Matthew Herbert – Plat du jour
Kennt eigentlich schon jeder die neue (7/2005) Platte von Matthew Herbert? Plat du jour heißt sie, Food Sounds enthält sie, eingespielt von dem wahrscheinlich größten Orchester der Welt: 24.000 Küken hat’s da drauf, Neugeborene, die kurz vor den Aufnahmen zur Welt gekommen sind. Das ist aber noch längst nicht alles. 30.000 werdende Brathähnchen und 40 glückliche Freilandhühner tragen ebenfalls ihren Teil zum Gelingen von »The life of a modern industrialised chicken« bei. Natürlich erschließt sich nur schwer, wer und was da wie klingt. Deshalb ist es ratsam, die Gebrauchsanweisung zu studieren, die Matthew Herbert dem Audiomaterial beigelegt hat. Dort erfahren wir, dass eins der glücklichen Hühner während seiner Field Recordings um’s Leben gekommen ist, getötet, um im Warenkorb eines Wochenmarktes zu landen. Die Percussion-Sektion (Leo Taylor) verarbeitet in diesem Track gängige Verpackungsmaterialien: Eierkartons, Eierbecher und die Schalen von 12 Bio-Eiern bilden die Grundlage für den Rhythmus des Tracks, die Schlegel der »Drums« werden durch Essstäbchen ersetzt. Und die Bassline ist das Piepsen eines runtergepitchten Kükens. Ein Narr, wer glaubt, dass hätte keinen Groove (was nicht für jedes Lied auf dem Album gilt).
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