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Musik

Koufax – Social Life

koufax - social life Ich krieg ja nix mit. Da kann schon mal folgendes passieren. Vor geraumer Zeit raunte es aus allen Ecken: das Ding hieße jetzt New York und rücke vor zum Rock. Man will ja mitreden und macht sich so Gedanken. Matscht sich im Kopf zusammen, wie das wohl klingt. Dann kommt einem eine Band unter die Lauscher, und: nix is.

All diese Vives & Hines & Liberstripes oder wie die heißen und welche Farbe ihre T-Shirts sonst so haben: Laaaangweilig. Ödes Nachmachertum, Retro im allerschlechtesten Sinne. So kommt mir das vor.

Was mache ich jetzt aber mit der zusammengelesenen Pappmachæ da in meinem Kopf?
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(Sixto) Rodriguez – Cold Fact

Jemand schenkte mir mal eine CD und vergaß, die Tracklist dafür beizulegen. Kurz darauf verschwand er in eine andere Stadt, ein anderes Land und gilt seither als verschollen.

Auf der CD ein eigenartig hypnotisches Stück, ein „Oldie“ unter lauter Electronicakram, aber durchaus mit Berechtigung, denn zwar klingt es vorneherum, als ob Nick Drake und Curtis Mayfield was miteinander hätten, hinten eiert es aber seltsam sphärig und gibt dem Stück was Anachronistisches. Ein Moog, wie ich mittlerweile weiß.

Und der Text: jemand singt sich seinen Dealer, den „Sugar Man“ herbei, der ihn aus dem drögen Jetzt nach Halluland befördern soll:
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Neulich in der Parallelwelt…

Bin gestern in der Tanke auf ein Magazin gestoßen, das eigentümliche Plattenkritiken veröffentlicht. Versteht einer diesen Text?

Superstar Alexander hatte sich mit seiner Erfolgssingle „Take me tonight“ auf Anhieb auf Platz eins der Singlecharts katapultiert und der Song wurde inzwischen mit Platin gekrönt. Zwar hat es Nicht-Superstar Daniel K. geschafft, ihn binnen kürzester Zeit zu verdrängen, aber Schwiegermutterliebling Alexander wird aufgrund seiner immensen Fähigkeiten und Vielseitigkeit wohl dauerhafter die deutsche Musiklandschaft bereichern. Produziert und geschrieben natürlich von Super-Produzent Dieter Bohlen. Durch diese Hitgaranten entstand ein Debütalbum der Spitzenklasse. Uptempo-Nummern und gute-Laune-Songs mischen sich mit herzzerreißenden Balladen, bei denen Alexander sämtliche Facetten seiner hervorragenden Stimme gekonnt einsetzt.

Die CD läuft auch noch als „Tipp des Monats“. Der Autor dieses Textes hält sich bedeckt. Das Magazin heißt „PPM – Pole Position Multimedia“ und liegt wohl an sehr vielen Stellen des Landes kostenlos aus. Über die Auflagestärke wurden keine Angaben gemacht.

Der Soundtrack des Lebens

Der Soundtrack des Lebens schönt die knacksende und rauschende Geschichte der Musikkassette. Jan Freitag beichtet in der Taz seine Leidenschaft zum Tape und ruft die „Generation Mixtape“ aus. Grund: eine Ausstellung zum Thema im Hamburger Museum für Kommunikation.

Das Thema passt irgendwie auch ganz gut in die De:Bug, trotz digitalen Lebens.

Historische Covergestaltung


In Anlehnung an die 7″ entstand in den mittleren 90ern eine C-Cover-Serie, die prinzipiell Gutes im Sinn hatte, sich aber in Form und Inhalt von meiner derzeitigen Auffassung in Bezug auf konzeptionelle Designstrategien im Underground-Millieu im Allgemeinen und der C90-Kultur im Speziellen geringfügig unterscheidet. Lagerung und Wertschätzung könnten sich noch verbessern. Aus aktuellem Anlass drei Exponate als Abbild.

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Kassettengeschichten

Hamburg ist die Kassettenstadt! Da gibts nicht nur die Kassettentanke, sondern bald auch die richtige Ausstellung called Kassettengeschichten. Vom 22. Mai bis 29. Juni 2003 im Museum für Kommunikation.

Erstmals wurde nun das Phänomen «Mixtapes” von Studierenden des Instituts für Volkskunde der Universität Hamburg unter Leitung von Gerrit Herlyn und Thomas Overdick wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Im Mittelpunkt standen dabei die Geschichten, die mit den einzelnen Kassetten verbunden sind. In den Erzählungen über die selbst aufgenommenen oder geschenkt bekommenen Kassetten wird die Bedeutung des Mixtapes als generationenspezifisches Kommunikationsmedium der Popkultur deutlich. Gleichzeitig unterstreichen die Kassettengeschichten, dass die Audiokassette auch vor dem heutigen Hintergrund von digitalen Musiktauschbörsen im Internet und kostengünstigen Brennen von CDs am heimischen Computer nichts von seinem Reiz verloren hat.

Absolutes Leckerle schon jetzt die Abteilung „Tape Mania“. Ich frage mich nur, warum sie Deutschlands bedeutendsten Kassettenhüllengestalter wie Tapemonteur Gregor Maria S. aus F. (noch) nicht um Exponate gefragt haben?

(via kellerkind bogenallee 11)

Burnt Prefuse

Can't Cool Zwei Herren stehen auf dem Mai-Treppchen der Machtdose: Prefuse 73 alias Scott Herren (Barcelona) und Burnt Friedman alias Bernd Friedmann (Köln). Beiden gemein ist der Wunsch, vertrackte Songs ins Tal der weichen Beats zu führen. Verhackstückeln, ohne dabei den Groove aus den Augen zu verlieren – darin sind die Beiden Meister ihrer Klasse. Das Wasser reichen können ihnen vielleicht noch Frickel-Freaks wie Uwe Schmidt (Atom Heart etc.), Oliver Braun (Beige) oder Rob Brown und Sean Booth von Autechre. Der Rest kann gehen. Burnt Friedman hat mit seinen Nu Dub Players mal eben die Großen der Zunft an die Wand gefahren und altbackene Dub-Riddims auf den Kopf gestellt. Mit Patrice, Don Abi und Theo Altenberg wirkt sein Vocal-Dub, äh, blumig und erfrischend. Album des Monats!
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