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Musik

Podcast Oktober 2006

machtdose podcast oktober 2006

Diesen Monat geht’s eher soft und relaxed zu. (Nur die ersten zweieinhalb Minuten mögen für einige zu überwinden sein). Jede Menge Flächiges, reizender Pop und so zusammengestoppeltes Samplezeug, teilweise aber durchaus zum Mitzucken.

  1. Rational Diet (AudioTong)– Mister Shorty (2:31) mp3
  2. Siba (electrosound.ru) – Kucha (2:30) mp3
  3. Parasit (aeronautique) – Mehr Fleisch! Mehr Fett! (6:54) mp3
  4. hometaping (earth monkey productions) – the hot silence (4:58) mp3
  5. vitalis popoff (no-response.org) – theta (7:51) mp3
  6. Brookat (s!te rec.) – eDoyen (5:27) mp3
  7. Là¡grima (error! lo-fi recordings) – Segunda parada (4:50)
  8. la confusione paranoica (AR dischi) – cenere (4:53) mp3
  9. Paper (Miga) – Voayage electrique (7:48) mp3
  10. Danzai (Aciendo) – Skylighter (6:40) mp3
  11. laufmasche (pasdenomrecords) – existenz (6:03) mp3
  12. Mario L. (groovecaffe) – Air (poluted mix) (3:20) mp3
  13. Tobias Thompson & Dennis Kuhl (plusplus) – Umbrella (6:37) mp3
  14. Tanzmusik (corpid extra) – Auf Deutsch (3:38) mp3
  15. Sebastian Russell (Toni Music) – NHAC (5:02) mp3
  16. Syem (Maltine Records) – Fukin (2:16) mp3

Freundapfel

Als im April dieses Jahres das Album »Verbotene Früchte« der Band Blumfeld veröffentlicht wurde, war der Aufschrei des deutschen Feuilletons groß. Von »Schluss, aus, es geht nicht mehr« war da die Rede und von einer »Biedermeier-Idylle«. Die Musikpresse hingegen überschlug sich vor Freude und lobte die norddeutschen Naturburschen in höchsten Tönen. Da fand man ihn noch, den blinden Gehorsam gegenüber der einflussreichsten Band, die dieses Land jemals hervorgebracht hat. Echter Diskurs eben in einem echt komplexen Treueverhältnis zwischen Band und Fan. Die Machtdose war gespalten; und gefesselt von der distelmeyerschen Prosa, von Sprache und Musik und wie beides zusammengeht. »Der Genuss vom Klang beim Aufzählen von Apfelsorten etwa«, wie Roland seinerzeit passend festhielt. »Verbotene Früchte« ist manchmal sehr gut und manchmal nicht so gut — und genau da ist das Album einzuordnen, mittendrin im Mittelmaß, im oberen Mittelmaß vielleicht. Haben Blumfeld eben schon besser gemacht. Eins ist jedenfalls klar: Das Lied »Der Apfelmann« hinterließ landauf, landab bleibenden Eindruck. Das Aufzählen von Apfelsorten ging manchen Fans entschieden zu weit – »’Er ist der Apfelmann, Baby!‘ geht nicht, kann man so nicht singen« -, fand aber auch großen Anklang. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass der Apfel eigentlich ein äußerst populäres Kerlchen ist, berühmt und vielbesungen. Vor Blumfeld haben sich schon ganz andere am Apfel versucht, und nicht gerade die Schlechtesten, was folgende Playlist beweist:

Sendung vom 14.09.2006 – 19-20 Uhr – zu Gast: Charlotte Brombach – Radio X – zum Livestream
01. Blumfeld – Der Apfelmann (Sony/BMG)
02. Huss – Du kauftest Äpfel (Trikont)
03. Beat Happening — I dig you (K Records)
04. Adam Green – Apples, I’m home (Rough Trade)
05. Wolfmother – Apple tree (Universal)
06. The White Stripes — Apple blossom (XL Recordings)
07. Adolph Hofner — I’ll be with you in apple blossom time (Trikont)
08. Cat Power — Red apples (Matador)
09. Loose Fur – Chinese apple (Drag City)
10. The Arcade Fire – My heart is an apple (Rough Trade)
11. Tcharlz — Mon t-shirt vert pomme
12. Francoise Hardy — Seule comme une pomme (EMI)
13. Erykah Badu — Apple tree (Universal)
14. Ideal Free Distribution – Apples & Oranges (MySpace)

Tate Tracks

Die Idee ist einfach: Die Tate Modern lädt verschiedene Musiker dazu ein, sich von einem Kunstwerk aus ihrer Sammlung inspirieren zu lassen. Danach soll ein Track entstehen, der darauf Bezug nimmt. Die Chemical Brothers haben den Anfang gemacht und einen Song zu einer Plastik von Jacob Epstein komponiert. Leider ist der Song nur im Museum direkt neben dem Original über Kopfhörer zu hören und alle weiteren Tracks sind erst für die kommenden Monate geplant. Euch bleibt also vorerst nichts anderes übrig, als schön brav den Newsletter zu abonnieren und sich bis dahin selbst von den Künstlern inspirieren zu lassen.

V.A. – »Happy Lotto«

So, der vor langer, langer Zeit gefasste Plan, eine Compilation zusammenzustellen, auf der Bands zu finden sind, die aus dem Rhein-Main-Gebiet stammen, wird endlich, endlich Wirklichkeit. Irre, wie lange das immer dauert, die Recherche, Texte schreiben, den Bands nachstellen, Cover gestalten usw. Nun aber kann ich behaupten, dass »Happy Lotto« richtig fein geworden ist. 18 Songs sind drauf, von 18 Bands, die vielleicht maximal 50 Kilometer voneinander entfernt aus Südhessen und in geringen Mengen aus Rheinland Pfalz stammen, die manchmal mehr und manchmal weniger miteinander verbindet, immer aber die Musik und nun dieser Sampler.
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