Die besten Alben 2021 – Plätze 4 und 3
Rolands No. 4:
W. H. Lung – Vanities
(Melodic / Indigo)
Macht Ihr auch Strichlisten, wen Ihr als nächstes live erleben wollt, wenn der Scheiß erstmal rum ist? W. H. Lung sind bei mir ganz vorne bei. Vitalitätspop, reichlich 80er-Synthies, viel Druck. Haben mit „Pearl in the Palm“ die Tanzperle 2021 hingelegt und wären mit einigem Recht die diesjährigen Tanzbodenkönige geworden, hätte es Tanzböden gegeben dieses Jahr. Macht fast nix, alternativ könnt Ihr mit dem Album zuhause Eure Teppiche durchshuffeln.
Gregors No. 4:
International Music – Ententraum
(Staatsakt)
In einer gerechten Welt wären International Music nicht aus Essen und man müsste nicht immerzu erklären, das die Düsseldorf Düsterboys keine Jungs aus ihrer Nachbarschaft sind. Ist sie aber nicht. „Ententraum“ ist auch nicht in Entenhausen entstanden und die Band besteht nicht aus Tick, Trick und Track, auch wenn die drei jungen Enten den drei jungen Hühnern von International Music ein Stück weit ähneln. Überall und jederzeit Schabernack, Quatsch und Strebertum. Selbst das schlaue Buch, das auf wirklich alles eine Antwort hat, werden International Music im Regal stehen haben. Anders kann ich mir nicht erklären, woher International Music das ganze Wissen für eine derart auf den Punkt gebrachte Perfektion haben.
Rolands No. 3:
The Weather Station – Ignorance
(Membran / Major Babies)
Waren die erste Musiksensation des Jahres. Beim Ersthören fielen mir gleich Bauklötze aus den Ohren, denn ich habe es kaum für möglich gehalten, dass jemand nochmal die besten Talk Talk-Momente einfangen / heranzitieren könnte („Robber“). Und alles so fein ausbalanciert und gravitätisch elegant! Darf man eigentlich nur bestangezogen hören, weil jeder Schluff hier nicht angemessen ist.
Gregors No. 3:
Curtis Harding – If Words Were Flowers
(Anti-)
Der rätselhafte Fluss der Zeit. Die Zeit, sie existiert einfach. Das weiß auch Curtis Harding, der mit seinem 70er-Jahre-Soul in der Vergangenheit festsitzt, den Gegenwartssound aber kennt, versteht und kleine Mengen davon in seine Musik mischt. Die gute Nachricht: Man mag den Sound für gestrig halten, Soul hat aber immer und immer wieder zeitlos schöne Songs hervorgebracht. Die Single „Hopeful“ wird einer davon werden. Ist nicht morgen Heiligabend, das Fest der Liebe? Liebe gibt’s reichlich auf dem Album. Harding hat es so umschrieben: It’s me giving my flowers to the world, to anybody who needs to hear what these songs have to say right now”.