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Politik

Die ausgesaugte Klasse

Die Diskussion über die Abschaffung der Künstlersozialkasse ist so alt wie die über die unappetitliche Wahrheit von McDonalds. Wir sollten sie dennoch nicht außer Acht lassen. Denn die Abschaffung von Sozialleistungen war nie einfacher als heute. Die deutsche Wirtschaft sehnt einmal mehr das Ende der KSK herbei, trotzdem sie seit Jahren von »ihren« Künstlern profitiert. Andreas Zielcke hat sich für die Süddeutsche mit dem Thema auseinandergesetzt (kein Link mehr wg. LSR – Edit Roland).

Zwischen Programm und Offenheit

Zustimmung: »Keine Stadt wird gut, wenn die Aufgabe, die sie zu erfüllen hat, nicht klar und klug formuliert ist, mit anderen Worten: wenn ihr Programm nicht stimmt. Ein Programm, das nur oder überwiegend Wohnungen vorsieht, erzeugt Schlafghettos, die tagsüber fast immer trostlos daliegen. Ein Programm, das nur oder überwiegend Büros vorschreibt, erzeugt Arbeitsstädte, die nach Feierabend aussterben.«

In den vergangenen Jahren ist viel in Frankfurt gebaut worden, schön und auf anständigem Niveau, mit HQ aus der Baustoffsammlung, kreativer Architektur, teuer natürlich und für Wohlhabende gemacht, und immer habe ich mich gefragt: Wo bleibt hier eigentlich das Leben, die Gemeinschaft, die Gemütlichkeit? In diesen beeindruckend trostlosen Schluchten, wie sie exemplarisch auf der Sonnemannstraße oder im Europaviertel entstanden sind.

Prof. Dr. Vittorio Magnago Lampugnani hat in seinem Artikel »Kritische Gedanken zur Stadtplanung – Zwischen Programm und Offenheit« für die Neue Zürcher Zeitung ein paar sehr wichtige Gedanken zusammengetragen. Für den Städtebau im Allgemeinen. Auf Frankfurt übertragen heißt das: Das Programm stimmt nicht.

Harte Zeiten für Abzocker und Abmahnanwälte

Gute Nachrichten: Die Bundesregierung hat sich auf ein Gesetz geeinigt, das uns vor Massenabmahnungen bei Urheberrechtsverletzungen schützen soll. Anwälte dürfen zukünftig privaten Internetnutzern, die zum ersten Mal eine Urheberrechtsverletzung begehen, für die Abmahnung maximal eine Gebühr in Höhe von 155,30 Euro in Rechnung stellen. Zudem muss in der Abmahnung detailliert aufgelistet sein, wie der konkrete Internetanschluss ermittelt worden sei. Hoffentlich ist das das Ende dieses Randberufs.

»Harte Zeiten für Abzocker und Abmahnanwälte« von Daniela Kuhr (Süddeutsche.de vom 29. Januar 2013 Kein Link mehr wg. LSR – Edit Roland)

Warum in Deutschland die meisten Musikvideos gesperrt sind

»Zitat mit Link zu Opendatacity (entfernt wg LSR – Edit Roland)« Herrlich, allein der Klang dieser Worte! Das ist mal eine Headline! Und ja, es ist wohl so. Hinter all diesen Streitigkeiten steckt ein System, das man nicht verstehen will und jauchzt nach einer Lösung. Derweil: die GEMA – immer tiefer drin im Schlamassel.

»Warum in Deutschland die meisten Musikvideos gesperrt sind« von Jannis Brühl (Süddeutsche.de vom 28. Januar 2013 – Link entfernt wg. LSR – Edit Roland)

Diskussion „Remixkultur – wem gehört das Wissen?“

Kollege Andreas vom sowieso mal zu empfehlenden Klangboot, der zugleich auch für das Goethe Institut Russland tätig ist, weist uns auf folgende Aufzeichnung einer dort am 27.10.12 stattgefundenen Veranstaltung „Remixkultur – wem gehört das Wissen?“ hin, in der u. a. Matthias Spielkamp von irights.info ins Thema einführt und schon allein deshalb kann man sich das anhören, wenn man mal was über die Basics zur Geschichte des Urheberrechts usw. erfahren möchte. Die Diskussion selbst schaue/höre ich mir gerade selber an, hier das Video:

Die Gema und die neue Sachlichkeit

In sechs deutschen Städten wird heute gegen die bevorstehende Tarifreform der Gema demonstriert. Die Stimmung ist auf beiden Seiten gereizt und nicht immer wird sachlich miteinander geredet. Allein: In der Debattenkultur der Gegenwart ist der (ungefragte) Kommentar so alltäglich ist wie Autofahren und gute Filter, der Verstand beispielsweise, müssen heutzutage anders Arbeiten als zu den seligen Monopolzeiten der Printjahrzehnte. In einer Welt also, in der jeder seinen Senf dazu geben darf, sollten wenigstens die Entscheidungsträger sachlich bleiben. Dass kurz vor der Demonstration die Debatte eskaliert, geht also alleine auf die Kappe der GEMA-Vereinsspitze, die bezahlte Schreiber in Extraschichten (»erweitertes Backup-Team«) engagiert hat, um in sozialen Netzwerken gegen die Kritik an der Tarifreform »anzuschreiben« (siehe Rundbrief vom 03.09.12) und auch sonst ein fragwürdiges Demokratieverständnis an den Tag legt. Mehr Details dazu gibt’s in der De:Bug: GEMA vs. Clubs die Dritte.

Gute Aussichten also für jene, die sich derzeit mit Alternativen auseinandersetzen, die Cultural Commons Collecting Society beispielsweise: »Die C3S ist eine gemeinschaftliche Initiative mit Künstlern und für Künstler, eine neue und richtungsweisende europäische Verwertungsgesellschaft zu gründen.« Mehr dazu hier.

Ob Prince Valium GEMA-Mitglied ist, weiß der Geier. Herrlich unsachlich: Ich scheiß auf die Gema. Kann mir bitte jemand den Ort nennen, wo dieser Akzent gesprochen wird!

Die Kamera als Waffe

Der Reuters-Fotograf Goran Tomasevic hat in Aleppo ein Foto gemacht, das uns vielleicht als Sinnbild des Krieges in Syrien im Gedächtnis bleiben wird. Eine Bildanalyse von Karen Krüger. [Link entfernt wg. LSR – Edit roland]