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Gregor

It’s a Money World

Ich weiß nicht, warum ich gerade heute an »It’s a Money World« denken muss, dem vermutlich gegenwärtigsten Hit eines Mannes namens Wild Man Fischer aus dem Jahr 1981, ein in Vergessenheit geratenes Wehklagen, das schließlich in blanker Verzweiflung erstickt, dem Wahnsinn nahe. Money is crazy – ein starker, heftiger Sturm, der Berge zerreisst. Am Ende dann Donner und Sirenen. Hören könnt ihr den Song auf WFMU’s Beware of the Blog, die bereits 2006 in leiser Vorahnung eine passende Liste mit Songs about money zusammengestellt haben. Neben diesem finden sich fünf weitere Lieder zum Thema: Art Paul Schlosser – »Needs More Money«, Mike Russo – »Your Dad’s Got Money Cha Cha Cha«, Cathy Berberian – »Can’t Buy Me Love« und Wing – »Money, Money, Money«.

Jean Yves Lemoigne

Ich schätz‘ mal Bergerstraße, oben, Ecke Eichwaldstraße. Bornheim aber, andere Flussseite. Da gibt es diesen Aldi. Oder vielleicht doch Penny, Berger, Ecke Baumweg? Ich bin mir sicher, ich kenn‘ diesen Laden, stand selbst schon ein paar Mal an dieser Kasse. Dass dieses urgewöhnliche Discount-Ambiente trotz struktureller Gleichartigkeit gewisse Unterschiede erkennen lässt, verblüfft. Ich weiß nicht genau, was Jean Yves Lemoigne dazu veranlasst hat, nach Frankfurt zu kommen, denke aber, dass ein Auftraggeber dahintersteckt. Lemoigne liebt die Inszenierung und den Schein. Oft spielt seine Fotografie in der Öffentlichkeit. Portrait-Serien in surrealen Szenenbildern. Der Alltag lacht.

Photography by Jean Yves Lemoigne
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Lesung von Dietmar Dath mit dem Kammerflimmer Kollektief

Sie gehören zum Kreis der Musiker, die seit vielen Jahren unsere Wertschätzung genießen. Mein zehntliebstes Album 2005, mit dem Track »Jinx« Platz 20 der Machtdose-Singlecharts 2007 und darüber hinaus Doppelnennung des Albums »Cicadidae« in der Machtdose Jahresbilanz 2003, Airplay auf Radio X und zwei, drei Platten-Kurzempfehlungen in unserer Rubrik »wir hören«. Die Rede ist vom Kammerflimmer Kollektief. Die Klicks dieses Blogs sprechen zwar nicht dafür, dass wir aus dem Karlsruher Sextett das nächste große Ding machen, dafür ist ihre Musik ohnehin zu eigenwillig. Außerdem steht der morgige Samstag eher im Zeichen des Erfolgsautors und Ex-Spex-Redakteurs Dietmar Dath, der es dieses Jahr mit seinem Buch »Die Abschaffung der Arten« (Suhrkamp) unter die sechs Finalisten um den Deutschen Buchpreis geschafft hat. Dath liest aus seinem aktuellen Buch und wird musikalisch begleitet von eben jenem Kammerflimmer Kollektief. Vorher und nachher gibt es Musik von Markus Hablizel.

Der Autor als Fisch, die Musik als Aquarium: Dietmar Dath wird an diesem Abend aus seinem neuen, vielstimmigen Roman »Die Abschaffung der Arten« vorlesen, in dem Tiere uns Menschen zeigen, was Liebe, Krieg und Geschichte bedeuten. Die lebendige, unberechenbare, reiche und chamäleonhafte Umwelt dazu schenken uns die Karlsruher Musiker vom Kammerflimmer Kollektief. Text wird Musik, Musik wird lesbar — ein ganz besonderes Experiment.

Auf der Homepage des Kammerflimmer Kollektiefs findet ihr übrigens eine Jukebox mit insgesamt elf Liedern, die euch eine Weile beschäftigen sollten. Und ihr MySpace verrät euch, dass am 14. November 2008 ein weiterer Auftritt in der Gegend (603 qm/Darmstadt) folgen wird, diesmal mit den nicht minder beliebten Mapstation & DJ M. Detmer.

25.10.2008 um 20:00 Uhr · Frankfurter Kunstverein · Steinernes Haus am Römerberg · FFM · der Eintritt ist frei.

Krijn shoots people

Es sind die kleinen Details, die das Normale in Krijn Van Noordwijks Fotografie abnorm erscheinen lassen. Hier eine Maske, da eine seltsame Brille, Fönfrisur und Brusttattoo, ein weit offener Mund auf dem Hinterkopf. Meist sind es auch einfach nur Grimassen, die gezogen werden, Stirnfalten, da und dort eine Brust oder stille Portraits. Macht gehörig Spaß, sich durch die Bildwelt Krijn shoots people durchzuklicken.

Krijn van Noordwijk
Portraits by Krijn van Noordwijk