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Gregor

Best Videos 2008

Das Zusammenspiel von guter Musik und TV brach vor geraumer Zeit ein, »MTV had become boring« usw. Die Folgen sind wahrscheinlich jedem in Erinnerung geblieben. Der Musikclip lag am Boden. Tot. Kurz davor zumindest und aus dem Fernsehen verbannt. Mit der explosionsartigen Vermehrung von Blogs wuchs dann allmählich wieder die Verbreitung von Clips. Krisenbewältigung nach guter alter DIY-Manier, simpel und effektiv dank verstehbarer Software. Die vor ein paar Jahren einsetzende Revolutionierung der Reproduktionstechnologien im Internet stellte erstmal die Weichen für diese doch sehr ungeplante Wiedergeburt. Als richtungweisender Geburtshelfer erwiesen sich dabei alsbald die so genannten »Codes«, HTML-Chiffren, die es ermöglichten, Clips per copy and paste auf der eigenen Seite einzubetten und u.U. redaktionell zu begleiten (siehe dazu auch Mensch – Maschine – Stars bzw. Superhelden). Seither sind YouTube, Google Video, Vimeo und MySpace die federführende Direktion, wenn es um die Popularisierung von Musikclips via Internet geht. Auf die Profitabilitätskrise der Musikbranche, die im Internet den Markt von Morgen hätte wittern können, ist dieses Entwicklung erfreulicherweise nicht zurückzuführen und die nachlassenden Qualitätsstandards hat auch niemand weiter gestört, das Flash-Geflacker und die lange, unerträgliche Verzögerung beim Abspielen beispielsweise. YouTube und Co. garantieren ein qualitativ hochwertiges Programm zum Nulltarif, sofern die Rechteinhaber mitspielen (bis heute nicht verstanden: »This video has been removed by the user«). Im Internet bekommt man all das zu sehen, was aus den Musikkanälen verbannt wurde und dem Ringtone und anderen promotional Tools zum Opfer fiel. Ob Sonic Youths’ »Dirty Boots« (watch and enjoy on Dailymotion) aus dem Jahr 1990 oder das aktuelle, großartige Video zu Fever Rays’ »If I Had a Heart« (watch large version): Hier findet sich aufs Erste der neue Platz für kulturelle Nischen. Viel mehr Platz, als man sich je erträumte. Der Musikclip hat ein neues Zuhause. Eins, das in den nächsten Jahren ausgereifter denn je ein Millionen-Publikum erreichen wird. On-Demand, versteht sich. Vielleicht steigen demnächst sogar wieder die Produktionsbudgets für Musikclips. Wer weiß. Natürlich nach der Krise – die heißt diesmal Finanzkrise. Hier meine zwölf Lieblingsclips aus dem vergangenen Jahr 2008, unembedded und nach Möglichkeit in bester Qualität präsentiert.

01. Sigur Rós – Gobbledigook (Dir.: Arni & Kinski) [QT/HiRes]
02. Grace Jones – Corporate Cannibal (Dir.: Nick Hooker) [YouTube HD]
03. Empire of the Sun – Walking On A Dream (Dir.: Josh Logue) [Dailymotion]
04. Justice – Stress (Dir.: Romain Gravas) (Dailymotion)
05. Gnarls Barkley – Mystery Man (Dir.: Walter Robot) [QT/HiRes]
06. Deichkind – Arbeit nervt (Dir.: Alex & Liane) [QT/HiRes]
07. Gnarls Barkley – Who’s Gonna Save My Soul? (Dir.: Chris Milk) [Dailymotion]
08. Björk – Wanderlust (Dir.: Encyclopedia Pictura) [HiRes]
09. Lützenkirchen – Drei Tage wach (Dir.: Koletzki & Dallmann) [Submissions]
10. Radiohead – House Of Cards (Dir: James Frost) [YouTube HD]
11. Capetown – Mr. Telephone (Dir.: Kamisol) [YouTube]
12. White Denim – Shake Shake Shake (Dir.: Tom Haines) [QT/HiRes]

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Wenn Innen und Aussen so blind sind wie wir

Gut finden kann ja jeder. Angela Wörner von der Superstar Rotation hat’s besser gemacht. Namen, Verse und ein großes Rätsel – ihre Songtext-Highlights aus dem Jahr 2008 im Überblick.

1. Gustav:
…wenn Innen und Aussen so blind sind wie wir
dann hilft nur das Warten, das Trinken von Bier…

2. PeterLicht:
…vor dem Schlafengehen noch etwas Holocaust und dann ab in die Bubu-Maschine…

3. Eef Barzelay:
…I can’t find comfort in the fact that it could be worse…

4. Port O’Brien:
… I woke up today and all I could do was sing…

5. Sixteen Horsepower (live):
…how far is heaven? I’ll go tonight…

6. Camille:
…my home is no harbour, home is where it hurts…

7. Cold War Kids:
…something is not wright with me, I’m tryin´ not to let it show…

8. Portishead:
…I don’t know what I have done to deserve you …

9. The Felice Brothers:
… happy days are here,
it’s a perfect summernight and the moonlight is shining clear…

10. Antony & The Johnsons:
…I need another world, this one is nearly gone…

(aus: Die Jahres-Bestenlisten 2008 der radio x Redaktionen)