

Hellauf begeistert war ich von der 90-minütigen Dokumentation Flammend‘ Herz, die ab Herbst voraussichtlich in den deutschen Kinos anläuft. Klarer Festival-Highlight, wenngleich meine Berlinale-Bilanz gerade mal fünf Filme aufweist. Was hab‘ ich mich gefreut, als der Film am Ende sogar die Sektion »Perspektive Deutsches Kino« gewann. Drei ganz und gar kopfagile Neunziger stellen ihren Tattoo-Park zur Schau — und verlieren sich dabei ganz unverblümt in einem sehr amüsanten Anekdotenreigen. Lobenswert auch die Kameraarbeit: Der sorgfältige Blick entlang der Hautlandschaft schenkt den Altersfalten der Herren zu jeder Zeit Schönheit und Respekt. In Flammend Herz‘ geht’s um Leidenschaft; dass aus dem Farbstich versehentlich eine Modeerscheinung wurde, kümmert den Film zurecht wenig. Überdies erfährt der Betrachter allerlei über die älteste Tätowierstube Hamburgs. Merken!

Die Fotos sind dem Bildband »BilderbuchMenschen – Tätowierte Passionen 1878 – 1952« entnommen (Hrsg. Memoria Pulp, Berlin, 2002), portraitiert und fotografiert von Herbert Hoffmann, Tätowierer und Hauptdarsteller des Films.

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Legendenbildung

Viele lange Winterabende könnte man damit verbringen, über den Artikel von THOMAS ASSHEUER zu diskutieren. Was hier bisher nur rudimentär und ohne große Sachkenntnis angeschnitten wurde, bekommt in den Worten des Autors die Größe eines Bildungskanals. Im aktuellen Dossier der Zeit (03/2004) verteilt der Autor Kopfnüsse en masse. Zu unserer laufenden Diskussion passt insbesondere Teil 3 seiner lesenswerten Legenden-Trilogie:

Legende Nummer drei: ARD und ZDF sind ein Hort von Bildung und Kultur.

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Filmpremiere »Ball of Fame«

Wer Lehrfilme mag, sollte dem Film »Ball of Fame« zehn Minuten seines Lebens schenken. Schnittiges Einlochen nebst pfeilschnellen Ballläufen und fachkundiger Balllehre bringt neben guter Laune rudimentäre Sachkenntnisse, die aus der Freizeitvergnügung eine schimmernde Wissenschaft machen.

Aus dem Inhalt: Minigolfer geben sich längst nicht so distinguiert wie die Golfszene, pflegen aber ähnliche und doch ganz andere Rituale. Im Zentrum ihrer taktischen Überlegungen steht der Ball. Vom »Turbo 7« zum »Euro 01« über den »Deutschmann 83« — Hauptsache, die Bälle sind rund. Eine innige körperliche Beziehung zu den Kugeln des Ruhms ist notwendig, damit der perfekte Schlag zum As gelingen kann. Kurzfilm über die Leidenschaft des Minigolfens von Gregor Maria Schubert.

Regie: Gregor Maria Schubert
Regieassistenz: Sylvie Hohlbaum
Kamera: Artur Wieloch, Mark Liedtke, Sylvie Hohlbaum
Schnitt: Markus Fronhöfer, Mark Liedtke
Grafik: Till Hopstock, David Borchers
Musik: P0RN0HEFT
Hochschule für Gestaltung Offenbach & GMS Films 2003

Datum 12.12.2003 – Einlass 20.00 Uhr im Royal Kino – Schäfergasse/Zeil – nähe Konstablerwache in Frankfurt am Main.
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Get Up Stand Up

Müsste viele interessieren: eine 6-teilige Doku reflektiert die Gechichte der Auflehnung in der Popmusik im Kampf um eine bessere Welt. Heute zeigt Arte Teil 1 & 2.

(1): We Shall Overcome – Der erste Beitrag geht zurück an den Beginn des letzten Jahrhunderts und zeigt, welche Rolle die Musik im Laufe der Zeit im Kampf für Menschenrechte eingenommen hat. Die Stationen reichen von den blutigen Schlachten der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung (Joe Hill) über die Bürgerrechtsbewegung und den Marsch auf Washington (Martin Luther King) bis zum Kampf gegen Apartheid („Free Nelson Mandela“) und für Bürger- und Menschenrechte der Ureinwohner Amerikas und der Menschen in Tibet.

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