Gregor
Indie ist tot
Einer der wichtigsten deutschen Indiebetriebe steht vor dem aus. Hausmusik hat vor knapp zwei Wochen bekanntgegeben, dass ihr Tonträgermarkt für Indieproduktionen kurz vor dem Zusammenbruch steht, daher zieht man die Notbremse, um der ganz großen Pleite zu entgehen. Damit platzt ein Traum, den ich bis zuletzt aufrecht erhalten habe, der Traum vom Hirtenjungen, der die Riesen besiegt. Für die Musik gilt zukünftig, und dieses Fazit ziehe ich jetzt ganz einfach mal: Der Traum ist ausgeträumt, Indie ist tot. Schuld sind das Internet, MP3s und die Jugend, die mit physischen Tonträgern nichts mehr am Hut haben möchte. Der alte Deal »tausche Ware gegen Geld« greift nicht mehr. Dieses Geschäftsmodell zieht im digitalen Leben einfach nicht, und der Versuch, Fans und Kundschaft zu kriminalisieren, um das Original zu schützen, ist sowieso zum Scheitern verurteilt. Welche Konsequenzen die Pleite für die Musikschaffenden hat und für alle, die damit zu tun haben, bleibt abzuwarten, von alleine wird man sich allerdings nur schwer erholen können. Alles wird Hobby. In Wirklichkeit. An welcher Ideologie wird man sich zukünftig aufrichten können, an diesen besonders schlimmen Tagen? Eine von vielen Fragen, die diese Firmenpleite aufwirft. Die Zeit hat einen Artikel dazu veröffentlicht: »Hausmusik« am Ende von Ulrich Stock.
»Wir schließen«, sagt der Gründer und Eigentümer Wolfgang Petters. »Wir sind nicht pleite und nicht konkurs, aber wir wären das in ein paar Monaten.« Deswegen versuche er jetzt den geordneten Rückzug bis zum Ende des Jahres. Seine Geschäftspartner und Freunde informierte er vor einigen Tagen mit einer E-Mail. Die Nachricht kam für viele vollkommen unerwartet — und löste einen Schock aus.
Ich bin geschockt.
10 Jahre Radio X — Die Party
Das Programm anlässlich der 10-Jahre-Radio-X-Party ist schier atemberaubend. Am kommenden Freitag wird’s voll, wenn sich das vermeintlich Runde in den vielen Ecken der Gutleutstraße 294 von seiner besten Seite zeigt.
Am 22. September 1997 ging Radio X offiziell auf Sendung — das Ergebnis langer Vorarbeiten vieler engagierter Menschen, um dieses Ziel zu ermöglichen. Und es erwies sich als ebenso viel Arbeit, das einzige nichtkommerzielle Lokalradio Frankfurts 10 Jahre zu erhalten. Radio X hat einige Frequenzwechsel hinnehmen, drohende Kürzungen abwehren und auch sonst vielen Stolpersteinen ausweichen müssen. Aber Radio X gibt es immer noch – und wir wollen auch bleiben. Deswegen möchten wir mit einer großen Feier mit allen Freunden und Radiomachern unser 10 jähriges Jubiläum begehen. Und auf dem ehemaligen Milchsack-Gelände an der Gutleutstrasse 294 bietet sich uns die Gelegenheit, einen vielseitigen Querschnitt durch das Programm von Radio X live zu erleben
Freitag, 21.09.2007 – Tanzhaus West – Gutleutstrasse 294 – Frankfurt – Einlass: 21.00 Uhr
Open Doors
Am Wochenende finden in den Räumen des ATELIERFRANKFURT die Ausstellungen »Open Doors – Tage der offenen Ateliers« und »Artists in Residence« statt. Am Samstag, 08.09.2007 ist um 14 Uhr Eröffnung, danach geht es mit Performance, Party und Live-Musik bis in die Morgenstunden weiter. Und am Sonntag, 09.09.07 sind die Ateliers von 14 – 21 Uhr geöffnet. »Open Doors« ist eine gemeinsame Veranstaltung der Atelierhäuser der Stadt Frankfurt (Am Tiergarten 12-14, Ostparkstraße 47-49, Hanauer Landstraße 139, Schmickstraße 18, Hohenstaufenstraße 8).

Am Samstag gibt es ab 20 Uhr Essen, Party & Konzert mit der freitagsküche und der ÜberwachBAR von Sandip Shah. Die Bands beginnen gegen 21.30 Uhr, erst Punk mit der Science Fiction Army (MySpace), dann Psychedelic mit nova drive (MySpace), dann Party mit Denis März & Thilo Kraft an den Turntables. Der Eintritt ist trotz des irrsinnigen Aufwands selbstverständlich frei.
Open Doors – 08.09. & 09.09.2007 – Hohenstaufenstraße 13 – 27 – Frankfurt
kixblog
Früher, zu Hochschulzeiten, da gab’s ein Mal die Woche – manchmal auch nicht – die KIX Comics. Ein Din A4-Blatt, in fünf Querstreifen zerschnitten, längs gefaltet und am Bund final zusammengetackert. Die lagen an der Säule, in der Eingangshalle rechts, klein und übersehbar, für den Wissenden jedoch groß wie der Eifelturm. Die perfekte Lektüre für den Theorieunterricht. Oft peinlich, weil man ständig laut lachen musste. Jetzt gibt es das kixblog, auf dem die legendären Comics der Kauke-Brüder wiederveröffentlicht werden. Bitte hier vom filehoster anfordern.



