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März 2007

LCD Soundsystem – Sound of Silver

Sieben Tage Bettruhe — das hilft, die gesellschaftliche Realität etwas besser einzuordnen. Viel Fernsehen und ein gesteigertes Interesse an den Randnotizen des bundesrepublikanischen Alltags, von der Frankfurter Rundschau verbreitet, vermittelten mir ein eigenartiges Bild deutscher Behaglichkeit. Fieber hatte ich keins, kann aber doch mit meiner Krankheit zusammenhängen, dass 50.000 Besucher anlässlich der Neueröffnung des Ikea-Marktes in Nieder-Eschbach einen spontanen Aufschrei der Empörung verursachten und meinen angeschlagenen Zustand direkt um weitere drei Tage verlängerten. »Die Stimmung war gut« hieß es in dem Artikel, es gab Begrüßungsgutscheine und – ich vermute mal — Hot Dog und Billys in ausreichender Menge. Eröffnungs-Einkaufspartys sind beliebt, keine Frage. Ähnlich überrascht war ich dann auch von der Tatsache, dass die 80.000 Karten für das Spiel Dortmund gegen Nürnberg bereits im Vorfeld vergriffen waren. Dortmund – Nürnberg! Was geht’n da, fragt man sich? Ich nenn‘ das mal Gleichgültigkeit in seiner reinsten Form, die da eine ganze Nation ergriffen hat. Alles Hallodris, wenn ihr mich fragt. Aber das ist ja nichts Neues. So viel zu den Zahlen der Woche. Just Jack ist kein Hallodri, der englische Tugendbold und Traum aller Schwiegermütter hat nämlich die bisher eingängigste Single des Jahres veröffentlicht, seltsamerweise weiß nur noch niemand etwas davon, zumindest lese und höre ich nichts von ihm. Ein Gradmesser für die Richtigkeit meiner Behauptung ist die Wirkung dieses Songs auf mein Gemüt, und das ist allzeit in bester Stimmung, wenn »Starz in their eyes« aus meinen Boxen tönt. Ob bei Just Jack mehr drin ist, kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Klassisches postdigitales »Single-only Phänomen«, bisher jedenfalls.
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sounds like silver

Sound of Silver treibt mich in den Wahnsinn, ganz erhlich. Die Wirklichkeit da draußen ist wohl anders und weniger spektakulär. Etwas vorschnell schießen jetzt einige Produzenten den Pfeil Richtung Sonnendeck und veröffentlichen mit the lcd soundsystem remixed website ein paar halbamtliche Remixe. Und nur so als Tipp: Hebt euch das für später auf und konzentriert euch auf Murphys Originale.

sounds like silver features unofficial remixes by uk and international undgerground producers. …please support lcd soundsystem too by buying the original album, sounds of silver. without them there would be nothing to remix.

American Hardcore

Es ist vielleicht nicht der ideale Zeitpunkt, einen Film wie American Hardcore in die Kinos zu bringen, blicken wir doch gerade durch ganz andere musikalische Zeitfenster, trotzdem bleibt er, der große Einfluss, den die amerikanische Hardcore-Szene auf mein Leben nahm. Folglich werde ich dem Dokumentarfilm gespannt entgegenfiebern. AC wird gerade bundesweit in ausgewählten Kinos gezeigt. Den Trailer zum Film gibt’s hier. Und zur musikalischen Einstimmung auf American Hardcore hier noch ein paar Clips von denen, die im Film zu Wort kommen…

Bad Brains – I against I
Black Flag – TV Party
Minor Threat – It Follows/Screaming At A Wall
Agnostic Front – Gotta Go

Schluss mit der Prahlerei

Dieses Blog hat ja bekanntermaßen ein Faible für Understatements. Dass das Robert Johnson seit Anfang des Jahres darauf verzichtet, das Programm mit den Namen der auflegenden DJs zu veröffentlichen, ist ein schöner Versuch, die Musik der DJs in den Vordergrund zu rücken, und nicht die DJs selbst. An die Stelle des Namedroppings tritt nämlich neuerdings ein kleiner musikalischer Vorgeschmack auf den jeweiligen Abend in Form eines etwa 30-minütigen DJ-Sets, das auf deren Seite als Stream zu hören ist.

Exklusivste DJ-Sets aus Ramonas privater Audiothek ersetzen von nun an das Markenbranding. Namen werden nicht verraten, aber deren Sounds preisgegeben. Und dass dies so viel wertvoller ist, als Schall und Rauch, sollte nun wirklich kein Zankapfel sein.