a micro intervention in the cinema space
Ursprünglich sah der Plan vor, kurze Clips in die Werbeblocks der Kinos zu schleusen — an den hiesigen Programmmanagern vorbei. Den Vorführer bestechen, ihm eine Kopie unterjubeln, die der dann ins laufende Programm aufnimmt. Dass die Clips meist politisch sind, versteht sich von alleine. Ziel der Aktion ist es, ein Bild zu entwerfen, das zu den normalerweise gezeigten linearen Geschichten der Werbebotschaften gegenläufig und relativierend wirkt. Mittlerweile laufen die Clips ganz offiziell in Berlin, London und L.A. sowie in diversen Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz — ganz wie es der Zufall so will. Die A-Clips gibt’s aber auch im Netz.

Man kann ja mal langsam über die musikalischen Highlights des Jahres nachdenken. Da fällt mir sofort Chronomad ein. »Sokut« heißt der erste Longplay des Münchners, der unter Mithilfe der Acher-Brüder (Sampler, Drums, Keyboards) und Johannes Enders (Saxofon) entstanden ist. Schon beachtlich, wie selbstsicher und stilbewusst Saam Schlamminger auch diesmal persische Schlaginstrumente seiner herkömmlichen Bestimmung entreißt und elektronisch modifiziert. Als Wandler zwischen mindestens drei Welten versteht sich Schlamminger ohnehin. Da ihm zudem nichts und niemand fremd ist, versprüht seine bunte Kreuzung die Homogenität einer Nebelbank, die der Morgensonne strotzt. »Sokut« beruhigt und so will es die Übersetzung, um mich herum wird alles ganz leise. Le trés trés bien.