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Film

Rollo Aller! 4

Es ist soweit. Rollo Aller! 4 kommt in die Kinos, zumindest in eins. Samstag feiert der Film Premiere, und zwar im Metropolis-Kino in Hamburg. Aus der heutigen Pressemitteilung von Nobistor: »Achtung, es gibt einen vierten Teil der geilen, staatskritischen und rockverherrlichenden Reality-Saga ‚Rollo Aller‘, wo da diese beiden Typen auf ihrem Weg Richtung Freiheit so einiges, aber hallo, erleben und – Moment, vierter Teil? Häh, was is los? Wo doch der dritte Teil nie erschienen ist? Doch, Alter, los ist das hier

Wer jetzt nicht weiß, um was es geht, sollte sich schleunigst auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Teil I und II gibt es nämlich hier:

Rollo Aller – Teil 1 / Teil 2
Rollo Aller II – Teil 1 / Teil 2 / Teil 3 / Teil 4

Und weil man’s besser nicht schreiben kann, hier noch mehr Pressetext:

Wir klären auf: 1990 drehten Rocko Schamoni und Reverend Ch. Dabeler ihre erste Hommage an Hark Bohms 70er-Meisterwerk »Nordsee ist Mordsee«: »Rollo Aller«, benannt nach dem Tick eines alten Schamoni-Kumpels, sich bei jeder spannenden Geschichte ein imaginäres Rollo von der Stirn über die Augen zu ziehen. Das Jahr 1992 sah gar den zweiten Rollo-Teil, der unter Cineasten wie Menschen ebenso gut ankam und in Hamburg weltweiten Erfolg hatte.

Beide Filme spüren dem zielstrebigen Leben der beiden Hängertypen Eule und Daddel nach, die auf ihrem Weg »Raus aus der Gesellschaft – Rein in den Rock!« keinen Drogen-/Gewalt-/Glücksspiel-Napf unberührt stehenlassen, in den man tappen kann auf dem Weg zum Beispiel nach Hongkong. Dort wollen sie Bruce Lee sein Grab besuchen, kommen aber nur bis Berlin. Siehste, Dummkopf! Ey!

Die Regie führte bei beiden Teilen Henrik Peschel, ein ehemaliges Kind seiner Eltern, der sogar 1994 einen dritten (angeblich verstärkt intellektuellen) Teil drehte, ihn aber seitdem in einer Schublade vergammeln lässt, die nur er aufkriegt. Eule und Daddel wollen aber, dass es weitergeht! Und sie haben auch mindestens eine Idee, wie: Sie machen nämlich in Teil 4 einen Beachclub auf!

»Freiheit« soll er heißen und in Wilhelmsburg liegen, wo Eules Oma wohnt. Die beiden klauen also eine Barkasse, dazu ein paar Bänke und
hoffen auf die ganz große Kohle. Ihr Beachclub ist eine Festung gegen den Wahnsinn – bis der Überwachungsstaat, also die Bullerei, auch diesen bedroht. Aber mit Witz, Verve und erotischem Feingespür wissen die beiden Helden sich zu Wehr zu setzen. Logisch!

Rollo Aller – Der Abend · Samstag 4.10.2008 ab 21:15 Uhr · Metropolis-Kino · Am Steindamm 54 · Hamburg

Die komplette Saga wird gezeigt: Die legendären Teile 1 und 2, Fragmente aus dem nie fertiggestellten Teil 3 und — als Premiere! — der neue Teil 4!

Wedding Party

Die deutsche Porngrind-Band Cock And Ball Torture, kurz CBT, in Hochzeitslaune, Tanz- und Stimmungskapelle für ein jedes Fest. Locker aus dem Bauch raus und tief in die Beine. Das Knattern und Knacken, das Prusten, das Röcheln. Dazu bestgelaunte Hochzeitsgäste – Brautvater, Brautmutter, Freunde. Davor das Ja-Wort. Mächtig verliebt. Mensch, Mensch. Leidenschaftliches Tanzvergnügen mit Tempo und Verve. Sehr stimmig bis ins Detail. Und nie langweilig.

Aphrodisianus

A Junkyard in South London

White Denim – Shake Shake Shake mit Glückskeks und Freundensprung. Übt eine gewisse Faszination auf mich aus. Was will uns dieses Video sagen?


WHITE DENIM – Shake Shake Shake.

Band Website: myspace.com/bopenglish
Location: A Junkyard in South London
Director: Tom Haines
Label: Full Time Hobby

Was man dieser Tage nicht verpassen sollte:

Deichkind – Arbeit nervt (der neue Streich der Hansestadt-Bande)
Justice – Stress (Gangsta Shit in der Hölle vor Paris)
Hercules & Love Affair – You belong (formgeprägt und relevant. Glamour-Affen)
TV On The Radio – Golden Age (Wie im Himmel, so auf Erden)
Grace Jones – Corporate Cannibal (Es ist die Dunkelheit, die uns Angst macht)

Palminger-Edit

Jacques Palmingers »Die ‚Henry‘ Maske« hatte Biss. Die Gurkenmaske, die Wanderhode, dazu der Gummifinger, der Froschkönig und all die anderen saftigen Beschimpfungen. So gemein und ungemein unterschwellig. Jetzt einen Studio-Braun-Edit mit Heinz Strunk, Rocko Schamoni und Josef Ostendorf in den Nebenrollen entdeckt. Ein Ausschnitt aus den »Berliner Gesprächen«, einer ungezwungenen und lockeren Talkrunde mit großer Schimpfsprech-Performance. Hat hohen Unterhaltungswert. Rotzfrech, affengeil und kackenlustig, wie es an anderer Stelle heißt.

Jacques Palminger – Fick Dich, Henry Maske (Studio Braun Edit)

PlayPlay

Zeit

Heinz Strunks »Fleisch ist mein Gemüse«-Verfilmung hat gezeigt, wie man aus einem guten Buch ein schlechten Film macht. Nicht ganz daneben, aber irgendwie doch an der Komplexität einer filmischen Erzählung gescheitert. Strunks Hörspielverfilmung »Zeit« (von der CD »Schorfopa«) macht das besser. Der fünfminütige Kurzfilm zeigt den begnadeten Antroposophen und Humanmediziner Professor Pfläumlein bei einem nur mühsam in Schwung kommenden Vortrag. Begleitet wird Strunk von Frau Ulrike Korsen am Analogsynthesizer. Stimmungsvolles Ambiente mit stilvollem Szenenbild, tollem Wortwitz und gekonnter Poentierung. Souverän und charmant.

Videostream: Zeit

50 great arts videos

Abseits ausgetretener Pfade bewegt sich die Liste der 50 besten YouTube-Arts-Videos, die kürzlich im Guardian veröffentlicht wurde. Filmchen, die es so nur im Netz geben kann. John Coltrane’s Live-Gig in Baden Baden mit My Favorite Things aus dem Jahr 1961, Oasis’s TV-Debüt mit »Supersonic« (1994) oder der frühe Nirvana-Auftritt aus dem Jahre 1988 mit Kurt Cobain und Krist Novoselic im Haus von Mama Novoselic. Das wollen wir sehen, auch gerne in schlechter Qualität.

The 50 greatest arts videos on YouTube.

YouTube is best known for its offbeat videos that become viral sensations. But among its millions of clips is a treasure trove of rare and fascinating arts footage, lovingly posted by fans. Ajesh Patalay selects 50 of the best – Joy Division’s TV debut, readings by Jack Kerouac, a Marlene Dietrich screen test, Madonna’s first performance… and much more.