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Musik

Playlist vom 08.07.2004

Kann, besser will mich beim besten Willen nicht daran erinnern, um was es in dieser völlig gedankenlosen Sendung ging, daher nun hier die unkommentierte Playlist.

Sendung vom 08. Juli 2004 – Radio X
01. Die Sterne – Was ist hier los (V2)
02. Superpunk – It’s all over now (L’Age D’Or)
03. Das Bierbeben – No Future No Past (Shitkatapult)
04. Von Spar – Schockwellen auf’s Parkett (L’Age D’Or)
05. Tolerantes Brandenburg – Es regnet Kaviar (L’Age D’Or/Postfuck Berlin)
06. Nosliw – Nur dabei (Echo Beach)
07. Beastie Boys – Ch-Check it out (EMI)
08. Moby & Public Enemy – Make love not war (Mute)
09. TV on the Radio – Bomb yourself (4AD/Touch & Go)
10. Grand Buffet – Cool as hell (Eigenvertrieb)
11. The Hives – Walk Idiot Walk (Polydor)
12. Das Bierbeben – Mach deinen Fernseher kaputt (Shitkatapult)

Warp &

Die Deutschen reden zu viel über das Wetter, das ist klar. Ich rede auch zu viel über das Wetter, ebenfalls klar. Dass die neue Swordsmen-Platte die Triebkraft eines dämonischen Wärmegewitters hat, mag wahrscheinlich diesem Umstand geschuldet sein. Also weg davon. Wer sich bisher als Fachmann der Two Lone Swordsmen verstand, wird auf ihrem aktuellen Album »The Double Gone Chapel« über die Biegsamkeit der Herren Weatherall und Tenniswood staunen. Einen gepflegten Umgang mit universalen Zeitströmen war zwar eins ihrer typischen Merkmale, doch etwas Unverkennbares rang sich bis zuletzt durch ihren Sound. Damit ist jetzt Schluss, fast zumindest. Tenniswood zupft neuerdings an Gitarre und Bass und viel seltsamer, Weatherall singt! Oder anders ausgedrückt: Man steht neuerdings beim Musizieren, arbeitet mit statt am Instrument. Hinzu kommt die Schlagarbeit, ausgeführt an einem Schlagzeug aus Stahl und Schweiß. So was bringt Dynamik. Und Rock. Two Lone Swordsmen sind jetzt eine Band samt Gestank eines Proberaums. Das Elektronische ist weg, irgendwo in den hinteren Tonspuren zu finden. Sinneswandel verstanden, Musik geglückt! Scharf!

Sendung vom 24.06.2004 – Radio X
01. TV on the Radio – Bomb yourself (4AD/Touch & Go)
02. !!! – Hello? Is this thing on? (Warp)
03. Two Lone Swordsmen – Faux (Warp)
04. Two Lone Swordsmen – Sex Beat (Warp)
05. !!! – Shit Scheiße Merde Pt 2 (Warp)
06. Savath & Savalas – Te quiero pero por otro lado… (Warp)
07. Nicole Willis – Say it (Sähkö/Puu)
08. Das Bierbeben – No future no past (Shitkatapult)
09. TV on the Radio – Don’t love you (4AD/Touch & Go)

Eight Ban Record

Wer dachte, er kenne alle Vinylformate, wird nun eines besseren belehrt. Der japanische Spielwarenhersteller Bandai hat das 3″-Vinyl (sprich: three inch) für sich entdeckt. Nutznießen soll nicht etwa die DJ-Zunft, sondern vielmehr ihr Nachwuchs zwischen 4 und 6 Jahren. Dank Batteriebetrieb müssen die Kleinen keinen Street Battle fürchten, das farbige Vinyl sorgt zudem für entsprechend hohe Punktzahl im Fashion-Bereich. Ohnehin muss seine klassisch schnörkellose Form keine Konkurrenz fürchten. Klare Linie und funktionales Design, zeitlos schön eben. Wer mag da an DVDs denken?
(Quelle: de:bug)

Sounds of the American Fast Food Restaurants

Muss seinen Grund haben, dass mir ausgerechnet jetzt diese 7 Inch in die Hände fällt. »Sounds of the American Fast Food Restaurants« umfasst Field Recordings der größten und beliebtesten Schnellrestaurants Amerikas. Mit dabei: Taco Bell – Burger King – KFC – McDonald’s u.v.m. Die Mc-Aufnahmen stammen aus der Stonestown Mall in San Francisco. Planet Pimp Records, ein kleines, achtbares Label aus SF, hatte Großes vor: »Sounds of Hawaiian Car Rental Agencies« – »Sounds of International Airport Restrooms« – »Sounds of the American Copy Shops« – all das sollte Teil einer Serie werden, die leider nie realisiert wurde. Hab ich ’96 in New York (Other Music) gefunden.

Plattenjuni

platten aus dem juniSchon seit Mai zu haben ist die Compilation „Agenda 2010“ (L’Age D’Or) des Berliners Veranstalterduos Postfuck. Das gibt sich im Begleitheft manifest: seht mal, lauter geile Bands, alle haben was miteinander und wir sind das Jetzt! Zusammen hält die Auswahl der Elektrotröt, mit dicken Daumen am Bass und Spielzeughämmern auf die Tasten. Vorrangig Spaß am Spaß, gemeinsames Durchzechen, siehe Cover. Da finden sich dann so Kracher wie „Fake Boys“ von Robocop Kraus, der wohl jeden Tanzflur endgültig in Schwielen haut und sympathisch Albernes wie „Melancholie der Standorte“, d. h. mal Scooter sein, aber auf intelligent, oder fast. Insgesamt eine gelungene Selbstvergewisserung, die darüber hinaus taugt als Statement gegen alle da draußen. Endlich raus ist das Album „Louden Up Now“ (Warp) der !!! (sprich: Chk Chk Chk). Die hatten letztes Jahr schon mit „Me and Guiliano“ Dancepunkvoodoo allererster Kajüte geliefert. Strikt geradeaus geht es auch auf der Platte lang, dabei bleiben !!! aber erfreuliche Experimentiere. Es scheppert und kracht, auf Ryhthmus gebracht, dass die Boxen nur so vor Freude mitwuppen. Ich tippe mal, die werden in ziemlich vielen Jahrescharts ziemlich weit vorne liegen. Mit etwas Gewalt könnte man ja behaupten, der alte Zausel Jimi Tenor sei für das gerade laufende Elektrorockpunkdings nicht unverantwortlich. Obwohl der längst woanders ist, nämlich beim Soul. Zusammen mit Gattin und Sängerin Nicole Willis hat er jetzt deren neues Album „Be it“ (Sähko) produziert und geschrieben. Stellenweise hört man sogar noch das Gezutzel aus früheren Tagen raus, ist aber dann doch auf Wohlklang zurechtgerückt. Ganz und gar unnervig, auch, weil zum Beispiel größere Gesangsvirtuosereien ausbleiben. Wenn ich in einem Straßencafæ säße, die Sonne schiene mir aufs Haupt, und das liefe, ich wärs zufrieden.