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Gregor

Plus/Minus + Ebo Taylor

Die eine Hälfte von euch geht kommenden Samstag schön brav zu +/- (New York) – die Rockfraktion nämlich – und die andere Hälfte zu Ebo Taylor – die Afrobeat-Maniacs. Für beide Fankurven steht ein Highlight auf dem Spiel bzw. Programm. Ich selbst würde mich gerne teilen, tendiere aber mehr zu Ebo Taylor. Die Africa Delay Party am Schwedlersee verspricht ein absolutes Highlight zu werden. Behauptet nicht nur der Flyertext. Der ghanaische Komponist, Arrangeur und Musiker Ebo Taylor wird erstmals in Europa auf einer Bühne stehen – gemeinsam mit Künstlern der Afrobeat Academy. Meinetwegen können die Temperaturen am Wochenende auf 10 Grad sinken, dem Abend wird das nicht schaden. Auf MySpace heißt es: »Ebo Taylors erster Deutschland-Besuch in seiner rund 60-jährigen Karriere hat in Europas Afro-Musikszene solch eine Begeisterungswelle ausgelöst, dass selbst der kaum weniger legendäre Gitarrist Oghene Kologbo von Fela Kuti & Africa 70 eigens aus Paris anreisen wird, um mit Ebo Taylor am Schwedlersee zu spielen.« Und weiter: »Der Ausnahmegitarrist gilt als einer der bedeutendsten Highlife-, Afrobeat- und Jazz-Komponisten Ghanas. Zwischen 1962-1965 studierte er zusammen mit seinem Freund Fela Kuti an der renommierten Eric Guilder School of Music in London. In den 50er und 60er Jahren hatte er bereits als Kopf der Stargazers Dance Band und Broadway Band für Aufsehen gesorgt. In den frühen 70er Jahren leitete er dann die vermutlich bekannteste „Big Band“ Ghanas, die Uhuru Band (später „Uhurus“) und prägte so den Highlife.« More Information: Analog Africa.

AFRICADELAY presents EBO TAYLOR
Samstag, 18.07.09 · Eintritt 19 Uhr
Schwedlersee · Osthafen Frankfurt

+/- {Plus/Minus} spielen leichtfüßigen und dynamischen Indierockpop, gekrönt von einer Stimme, die ganz einfach süchtig macht. Bereits seit drei Alben und zwei EPs kombiniert die Band aus New York elektronische Elemente und Samples mit den Standards einer Gitarrenband und sind trotz intelligentem Songwriting und hochkomplexer Arrangements unglaublich eingängig. +/- {Plus/Minus} können wohl keine Wale, doch dafür einen miesen Tag oder gar eine deprimierende Zeit retten. Die Welt wird ein bisschen besser. Diese Band kann schön überraschen, mit verwegenen Rhythmuskonstruktionen, tollen Melodien, netten Worten und Refrains für uneingeschränktes Wohlbehagen.

Listen: www.plusmin.us und www.myspace.com/plusminusband

Plus/Minus · Samstag, 18.07.09 · Hafen2 · Offenbach · Beginn: 22 Uhr

The Shaman Suit

Liegt schon etwas länger in meinem »TEMPORÄR-Ordner«, begeistert mich aber ewig gleich aufs Neue: »The Shaman Suit« von Nadine Byrne.

The Shaman Suit by Nadine Byrne

Nadine Byrne, born 1985 in Stockholm, Sweden. Get more of her work from her homepage.

Pixel Spout

Street Art in East Village, New York City. Visit Pixel Spout at Flickr, originally uploaded by JulianBleeckr.

Pixel Spout by JulianBleecker

Noch viel cooler: Michael Jackson’s Moonwalker im Sega-Genesis-Style, 16-Bit-Konsole aus dem Jahr 1990. Vor allem der 6-Kanal 8-Bit Soundchip macht richtig Party. MIDI-sierte Jackson-Hits am laufenden Band. Die Handlung: Jacko befreit Kinder aus den Händen von Mr. Big. Die komplette Story gibt’s hier: »Pixel-Jacko: Videogames mit dem King of Pop«.

Mesu Kasumai – Beep it

(Related Link)

Kananana

Under the gleaming, lifeless sprawl of an alien Dystopia, a desperate top-secret experiment is taking place. A machine is built to travel beyond the depths of space and time. It finds a primitive dimension and a planet whose inhabitants seem to have been expecting it…


The Emperor Machine – »Kananana«

Written and Directed by: Cassiano Prado
Music by: The Emperor Machine (MySpace) / AndyY Meecham
Label: DC Recordings

Die Ideen der anderen

Künstler, Konsumenten und die Musikbranche. Die in den Medien geführte Debatte über Internet-Piraterie, diesmal mit einem interessanten Beitrag im Tagesspiegel: »Die Ideen der anderen – Internet-Piraten gegen Copyright-Magnaten: kleine Einführung in die Ideologie des digitalen Freibeutertums« von Jens Mühling

[…] Zwei Fronten stehen sich gegenüber. Auf der einen Seite: Musikkonzerne, Filmstudios, Verlage und andere Unternehmen, die ihr Geld […] mit den Ideen anderer Menschen verdienen. Auf der anderen Seite: Millionen von Internetnutzern, die dieses Geschäftsmodell systematisch untergraben. Es ist ein asymmetrischer, unübersichtlicher Krieg. Ausgelöst hat ihn ein technologischer Entwicklungssprung, der den Unterhaltungskonzernen zunächst als Königsweg der Profitmaximierung erscheinen musste: die Digitalisierung. Sie hat es ermöglicht, Kulturerzeugnisse mit minimalem Kostenaufwand in verkaufsfähige Einheiten zu stückeln, sie unbegrenzt zu vervielfältigen und ohne herkömmliche Logistik rund um den Erdball zu verteilen. Die Unterhaltungsindustrie hat die Entwicklung dieser Technologie vorangetrieben – und sich damit ihr eigenes Grab geschaufelt.

Inzwischen nämlich stellt sich die Frage, wer eigentlich eine Industrie braucht, deren Produktionsleistung jeder Laptop beherrscht. Ist das Rohmaterial eines Kulturerzeugnisses erst einmal in Umlauf gebracht, kann es heute jeder Internetnutzer am Computer in ein konsumfähiges Produkt verwandeln. Wenn sich aber der industrielle Arbeitsaufwand der Verteilung und Vervielfältigung auf wenige Mausklicks beschränkt – warum soll dann der Konsument Geld für eine Leistung bezahlen, die er selbst erbringen kann? Mag dem einen oder anderen Internetpiraten unwohl beim Gedanken an die Künstler sein, die hinter dem Kulturprodukt stehen, so ist ihm die Daseinsberechtigung einer kulturveräußernden Industrie kaum zu vermitteln.

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 30.06.2009)